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54 Erster Abschnitt.<br />

gehalt der Samen ermittelten Zahlen geben noch naheren Aufschluss<br />

iiber das Productionsvermogen der Pflanzen unter den bezeichneten<br />

Bedingungen. Wenn man in der Trockensubstanz den Stickstofl'<br />

bestimmt (am besten unter Benutzung der bekannten KjELDAHL'schen<br />

Methode), so findet man unter anderem, dass die in nitratfreiem<br />

Boden erwachsenen Erbseii oft reichliche Stickstoffmengen enthalten,<br />

wahrend die im nitratfreien Boden entwickelten Haferpflanzen hochstens<br />

um einige Milligr. Stickstoff reicher sind als die ausgelegten<br />

Samen.<br />

Die Erbsen (und ihnen Papilionaceen,<br />

analog iverhalten sich auch die ubrigen<br />

z. B. Lupinen, Bohnen etc.) sind im Stande so durfen<br />

wir schon unter Beriicksichtigung der Resultate unserer vorlaufigen<br />

Untersuchungen schliessen den elementaren Stickstoff bei Abwesenheit<br />

von Nitraten im Boden zur Eiweissbildung zu verwerthen. Die<br />

Haferpflanze und sehr zahlreiche andere Gewachse vermogen dies<br />

nicht. Unsere Experimente lassen diese letztere Thatsache freilich<br />

indessen wir verzichten<br />

noch nicht mit absoluter Sicherheit feststellen ;<br />

hier auf Versuche, die durchaus entscheidend sind 1<br />

), und ziehen es<br />

vor, das Verhalten der Papilionaceen dem elementaren Stickstoff gegeniiber<br />

noch weiter zu verfolgen.<br />

Eine Anzahl von Glascylindern, welche die angegebenen Dimensionen<br />

besitzen, wird mit Quarzsand und Nahrstofflosung etc., aber<br />

ohne Zugabe von Calciumnitrat, beschickt. Die Glasgefasse reinigt<br />

man sorgfaltig mit Sublimatlosung (1 : 1000), um sie dann mit Alkohol<br />

auszuspiilen. Quarzkies und Watte werden vor dem Einbringen in<br />

die Cylinder im Trockenschrank auf 150 C. erwarmt. Den Sand,<br />

gemischt mit der schon oben angegebenen Quantitat des kohlensauren<br />

Kalkes, fiillt man noch warm ein, nachdem er zuvor 2 3 Stunden<br />

lang in einem geraumigen Sandbade auf etwa 180 C. erhitzt worden<br />

war. Dem in die Glaser eingebrachten Sand mischt man die Nahrstotflosung<br />

bei, nachdem dieselbe in Kolben mit Watteverschluss zunachst<br />

1 Stunde und dann nach Verlauf von 2 Tagen nochmals vier<br />

Stunden im Dampfsterilisirungsapparat, zu beziehen von H. ROHRBECK<br />

in Berlin (vgl. Preisverzeichniss, 1887, S. 9), gekocht worden war 2<br />

).<br />

Die Samen, Erbsen, gelangen zunachst 2 Minuten lang in eine Sublimatlosung<br />

(1:1000), werden dann mit gekochtem Wasser abgespiilt und<br />

in den Sand eingesaet. Die Oberflache desselben bedeckt man mit<br />

sterilisirter Watte. Zum Begiessen wird stets nur gekochtes destil-<br />

lirtes Wasser verwandt. Man bestimmt taglich das Gewicht der Cylinder<br />

und ermittelt auf diese Weise, wie viel Wasser verdunstet, resp.<br />

wie viel Wasser dem Boden zuzufuhren ist.<br />

Ein Culturgefass oder einige derselben empfangen keinen weiteren<br />

Zusatz. Andere erhalten einen Zusatz von 25 ccm Extract eines<br />

fruchtbaren Garten- oder Feldbodens, auf welchem erfahrungsgemass<br />

Erbsen gut gedeihen. Den Auszug gewinnt man, indem man 8 g<br />

Boden mit 100 ccm Wasser schuttelt und absetzen lasst, bis die Hauptmasse<br />

des Sandes und Thons zu Boden gefallen ist, was oft mehrere<br />

1) Solche Versuche find, worm man sie anstellcn will, nach BOUSSIXGAULT'S<br />

Methode (vgl. Agronomic, I, p. 09) duivh/ufiihren. Vergl. unter 19.<br />

ubri^cnsi<br />

2) Mehr zu empfehlen durftc es sein, die Cyh'nder mit Kies sowie dem mit<br />

Niihrstoffen und kohlensaurem Kalk gemiscliten feuchten Sand zu beschicken, um<br />

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