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200<br />

Zweiter Abschnitt.<br />

gestreckten, einzelligen Organen haften die feineren Bodenelemente<br />

sehr fest; die Haare verwachsen formlich mit den Erdtheilchen, und<br />

bei starker<br />

haare sind<br />

Vergrosserung ist dies leicht festzustellen.<br />

die Organe<br />

Die Wurzel-<br />

der Wurzeln, durch welche die Wasser- und<br />

Mineralstoffaufnahme in erster Linie verraittelt wird. Sie entziehen<br />

dem Boden die vorhandenen verdunnten Nahrstofflosungen, aber indem<br />

die Wurzelhaare in der unter 91 angegebenen Weise auf die ihnen<br />

dicht angeschmiegten Bodenelemente einwirken, bereiten sie auch selbst<br />

Nahrstofflosungen fiir die Pflanzen, welche sofort in den Organismus<br />

ubertreten.<br />

in<br />

Wenn man Pflanzen von Triticum vulgare etwa 5 Wochen laiig<br />

guter Gartenerde cultivirt und die Untersuchungsobjecte nun vor-<br />

sichtig aus dem Boden hebt, so ergiebt sich nach kraftigem Schiitteln,<br />

dass an den Wurzelspitzen sowie an den gesammten alteren Theilen<br />

der Wurzeln keine Erde haften bleibt. wohl aber an den jiingeren<br />

Regionen der Organe oberhalb ihrer Spitzen. Diese jiingeren Regionen<br />

erscheinen mit zahlreichen Wurzelhaaren bedeckt, wahrend die Haare<br />

1<br />

der alteren Wurzeltheile bereits abgestorben sind ).<br />

Verschiedene Beobachter haben festgestellt, dass das Auftreten<br />

von Wurzelhaaren an den Wurzeln der Gewachse von einer Reihe<br />

ausserer Factoren abhangig ist, von denen die Feuchtigkeitsverhaltnisse<br />

als die wichtigsten angesehen werden mussen 2<br />

). Wir cultiviren Keimlinge<br />

von Zea, Avena, Triticum, Pisum, Phaseolus in massig feuchter<br />

Gartenerde und werden durch mikroskopische Untersuchungen zarter<br />

Langs- oder Querschnitte der einigermaassen entwickelten Wurzeln<br />

feststellen konnen, dass dieselben unter den bezeichneten Verhaltnisseu<br />

viele Haare producirt haben. Wir bringen ferner einige Individual!<br />

der genannten Pflanzen bei Ausschluss des Bodens zur Entwickelung,<br />

indem wir die Samen nach dem Anquellen oder Ankeimen auf Tiill<br />

legen, der fiber ein mit Wasser angefulltes Becherglas gespannt ist.<br />

Dies Glas stellen wir in eine etwas Wasser enthaltende Krystallisirschale<br />

und bedecken mit einer Glasglocke, so dass deren unterer Rand<br />

in das Wasser der Schale eintaucht. Wahrend der Keimung der Samen<br />

sorge man durch haufigeres Entfernen der Glasglocke daftir, dass die<br />

Untersuchungsobjecte keinen Sauerstoffmangel leiden. Die in dem<br />

Wasser des Becherglases zur Ausbildung gelangenden Wurzeln mancher<br />

Pflanzen (Avena, Triticum) besitzen ebenso wie die in Contact<br />

mit massig feuchtem Boden entwickelten Wurzeln Wurzelhaare, wovon<br />

ich mich bei Versuchen mit Triticum vulgare uberzeugte. Nach FR.<br />

SCHWARZ erzeugen die Wurzeln von Zea, Pisum und Phaseolus dagegen<br />

in Contact mit Wasser keine Haare. Ich muss aber bemerken,<br />

dass ich wenigstens an den sich im Wasser ausbildenden, durchaus<br />

normal aussehenden und geradegestreckten Hauptwurzeln von Zea Mays<br />

zahlreiche Wurzelhaare auftreten sah. Vielleicht verhalten sich die<br />

Wurzeln verschiedener Maisvarietaten in der hier in Rede stehenden<br />

Hinsicht nicht gleichartig. Vielleicht ist es auch nicht gleichgultig,<br />

ob sich die Wurzeln in Brunnenwasser oder destillirtem Wasser eiit-<br />

wickeln, ob sie im Finstern oder bei Lichtzutritt zur Entwickelung<br />

gelangen. In destillirtem Wasser bei Lichtabschluss erwachsene Erbsen-<br />

1) Vgl. SACHS, Handbuch der Experimental physiologic der Pflanzen, 1865, S. 185.<br />

2) Vgl. FR. SCHWARZ in Untereuchungen aus d. botan. Institut zu Tubineen,<br />

Bd. 1, H; 2.

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