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294 Dritter Abschnitt.<br />

Ringelungsversuchs 1st aus untenstehender Abbildung zu ersehen. Das<br />

kurze, 45 mm lange Zweigstiick unterhalb der Ringelungsstelle hat<br />

kleine Wurzeln erzeugt ; aus dem Zweigstiick oberhalb der Ringelungsstelle<br />

sind lange Wurzeln und am oberen Ende auch Triebe hervorgegangen.<br />

Die Ursache, weshalb an dem kurzen Zweigstiick unter<br />

der Ringelungsstelle nur kurze Wurzeln producirt werden, ist darin zu<br />

suchen, dass in diesem Theil des<br />

Untersuchungsobjects nicht genii-<br />

Fijr. 116. Geringelter Zweig von<br />

Salix Cni-rilis. an dessen oberem Thcil<br />

kraftige Wurzeln und Triebe zur Entwickelung<br />

gekommen sind.<br />

gende Mengen plastischen Materials<br />

zur Verfugung stehen. Die kleine<br />

Quantitat stickstoffhaltiger und stickstofffreier<br />

Baustoffe im Zweigstiick<br />

unter der Ringelungsstelle ist bald<br />

verbraucht. Dann konnen demselben<br />

freilich eventuell noch stick-<br />

stofffreie Substanzen zustromen,<br />

denn es lasst sich, wovon ich mich<br />

z. B. im Februar unter Benutzung<br />

eines Zweiges von Salix fragilis<br />

von 6 mm Durchmesser iiberzeugte,<br />

leicht feststellen (vergl. Methode<br />

unter 110), dass zumal die peripherische<br />

Holzregion der Weidenzweige<br />

viel Starke enthalt. Aber<br />

die Eiweisszuleitung, die, wie gerade<br />

dieRingelungsversuche sowie anderweitige<br />

Beobachtungen (vgl. unter<br />

143) lehren, zumal durch Elemente<br />

des Weichbastes vermittelt wird, ist<br />

in Folge der Ringelung unterbrochen.<br />

Natiirlich wird die Wurzelbildung<br />

unterhalb der Ringelungsstelle um<br />

so ausgiebiger, je hoher die Stelle<br />

am Zweige liegt, von der man den<br />

Rindenring entfernt. Andererseits<br />

sah ich gar keine Wurzelbildung<br />

unterhalb der Ringelungsstelle mehr<br />

eintreten, wenn das kurze Stuck<br />

am unteren Zweigende nur 20 mm<br />

Lange besass. Wenn man keine<br />

vollstandige Ringelung vornimmt,<br />

sondernzwischen dem langen oberen<br />

und dem kurzen unteren Zweigstiicke<br />

einen senkrechten Rinden-<br />

streifen als Briicke bestehen lasst,<br />

so erfolgt eine relativ ausgiebige<br />

Wurzelbildung am unteren Zweigstiicke, da nicht unerhebliche Eiweissmengen<br />

die erwahnte Briicke passiren konnen.<br />

Untersucht man Querschnitte aus Weidenzweigen mikroskopisch,<br />

so iiberzeugt man sich leicht, dass der Holzkorper der Fibrovasalstrange<br />

auf seiner Innenseite direct an das Mark grenzt. Es ist nur<br />

zwischen der eigentlichen Rinde sowie der Aussenseite des Holzes<br />

Bastgewebe vorhanden, und somit muss durch eine bis aufs Holz<br />

gehende Ringelung die Eiweissleitung unterbrochen werden.

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