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62 Erster Abschnitt.<br />

von stark verdickten Sklerenchymfasern umsaumt. Auf der Aussenseite<br />

des Bastfaserbeleges und ebenso auf der Aussenseite der den<br />

Holzkorper umrahmenden dickwandigen Zellen ist eine einfache Lage<br />

chlorophyllfreier Zellen, die Krystalle von oxalsaurem Kalk enthalten.<br />

vorhanden. Die Krystallscheiden bedecken nur den Riicken der Faser-<br />

seitwarts erstrecken sie sich nicht weit 1<br />

)-<br />

strange;<br />

Da nun, wie wir unter 25 sehen werden, salpetersaure (und auch<br />

schwefelsaure) Salze unter den in den Pfianzen herrschenden Bedin-<br />

gungen von der Oxalsaure, die so sehr allgemein in Pflanzenzellen<br />

angetroffen wird, zersetzt werden konnen, so liegt die Annahme nahe r<br />

dass die erwahnten Krystalle von oxalsaurem Kalk als Producte derartiger<br />

Reactionen aufzufassen sind. Die Salpetersaure und Schwefelsaure<br />

konnen dann mit dem in den grtinen Blattzellen gebildeten<br />

stickstofffreien organischen Material unter Vermittelung des Proto-<br />

plasmas zur Eiweissbildung Verwendung finden. Mit Riicksicht auf<br />

die uns hier interessirenden Fragen beanspruchen nun namentlich die<br />

folgenden Beobachtungen und Experimente Beachtung 2<br />

).<br />

Will man die Gegenwart von Kalkoxalat in Blattern nachweisen, so<br />

werden die Untersuchungsobjecte (zur Orientirung iiber die Methode verwendet<br />

man nach meinen Erfahrungen sehr zweckmassig nicht mehr ganz<br />

junge Blatter von Humulus) zunachst durch Eintauchen in heisses Wasser<br />

getodtet, dann extrahirt man sie mit Alkohol, legt sie in Chloralhydratlosung<br />

(auf 8 Thl. Chloralhydrat 5 Thl. Wasser) und beobachtet die Blattstiicke<br />

mittelst des Polarisationsmikroskopes. Bei gekreuzten Nikols erscheinen<br />

die Kalkoxalatkrystalle leuchtend weiss oder farbig auf schwarzem<br />

Grunde, bei parallelen Nikols erscheinen sie fast schwarz auf weissem<br />

Grunde. Die Kalkoxalatkrystalle treten in den Zellen der Pflanzen in<br />

sehr verschiedenen Formen auf. Sie gehoren theils dem tetragonalen,<br />

theils dem monoklinen System an 3 Wenn man die Blattstiicke in con-<br />

).<br />

centrirte Salzsaure legt und unter dem Polarisationsmikroskop weiter be-<br />

obachtet, so kann man die allmahliche Auflosung des Oxalats gut ver-<br />

folgen. Wasser und Essigsaure losen die Krystalle nicht auf.<br />

Bemerkungen iiber Art der Anwendung des Polarisationsmikroskops<br />

vgl. im 2. Abschnitt.<br />

Untersuchen wir nach der angegebenen Methode einerseits junge,<br />

andererseits alte Blatter von Ampelopsis, so finden wir im Parenchym<br />

der Blatter zahlreiche Rhaphidenbundel und zwar in beiden Fallen ungefahr<br />

die gleichen Mengen. Ganz anders verhalten sich die meisten anderen<br />

dicotylen Gewachse, welche den oxalsauren Kalk in ihren Blattern nicht<br />

in Form von Rhaphiden fuhren. Wir priifen z. B. junge , eben ausgewachsene<br />

und altere Blatter von Alnus glutinosa, Ulmus campestris und<br />

Humulus. In alien Fallen entnehmen wir die Blatter solchen Sprossen.<br />

die sich im Schatten entwickeln, und finden, dass die Oxalatmenge im<br />

Parenchym<br />

wachst.<br />

der Blatter mit zunehmendem Alter derselben bedeutend<br />

Wird eiu kraftiges, in einem Topf cultivirtes Exemplar von Pelargonium<br />

zonale an einen schlecht beleuchteten Ort Assimilation stattfinden<br />

gestellt, so dass keine<br />

kann, dann findet man im Parenchym der neu<br />

1) Vgl. H. DE VRIE.S, Landwirthsch. Jahrbucher, Bd. (j, S. 900, und Taf. 44,<br />

Fig. 3.<br />

2) Vgl. SCHIMPER, Botem. Zeitung, 1888.<br />

3) Abbildungen der Calciumoxalatkrystalle vergl. bei ZIMMERMANX, Botan.<br />

Mikrotechnik, 1892, S. ~rt.

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