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Die Stoffwechselprocesse im vegetabilischen Organismus. 209<br />

Reprasentanten der dritten Gruppe der pflanzlichen Eiweissstoffe<br />

sind zumal in grosser Menge im Weizenmehl vorhanden. Dasselbe<br />

zwischen den Handen unter<br />

wird rait Wasser angeriihrt und der Teig<br />

einem continuirlichen, diinnen Wasserstrahl ausgeknetet. Es bleibt eine<br />

zithe, elastische Masse, der Kleber, zurtick, welcher nur nocli kleine<br />

Mengen Starke beigemischt sind. Der Kleber, der in kalihaltigem<br />

Wasser loslich ist, besteht aus einer Reihe von Eiweissstoffen (Kleberproteinstoffen)<br />

, namentlich aus Glutenfibrin , Gliadin und Mucedin,<br />

welch e ihra zum Theil durch Alkohol entzogen werden konnen !<br />

).<br />

94. Die makro- und inikrochcmischen Eiweissreactioncn.<br />

Handelt es sich darum, eine der wichtigeren mikrochemischen<br />

Eiweissreactionen (die Biuretreaction) kennen zu lernen, so wird eine<br />

wasserige Albuminlosung oder Wasser, in welchem etwas Conglutin<br />

aus Lupinensamen suspendirt ist, zura Sieden erhitzt, wenig Natronlauge<br />

hinzugesetzt und in die heisse Fliissigkeit ein Tropfen FEHLINGscher<br />

Losung mit Htilfe eines Glasstabes gebracht. Die Gegenwart<br />

von Eiweissstoffen giebt sich durch Violettfarbung der Versuchsflussigkeit<br />

zu erkennen. Zur Darstellung der FEHLiNG'schen Losung werden<br />

.".4. ('>.") g durch Umkrystallisiren gereinigten Kupfervitriols in 200 ccm<br />

Nasser aufgelost. Diese Losung vermischt man mit einer Auflosung<br />

von 173 g weinsauren Natron-Kalis in 480 ccm Natronlauge von<br />

1,14 spec. Gewicht (ca. 10-proc. Natronlauge) und verdiinnt die Fliissigkeit<br />

bei 15 C. auf 1000 ccm.<br />

In den Zellen des Parenchyms der Cotyledonen von Phaseolus<br />

sind bekanntlich neben den StSrkekornern reichliche Eiweissmengen<br />

vorhanden. Schnitte aus den Bohnencotyledonen , welche aber mindestens<br />

zwei Zellschichten dick sein mtissen, kann man daher bequem<br />

benutzen, um die mikrochemischen Eiweissreactionen kennen zu lernen.<br />

Einige ccm concentrirter Kupfervitriollosung 2<br />

) oder einer Losung von<br />

weinsaurem Kupferoxyd 3 ) werden in ein Schalchen gebracht. Das<br />

weinsaure Kupferoxyd bereitet man, indem man eine Losung von<br />

5 Thl. Kupfervitriol mit einer Losung von 9 Thl. einfach weinsaurem<br />

Kali mischt und von dem entstehenden , relativ schwer loslichen<br />

schwefelsauren Kali abfiltrirt. Die Schnitte gelangen in eine der<br />

Kupfersalzlosungen, werden nach einigen Minuten mit einer Pincette<br />

gefasst, durch Eintauchen in reines Wasser oberflachlich abgespult<br />

und sofort in Kalilauge gelegt, die zum Sieden erhitzt ist. Der Inhalt<br />

der Zellen farbt sich in Folge seines Eiweissgehaltes violett 4 ).<br />

Wird ein Schnitt aus den Cotyledonen einer trockenen Erbse auf<br />

dem Objecttrager in ein aus 1 Thl. Wasser und 2 Thl. Glycerin be-<br />

stehendes Gemisch gelegt, mit Deckglas bedeckt, und ein Tropfen Jodlosung<br />

an den Deckglasrand gebracht, so fiirben sich die Starkekorner<br />

alsbald blau, die Aleuronkorner und die Grundmasse, in der letztere<br />

eingebettet sind, aber in Folge ihres Eiweissreichthums ge,lb.<br />

1) Genaueres vgl. beiRiTTHAUSEN, Die Eiweissstoffe der Getreidearten, 1872,8. 28.<br />

2) Vgl. SACHS, PRIXGSHEIM'S Jahrbuchcr, Bd. 3, S. 187.<br />

3) Vgl. PFEFFER, PRINOSHEIM'S Jahrbucher, Bd. 8, S. 538.<br />

4) Diese Eiweissreaction ist ubrigens, ebenso wie andere, nicht durchaus eindeutig.<br />

Bei der Ausfuhrung der Reaction kann man die Schnitte ubrigens auch<br />

auf dem Objecttrager in einen Tropfen I"i HI iN;'.scher Losung legen, mit Deckglas<br />

bedecken und erhitzen, bis sich kleine Blasen bilden.<br />

Detmer. Pflanzenphysiologischcs Praktikum. 2. Aufl. 14

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