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108<br />

Zweiter Abschnitt.<br />

oder weniger iiberkalten, bevor die Eisbildung beginnt. Die Temperatur<br />

der Losungen steigt dann plotzlich, bis der eigentliche Gefrierpunkt,<br />

"<br />

der stets unter liegt, erreicht 1st. Man kann diese Verhaltnisse<br />

leicht durch geeignete Experimente feststellen. Um das Verhalten<br />

durch Adhasionskrafte gebundenen Wassers beim Gefrieren zu untersuchen,<br />

habe ich nach MuLLER-Thu rgau's Vorgange den Quecksilberbehalter<br />

eines Thermometers mit Fliesspapier umwickelt, das<br />

zuniichst mit Wasser durchtrankt und dann wieder ausserlich abgetrocknet<br />

worden war. Unter einer mit einer Kaltemischung umgebenen<br />

Glasglocke niederer Temperatur ausgesetzt, nahm das Fliesspapier<br />

allmahlich eine Temperatur von -- 3" C. an (Ueberkaltungsmaximum),<br />

und dann stieg die Temperatur plotzlich bis auf etwas unter C.<br />

Das in Losungen vorhandene, sowie das durch Adhasionskrafte<br />

- - seitens fester Korper gebundene Wasser und das Wasser in der<br />

Pflanze befindet sich ja unter solchen Verhaltnissen -<br />

gefriert also<br />

nicht bei C., wie reines Wasser, sondern erst bei tiefer liegenden<br />

Temperaturen. Der Gleichgewichtszustand zwischen den Wassertheilchen<br />

und den Salztheilchen oder den Theilchen der festen Korper<br />

wird erst bei Temperaturen unter C. aufgehoben, so dass die Eisbildung<br />

erfolgen kann. Freilich wird nun bei der Eisbildung eine erhebliche<br />

Warmemenge frei; indessen die Temperatur der Salzlosungen<br />

oder der mit Wasser durchtrankten festen Korper erhebt sich doch<br />

nicht ganz auf C., da eine gewisse Warmemenge verbraucht wird,<br />

um die Wassertheilchen beim Gefrieren von den Salztheilchen oder<br />

den Theilchen der festen Korper loszureissen.<br />

50. Die Ttfdtiing; der Pflanzen durch zu liolie Temperaturen.<br />

Als Untersuchungsobjecte dienen zunachst in kleinen Blumen-<br />

topfen zur Entwickelung gebrachte junge Pflanzen von Zea, Nicotiana,<br />

Cucurbita, Phaseolus oder Tropaeolum. Haben die Pflanzen einige<br />

Blatter entfaltet, so sind sie fur die Experimente geeignet. Man<br />

bringt nun die Luft unter der Glocke eines Thermostaten auf diejenige<br />

Temperatur, deren Wirkung auf die Pflanzen studirt werden<br />

soil. 1st diese Temperatur constant geworden, so gelangt em Unter-<br />

suchungsobject in den Thermostaten. Man wartet, bis die Temperatur,<br />

deren Einfluss man untersuchen will, im Apparat wieder hergestellt<br />

ist, und uberlasst die Pflanze dann dieser Temperatur gewisse Zeit lang.<br />

Oft empfiehlt es sich, die Erde in den Topfen, um einen schnelleren<br />

Temperaturausgleich zu erzielen, mit warmem Wasser zu begiessen.<br />

Ein Thermometer ist in die Erde, in welcher die Pflanze wurzelt.<br />

eingesenkt, ein zweites hangt unter der Glocke und beriihrt die ober-<br />

irdischen Theile der Untersuchungsobjecte. Man kann die Versuche<br />

nun vielfaltig variiren. Wir belassen eine der genannten Pflanzen<br />

z. B. eine halbe Stunde lang bei einer Lufttemperatur von 40 oder<br />

45 C. , oder wir setzen die Pflanzen im Apparat 10 30 Minuten<br />

lang einer Lufttemperatur von 52 C. aus. Darauf werden die Gewachse<br />

aus dem Thermostaten herausgenommen und normalen Lebensbedingungen<br />

ausgesetzt, um ihr weiteres Verhalten zu beobachten.<br />

Ein halbstundiges Verweilen in Luft von 40 C. ertragen die<br />

Pflanzen gewohnlich ohne Nachtheil; ein 10 30 Minuten dauernder<br />

Aufenthalt in Luft von o2 C. todtet sie aber in der Regel. Uebrigens

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