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166 Zweiter Abschnitt.<br />

Baues der Blatter der erwahnten Pfianzen geniigen. Wir unterziehen<br />

Blatter von Sphagnum acutifolium der mikroskopischen Untersuchung.<br />

Die grunen, rothlichen oder intensiv roth gefarbten Rasen dieses Mooses<br />

sind leicht aufzufinden, und jedes entwickelte Blatt besteht aus chlorophyllhaltigen<br />

Zellen, die zu einem Netzwerk mit einander verbunden<br />

sind, und aus nicht mehr lebensthatigen, Wasser oder Luft enthaltenden,<br />

farblosen Zellen, welche zwischen den grunen Zellen liegen und deren<br />

ringformig oder spiralig verdickte Membranen mit wirklichen Lochern<br />

versehen sind. In diese Locher dringt das Wasser leicht von aussen<br />

in die Zellen ein und wird von denselben festgehalten, so dass ein<br />

Sphagnumrasen schon aus diesem Grunde ahnlich wie ein Schwamm<br />

im Stande ist, bedeutende Wassermengen festzuhalten *).<br />

VI. Die Wasserbewegung<br />

in den Pfianzen.<br />

75. Constatirung der Erscheinung des Wurzeldrucks.<br />

Handelt es sich darum, den Nachweis zu liefern, dass in den<br />

Pflanzenzellen in Folge osmotischer Vorgange und der Turgorverhaltnisse<br />

Druckkrafte entstehen konnen, welche im Stande sind, den Zell-<br />

saft durch die Membranen der Zellen zu pressen, so dass er z. B. in<br />

die Gefasse des Holzes gelangt, so ist es bequem, die Phanomene,<br />

die durch den Wurzeldruck verursacht werden, zunachst naher ins<br />

Auge zu fassen. Kraltige, in Blumentopfen<br />

erwachsene Individuen<br />

von Cucurbita, Helianthus, Ricinus, Begonia oder in Blumentopfen<br />

gut angewurzelte Weidenstecklinge werden decapitirt, d. h. der Stengel<br />

der Pflanze wird in Hohe von einigen Centimetern tiber der Erde durchschnitten.<br />

Im Winter kann man z. B. mit Topfexemplaren von Sanchezia<br />

nobilis (zu den Acanthaceen gehorend *)) experimentiren. Ueber den aus<br />

der Erde hervorragenden Stengelstumpf wird jetzt ein kurzer Kautschukschlauch<br />

(Fig. 73 I:) gezogen, der mit einem Glasrohr (Steigrohr [si]) in<br />

Verbindung gebracht worden ist. Der Kautschukschlauch wird tiber dem<br />

Stengelstumpf sowie tiber der Glasrohre zur Herstellung eines luftdichten<br />

Verschlusses mit Bindfaden oder, was viel bequemer ist, mit<br />

Gummischnur festgebunden, und das Glasrohr dicht tiber dem Schlauche<br />

mit einer Marke (z), die man mit Htilfe einer Glasfeile leicht herstellen<br />

kann, versehen. Ftillt man das Glasrohr bis zur Marke mit<br />

Wasser an, so beobachtet man, wenn die Untersuchungsobjecte vor<br />

Einleitung der Experimente nicht stark transpirirt hatten, und wenn<br />

der Boden, in welchem sie wurzeln, reichliche Wassermengen enthalt,<br />

dass das Flussigkeitsniveau im Glasrohr alsbald steigt. Zur Constatirung<br />

des Saftausflusses aus den Stengelsttimpfen kann man auch die<br />

in Fig. 74 abgebildete Einrichtung treffen. Auf dem Stammstumpf s<br />

wird mittelst Kautschuk k ein t-Rohr (t) befestigt. Der Kautschuk<br />

1) Ueber Wasseraufnahme d. Moose vgl. OLTMANXS, Strassburger inaugural-<br />

Dissertation, 1884.<br />

2) Dies ausgezeichncte Untersuchungsobject lasst sich leicht durch Stecklinge<br />

vermehren. Ich land, dass ein Exemplar bei Versuchen im Januar 14 Tage lang<br />

Saft gab.

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