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Die Nahrstoffe der Pflanzen. 11<br />

aber mehr in die Flache entwickelt. Das Mesophyll der Blatter von<br />

Centaurea Jacea, zumal der Sonnenpflanzen, ist nicht dorsiventral, sondern<br />

centrisch gebaut. Man sieht leicht bei mikroskopischer Untersuchung<br />

zarter Querschnitte , dass auf der Ober- sowie Unterseite der Blatter<br />

1<br />

vorhanden ist ).<br />

Palissadenparenchym<br />

Die Blattstiele sind gewohnlich arm an chlorophyllfuhrenden Zellen,<br />

\veil sie meistens nicht als Assimilationsorgane der Gewachse functioniren,<br />

sondern fur ganz andere Leistungen in Anspruch genommen werden.<br />

Die mikroskopische Untersuchung eines Querschnitts durch den Blattstiel<br />

von Vitis vinifera lehrt, dass nahe unter der Epidermis Gruppen von<br />

Collenchymbimdeln vorhanden sind, und dass sich zwischen diesen Bundeln<br />

schwach entwickeltes griines Parenchym sowie Zellen befinden, von<br />

denen bald viele , bald nur wenige einen rothen im Zellsaft gelosten<br />

Farbstoff fuhren. Die aus den erwahnten verschiedenartigen Geweben<br />

bestehende Rinde des Blattstiels umschliesst den Gefassbiindelkreis und<br />

das Mark. Auch bei der Untersuchung der Blattstiele anderer Pflanzen,<br />

z. B. derjenigen von Chenopodium bonus Henricus, lasst sich leicht fest-<br />

stellen, dass sie sehr arm an griinem Gewebe sind.<br />

Wir stellen auch noch einen Querschnitt des Blattstieles einer Be-<br />

gonie (ich untersuchte speciell Begonia manicata) her. Auf die Epidermis<br />

folgt ein Collenchymring , dann grosszelliges Grundgewebe, in welchem<br />

die Gefassbiindel nicht in einem Kreise angeordnet sind. Die peripherischen<br />

Schichten des grosszelligen Grundgewebes sind freilich chlorophyllhaltig,<br />

aber die Zellen fuhren nur wenige, allerdings relativ grosse<br />

Chlorophyllkorner.<br />

Die griinen Stengel der Pflanzen betheiligen sich gewohnlich ebenso<br />

wie die Blattstiele nur in sehr beschranktem Umfange an der assimilatorischen<br />

Arbeit, und daher enthalt die Hauptmasse ihres Gewebes<br />

keine Chlorophyllkorner. Stellen wir z. B. einen Querschnitt aus dem<br />

Stengel einer Mohnspecies her, so gewahren<br />

wir im Centrum das Mark.<br />

Nach aussen folgen die Gefassbiindel , von denen jedes , abgesehen vom<br />

Holztheil, aus einer breiten Weichbastzone und dieser nach aussen angelagerten<br />

Bastfaserregion besteht. Die Markverbindungen zwischen den<br />

einzelnen Gefassbundeln bestehen aus grossen Zellen. Fur die Rinde<br />

ist das Vorhandensein eines geschlossenen Sklerenchymcylinders besonders<br />

charakteristisch ; nach aussen wird dieser von einer im Verhaltniss<br />

zur Gesammtmasse des Papaverstengels schwach entwickelten Schicht<br />

griinen Gewebes umschlossen, und an dieses Chlorophyllparenchym grenzt<br />

unmittelbar die Epidermis. Wir untersuchen auch noch einen Querschnitt<br />

des Stengels von Chenopodium bonus Henricus und finden, dass<br />

unter der Epidermis Collenchym und griines Parenchym mit einander<br />

abwechseln 2 ).<br />

4. Die Durchlcuehtung der Pflanzengewcbe.<br />

Das Licht ist fur den Verlauf sehr verschiedener physiologischer<br />

Processe in der Pflanze von grosser Bedeutung, und die Lichtstrahlen<br />

von ungleicher Brechbarkeit sind beziiglich des Einflusses, den sie auf<br />

1) Vergl. HEINRICHER, in Pringsheim's Jahrb. f. wissensch. Botanik, Bd. 15.<br />

zur Kenntniss des<br />

2) Literatur iiber das : Assimilationsgewebe PICK, Beitrage<br />

assimih'renden Gewebes armlaubigcr Pflanzen, Bonn 1881 G. ; HABERLANDT, Pringsheim's<br />

Jahrbucher f. wissensch. Botanik, Bd. 13 ; STAHL, Botan. Zeitung, 1880.

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