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234 Dritter Abschnitt.<br />

halm und wartet etwa eine halbe Stunde, bis man zur Ablesung des<br />

Quecksilberstandes in r schreitet. Die Ablesungen werden stets unter<br />

Benutzung eines Fernrohres ausgefuhrt. Man ermittelt natiirlich aucli<br />

die Lange der Quecksilbersitule, bestimmt ebenfalls die Temperatur<br />

sowie den Barometerstand. Fiir die Berechnungen ist es erforderlich,<br />

den Volumeninhalt der Glasglocke, des Rohres r und des Rohres r l<br />

bis zum Glashahn zu kennen. Von diesem Volumen ist aber dasjenige<br />

s8,mmtlicher Gegenstiinde im Apparat (Schalchen mit Kalilauge, Glas-<br />

dreifuss, Porzellanschale, feuchtes Fliesspapier, Untersuchungsobjecte)<br />

zu subtrahiren. Das Volumen dieser Objecte ermittelt man zum Theil<br />

(lurch Eintauchen in Wasser, das sich in einem calibrirten Gefass befindet.<br />

Grosses Gewicht ist auf genaue Ablesung der Temperatur sowie<br />

des Barometerstandes zu legen. Die Reduction der Gasvolumina kann<br />

leicht unter Benutzung der auf S. 231 angegebenen Formel geschehen.<br />

Die wesentlichste Fehlerquelle der Methode liegt darin, dass man<br />

die Ablesungen bei Beginn der Versuche nicht sofort, sondern erst<br />

nach etwa einer halben Stunde, wenn die Temperaturverhaltnisse sich<br />

ausgeglichen haben, vornehmen kann. Wahrend dieser halben Stunde<br />

nehmen die Pflanzen aber schon Sauerstoff auf, und um die Quantitat<br />

desselben annahernd zu bestimmen, corrigirt man das thatsachlich gefundene<br />

Volum von den Pflanzen absorbirten Sauerstoffs, indem man<br />

demselben eine Quantitat hinzuaddirt, die sich durch Rechnung fiir<br />

die Zeit einer halben Stunde ergiebt.<br />

nur dann nahezu zutreffend, wenn die<br />

Diese Correctur ist natiirlich<br />

Untersuchungsobjecte wiihrend<br />

der Beobachtungszeit keine wesentliche Aenderung ihrer Athmungsenergie<br />

erfahren.<br />

Die zur Absorption der Kohlensaure dienende Kalilauge wird genau<br />

gewogen. Sie muss nahezu concentrirt und vollig klar sein. Bei<br />

Abschluss eines jeden Experimentes bringt man die Lauge in ein<br />

Kolbchen, verdiinnt mit Wasser und fiillt die Kohlensaure mit BCL<br />

aus. Zum Auswaschen des Niederschlages auf dem Filter benutzt man<br />

zunachst mit BaC0 3 gesiittigtes, dann reines Wasser. Das Quantum<br />

des gefullten kohlensauren Baryts bestimmt man nach dem Trocknen<br />

und schwachem Gliihen durch Wagung und rechnet die Kohlensaure auf<br />

das Volumen bei C. und 1000 mm Barometerstand um. Da die benutzte<br />

Kalilauge stets schon von vornherein mehr oder minder reich an<br />

kohlensaurem Kali ist, so muss durch besondere Versuche der Kohlen-<br />

sauregehalt der Lauge festgestellt und mit in Rechnung gestellt werden x<br />

).<br />

Unter Benutzung unseres Apparates kann man zahlreiche physiologische<br />

Fragen behandeln. Vor allem ist es lehrreich, die Athmung<br />

keimender Samen naher zu verfolgen, und die beztiglichen Experimente<br />

fuhrt man aus, indem man z. B. 2 g Weizenkorner, 4 g Erbsen oder<br />

auf das feuchte<br />

1 g Samen von Raphanus sativus nach dem Anquellen<br />

Fliesspapier legt. Nach je 24 Stunden, wird der Apparat geoffnet, die<br />

Kalilauge durch neue ersetzt und die Beobachtung fortgefiihrt. Die<br />

Temperatur ist stets recht constant, z. B. auf 15 oder 20 C. zu halten.<br />

Bei den Experimenten mit Weizen findet man z. B., dass 2 2,5 g<br />

Korner mit fortschreitender Keimung auch wachsende Mengen aufnehmen<br />

und C0 2 produciren. Vom 5. Tage an werden in je 24 Stunden<br />

bei 20 C. etwa 20 ccm C0 2 producirt und 20 ccm absorbirt. Der<br />

1) Besser ist es noch, die CO, unter Benutzung der Titrirmethode (vgl. unter<br />

102) zu bestimmen. Es muss die CO 2 dann naturlich vor und nach dem Versuch<br />

aus der Kalilauge mit BaCl, ausgefallt werden, um erst die restirende Fliissigkeit<br />

zu titriren.

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