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172 Zweiter Abschnitt.<br />

78. Die PeriodicitSt des Wurzeldrucks.<br />

Etwa 2 Monate alte, in Blumentopfen cultivirte Individuen von<br />

oder aus Knollen erwachsene 2 Monate alte Indi-<br />

Cucurbita Melopepo<br />

viduen von Helianthus tuberosus 1<br />

) oder geeignete Exemplare von<br />

Primus Laurocerasus werden decapitirt Die Stammstiimpfe bringt<br />

man nun rait einer der unter 75 beschriebenen Vorrichtungen in Ver-<br />

bindung, bedeckt den Erdboden in den Blumentopfen mit Stanniol,<br />

um denselben vor erheblichem Wasserverlust zu schiitzen, fiihrt ein<br />

Thermometer in den Boden ein und stellt die Untersuchungsobjecte<br />

in einen Raum von moglichst constanter Temperatur, eventuell in<br />

einen Thennostaten. Ermittelt man nun, wie gross die Saftmengen<br />

sind, welche die Untersuchungsobjecte zu verschiedenen Tageszeiten<br />

in der Zeiteinheit (z. B. in je einer oder je zwei Stunden) ausscheiden,<br />

so findet man, dass die Pflanzen, trotz gleichbleibender ausserer Verhaltnisse,<br />

nicht immer die namlichen Fliissigkeitsmengen liefern. Der<br />

Saftausfluss ist bei Cucurbita und Helianthus kurz nach Mittag am<br />

lebhaftesten , wahrend Prunus Laurocerasus nach meinen Beob-<br />

achtungen erst gegen Abend das Maximum der Fliissigkeitsausscheidung<br />

erkennen lasst. In der Nacht sinkt die Grosse des Saftausflusses; sie<br />

erreicht in den friihen Morgenstunden ihr Minimum, um dann wieder<br />

zu steigen. Hat man die Stengelstiimpfe mit einem einfachen Steigrohr<br />

in Verbindung gebracht, so muss man naturlich nach jeder<br />

Beobachtung die fiber der Marke stehende Flussigkeit entfernen.<br />

Dies geschieht bequem mit Hiilfe eines dunnen Glasrohres, welches man<br />

in das Steigrohr einfuhrt. Die in Millimetern ausgedriickte Hohe der<br />

Wassersaule von der Marke bis zum Niveau der Flussigkeit kann als<br />

Maassstab zur Beurtheilung der Grosse des Saftausflusses dienen.<br />

Relativ junge Pflanzen lassen , soweit die Untersuchun gen reichen,<br />

das Phanomen der Periodicitat des Saftausflusses noch nicht erkennen.<br />

Bei Individuen von Cucurbita Melopepo, die einen Monat alt sind,<br />

ist z. B. die Periodicitat noch nicht entwickelt 2<br />

). Selbstverstandlich<br />

ist bei alien Versuchen besonderes Gewicht darauf zu legen, dass die<br />

Temperaturverhaltnisse moglichst constant bleiben.<br />

Bei ausfiihrlichen Untersuchungen iiber die Periodicitat des Wurzeldrucks<br />

empfiehlt es sich, einen Apparat zum Registriren des Saftausflusses<br />

nach dem von BARANETZKY (Abhandl. d. Naturf. Gesellschaft zu Halle 1873)<br />

angegebenen Princip zu verwenden. Dieser Apparat mit 36 Glasrohrchen<br />

zum Auffangen des Saftes ist im Preis von 100 Mk. vom Universitats-<br />

Mechaniker ALBRECHT in Tubingen zu beziehen.<br />

79. Die Ursaehen des Wurzeldrucks und verwandter<br />

Erscheinungen.<br />

Ein Glasrohr von etwa 80 mm Lange und 40 mm Weite (vergl.<br />

Fig. 77) wird an einem Ende mit einer gut ausgewaschenen Schweins-<br />

1) Die Vereuche mit Cucurbita, Helianthus oder manchen anderen Gewachsen<br />

stellt man zweckmassig im Sommer an. Die Pflanzen miissen an einem sonnigen<br />

Orte im Freien oder im Kalthause cultivirt worden sein.<br />

2) Literatur vergl. bei DETMER, Lehrbuch der Pflanzenphysiologie, 1883, S. 122,<br />

und in der unter 77 citirten Abhandlung WIELER'S.

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