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282 Dritter Abschnitt.<br />

Handelt es sich daruin, die Entstehung und das weitere Verhalten<br />

der Gerbstotfe mil Hiilfe mikrochemischer Methoden naher zu studiren,<br />

so geht man am besten, wie folgt, vor. Man injicirt die Untersuchungsobjecte<br />

unter der Luftpumpe mit einer 10-proc. Losung von Kaliumbichromat,<br />

lasst sie darin absterben und untersucht sie dann nach<br />

sorgsamem Auswaschen sofort oder nach Aufbewahrung in Alkohol.<br />

Mit Htilfe dieser Methode kann man z. B. leicht feststellen '),<br />

dass secundarer Gerbstoff in Keirnlingen von Vicia Faba, die sich im<br />

Dunkeln entwickelt haben, in besonders grosser Menge auftritt, in<br />

der Epidermis sowie dem subepidermalen Gewebe und in dem die<br />

Gefassbundel umgebenden Parenchym. Die Hauptwurzel der Vicia-<br />

keimlinge fiihrt in der Rinde viel Gerbstoff, ihr Centralcylinder ist<br />

fast gerbstofffrei.<br />

Secundaren Gerbstoff ftihren auch die Stengel im Dunkeln erwachsener<br />

Keimlinge von Phaseolus multiflorus. Der Gerbstoff kommt<br />

in besonderen Schlauchen des Siebtheils der Gefassbundel vor. Die<br />

Keimwurzel von Phaseolus ist gerbstofffrei ;<br />

ebenso enthalt der Embryo<br />

ruhender Phaseolussamen gar keinen Gerbstoff. Zum Nachweis des<br />

Gerbstoffs in den Phaseoluskeimlingen benutzt man ebenfalls eine<br />

Losung von doppeltchromsaurem Kali oder von Eisenchlorid.<br />

Wir schneiden im Frtihjahr Zweige von Lonicera tatarica ab, die<br />

wir mit ihrer Basis in Wasser stellen. Das Austreiben der Knospen<br />

dieser Zweige erfolgt theils im Dunkeln, theils bei Lichtzutritt. Nur<br />

in dem Axentheil der jungen Triebe, die sich im Licht entwickelt<br />

haben, ist auf mikrochemischem Wege (z. B. in Epidermis und Rindenparenchym)<br />

primarer Gerbstoff nachzuweisen. Die im Dunkeln entstandenen<br />

Triebe sind gerbstofffrei. Weiteres vergleiche in BUSGEN'S<br />

Abhandlung.<br />

134. Die atherischen Dele und Harze.<br />

Die atherischen Oele diirfen in vielen Fallen sicher nicht als Excrete<br />

angesehen werden, sondern man muss sie als Secrete, d. h. als Absonderungen,<br />

denen physiologische Functionen zukommen (Anlockung fur die<br />

Uebertragung des Pollens nothwendiger Thiere, Fernhaltung schadlicher<br />

Thiere etc.) betrachten. Ebenso sind viele Harze gewiss als Secrete<br />

aufzufassen 2<br />

).<br />

Aetherische Oele sind haufig in Intercellularraumen vorhanden. Untersuchen<br />

wir z. B. nicht gar zu diinne Querschnitte aus dem Stengel von<br />

Ruta graveol6ns, so sehen wir, dass auf die Epidermis ein hypodermales<br />

Gewebe und unter diesem griines Parenchym folgt. In dem letzteren<br />

sind hier und dort mit einer gelblichen, stark lichtbrechenden Fliissigkeit<br />

(eben dem atherischen Oele) angefiillte Liicken vorhanden. Ebenso sind<br />

die intercellularen, mit atherischem Oel<br />

zu sehen wenn man , Blattquerschnitte<br />

angefiillten<br />

von Citrus<br />

Secretbehalter leicht<br />

untersucht. Alkohol<br />

lost die atherischen Oele auf.<br />

Aber nicht nur in Intercellularraumen , sondern auch in Zellen ein-<br />

geschlossen kommen atherische Oele in den Pflanzen vor. Derartige<br />

1) Vgl. BUSGEN, Beobachtungen<br />

Pflanzen, Jena 1889.<br />

fiber das Verhalten des Gerbstoffes in den<br />

2) Vgl. H. DE VRIES, Landwirthschaftl. Jahrbucher, Bd. 10.

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