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Die Reizbewegungen der Pflanzen. 363<br />

wirkt also nicht anziehend, sondern abstossend auf die Plasmodien<br />

ein J<br />

).<br />

Dass die ausserordentlich feine Reactionsfahigkeit der Plasmodien<br />

auf die erwahnten sowie auf einige anclere Sussere Einflusse von biologischer<br />

Bedeutung fflr ihren zarten Organismus ist, wird von vornherein<br />

klar sein, und wir brauchen hier darauf nicht naher einzugehen.<br />

II. Die geotropischen, heliotropischen und hydrotropischen<br />

Nutationen und einige andere<br />

Reizerscheinungen.<br />

172. Das geotropische Verhalten der Wurzeln.<br />

Die Wurzeln, zumal die Hauptwurzeln der Gewachse, haben das<br />

Bestreben, senkrecht nach abwarts zu wachsen, eine Erscheinung, die<br />

durch das positiv geotropische Verhalten der Organ e bedingt ist. Urn<br />

das positiv geotropische Verhalten der Wurzeln zu constatiren, stellen<br />

wir den folgenden Versuch an. Samen von Pisum, Vicia Faba oder<br />

Phaseolus werden nach 24-sttindigem<br />

Anquellen in Brunnenwasser<br />

in feuchte Sagespane gelegt, mit<br />

denen grosse Blumentopfe oder<br />

Holzkasten angefiillt worden sind.<br />

Das Keimbett muss sehr locker und<br />

gleichmSssig durchfeuchtet sein,<br />

wenn die Entwickelung der Keimlinge<br />

normal erfolgen soil. Die<br />

Samen von Vicia Faba warden so<br />

mit der Mikropyle nach abwarts in<br />

die Sagespane gelegt, dass die austretende<br />

Hauptwurzel keine Kriim-<br />

Fig. 140. Apparat zur Constatiriinp<br />

geotropischer Wurzelkrummungen.<br />

mungen zu machen braucht Die<br />

Samen von Phaseolus legt man horizontal in das Keimbett; die Hauptwurzel<br />

bildet dann nach ihrem Austritt einen rechten Winkel mit der<br />

LSngsaxe des Samens. Wir stellen die Blumentopfe oder Holzkasten<br />

unter grosse Pappkasten oder in einen Schrank und nehmen einige<br />

Keimlinge mit recht gerade gewachsenen Wurzeln aus den Sagespanen<br />

heraus, wenn die Wurzeln eine Lange von etwa 3 cm erlangt haben.<br />

Wir spiessen einige der Untersuchungsobjecte nach sorgfaltigem Abwaschen<br />

auf langen Stecknadeln auf und befestigen jeden Keimling<br />

in der Weise, wie es Fig. 140 zeigt, unter einer genugend grossen<br />

Glasglocke so, dass die Wurzel horizontal gerichtet ist, Beim Aufspiessen<br />

ist das auf S. 325 Gesagte zu ben'icksichtigen. Der untere<br />

Rand der Glasglocke taucht in Wasser, mit welchem eine Krystalli-<br />

1) Vgl. STAHL, Botanische Zcitung, 1884, Nr. 10. Daselbst finden sich auch<br />

Angaben mr weitere Experimente sowie Literaturzusammenstellungen.

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