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Die Stoffwechselprocesse im vegetabilischen Organismus. 287<br />

nach vorheriger Behandlung der Praparate mit Rohrzuckerlosung, eine<br />

carminrothe Farbung (ERRERA).<br />

Werden Querschnitte von etwa 3 mm dicken Zweigstucken der<br />

Syringa vulgaris auf dem Objecttrager in verdiinnte Schwefelsaure<br />

(1 Volumthl. concentrirte Schwefelsaure und 2 Volumthl. Wasser) gelegt,<br />

so farben sich die Membranen der Holzelemente, der Holzmarkstrahlen<br />

sowie der Bastfasern gelbgriin und spater blaugriin. Alle<br />

iibrigen Zellen bleiben ungefarbt. Die erwahnte Reaction wird durcb<br />

das Vorhandensein des<br />

Membranen abgelagert.<br />

Syringins<br />

Zuweilen<br />

bedingt. Dieser Korper ist in<br />

nimmt auch der Inhalt der Zellen<br />

den<br />

des<br />

Rindenparenchyms bei Behandlung der Syringaschnitte mit Schwefelsaure<br />

eine blauliche Farbe an. Diese Erscheinung ruhrt aber nur daher, dass<br />

etwas Syringin bei Ausfuhrung der Reaction durch Diffusion in diese<br />

Zellen iibergetreten ist.<br />

Wir stellen Querschnitte aus etwa 3 mm Durchmesser besitzenden<br />

Zweigstucken von Rhamnus Frangula her und behandeln dieselben auf<br />

dem Objecttrager mit weingeistiger Kalihydratlosung. Verschiedene Elemente<br />

der Schnitte, zumal die diinnwandigen Elemente des Bastes, farben<br />

sich intensiv roth, eine Farbung, die aber wenig bestandig ist (Frangulin-<br />

reaction).<br />

Beim Studium der Querschnitte aus der Wurzel von Rumex crispus<br />

werden wir das Korkgewebe, die Rinde, den Bast- sowie den Holztheil<br />

der Gefassbiindel leicht unterscheiden. Das Holz bildet in den etwas<br />

alteren Wurzeltheilen einen geschlossenen Cylinder, der von Markstrahlen<br />

durchsetzt wird. Werden die Schnitte mit verdunnter Kalilauge behandelt,<br />

so farbt sich namentlich der Inhalt der dickwandigen Rinden- und<br />

Phloemelemente intensiv roth, und zwar ist diese Farbung eine sehr<br />

bestandige (Chrysophansaurereaction) 1<br />

).<br />

137. Die Nebenproducte des pflanzlichen Stoffwechsels<br />

als Sehutzmittel der Pflanzen.<br />

Zahlreiche Thiere, zumal Saugethiere, Insekten und Schnecken<br />

wiirden das Leben der Pflanzen im hochsten Grade gefahrden, wenn<br />

dieselben nicht mehr oder minder gegen Thierfrass geschiitzt w&ren.<br />

Diese Sehutzmittel der Pflanzen sind theils mechanische, theils<br />

chemische, und man findet oft, freilich nicht immer, dass Pflanzen,<br />

die mechanisch geschiitzt sind, keine sog. chemischen Sehutzmittel<br />

produciren und umgekehrt.<br />

Viele Nebenproducte des pflanzlichen Stoffwechsels haben nun,<br />

wie schon mehrfach angedeutet wurde, unter anderem in erster Linie<br />

die Aufgabe, den Pflanzen einen chemischen Schutz gegen Thiere zu<br />

gewahren, und wir wollen hier unter Zugrundelegung der Unter-<br />

suchungen von SxAHL 2<br />

) Versuche angeben, durch welche diese<br />

Thatsache leicht festgestellt werden kann. Es wird sich fur uns<br />

namentlich darum handeln, zu zeigen, dass Gerbstoife, Pflanzensauren,<br />

atherische Oele etc. als Sehutzmittel der Pflanzen gegen Schneckenfrass<br />

dienen.<br />

1) Vgl. BORSKOW, Botan. Zeitung, 1874, und 0. HERRMANN, Leipziger Dissertation,<br />

1876.<br />

2) Vgl. STAHL, Pflanzen und Schnecken, Jena 1888.

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