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10 Erster Abschnitt.<br />

thatig sein , um geniigende Quantitaten organischer Substanz fur die<br />

Pflanze zu erzeugen.<br />

strahliger<br />

Ein Stengelquerschnitt stellt sich uns als fiinf-<br />

Stern dar, und wenn wir einen dtinnen Querschnitt mikroskopisch<br />

untersuchen, so ergiebt sich, dass unter der Epidermis der Strahlen-<br />

enden sklerenchymatisches Gewebe vorhanden 1st, wahrend das peripherische<br />

Gewebe der Buchten zwischen den Strahlenenden griin erscheint. Wir<br />

stellen fest, dass dies Gewebe in seinen ausseren Schichten aus Palissaden-<br />

zellen besteht, die rechtwinkelig zur Stengeloberflache gestreckt erscheinen,<br />

wahrend weiter nach innen zu mehr isodiametrische chlorophyllhaltige<br />

Zellen folgen. Wir untersuchen auch noch einen dunnen Querschnitt<br />

aus dem Stengel von Spartium junceum. Das assimilatorisch thatige Gewebe<br />

unter der Epidermis besteht hier seiner Gesammtmasse nach aus<br />

Palissadenzellen. Es folgen etwa 6 Schichten rechtwinkelig zur Stengeloberflache<br />

gestejlter, stark gestreckter, gruner Zellen auf einander. Das<br />

griine Gewebe bildet aber keinen geschlossenen Ring unter der Oberhaut,<br />

sondern es wechselt am Umkreise des ganzen Stengels Assimilationsgewebe<br />

mit Sklerenchym ab. Bei armlaubigen Pflanzen oder solchen Gewachsen,<br />

die gar keine griinen Blatter produciren, muss das griine Gewebe<br />

der Stammgebilde die<br />

ganzlich ubernehmen,<br />

Arbeit der Assimilation der Hauptsache nach oder<br />

und dies Gewebe besteht daher iin Wesentlichen<br />

oder vollig aus Palissadenzellen.<br />

Uebrigens ist keineswegs den Laubblattern aller Pflanzen der Besitz<br />

des Palissadenparenchyms eigenthumlich. Untersucht man z. B. Querschnitte<br />

der jungen Blatter von Triticum vulgare , so findet man , dass<br />

das Mesophyll, welches an der Blattober- und Unterseite von der Epidermis<br />

begrenzt und von den Gefassbiindeln durchzogen wird , seiner<br />

ganzen Masse nach aus nahezu gleichgestalteten , im Querschnitt rundlichen<br />

Zellen besteht. Blatter, bei denen es noch nicht zu einer Differenzirung<br />

von Palissaden- und Schwammparenchym gekommen ist, sind<br />

auch haufig dadurch ausgezeichnet , dass nicht das gesammte Gewebe<br />

zwischen der Epidermis der beiden Blattflachen aus chlorophyllfiihrenden<br />

Zellen besteht. Untersuchen wir z. B. einen Blattquerschnitt von Iris<br />

germanica, so finden wir unter der der Blattunterseite grimes<br />

Epidermis<br />

Gewebe. Ausserdem<br />

der Blattoberseite sowie<br />

treten die Gefassbiindel<br />

deutlich hervor, deren Basttheil nach aussen hin mit<br />

beleg<br />

einem Bastfaser-<br />

versehen ist, und ferner sieht man sofort, dass die Mittelschicht<br />

des Blattes aus saftreichen, nicht griinen Zellen besteht. Solche chloro-<br />

phyllfreie Zellen sind auch in den Blattern von Hyacinthus orientalis<br />

und den succulenten Blattern der Aloe-Species reichlich vorhanden.<br />

Es muss hier ferner auf die interessante Thatsache hingewiesen<br />

werden, dass die Blatter mit deutlich entwickeltem Schwamm- und Pa-<br />

lissadenparenchym eben hierdurch streng dorsiventral gebaut erscheinen<br />

und zu den exquisit plagiotropen Organen gehoren. Aber keineswegs<br />

sind sammtliche Laubblatter streng dorsiventral gebaut; es giebt auch viele<br />

Dicotylen mit centrisch organisirtem Mesophyll der Blatter, die dann<br />

meist eine mehr orthotrope Entwickelung zeigen. So besitzen z. B. die<br />

Blatter von Anchusa italica, Centaurea Jacea, Tragopogon orientalis,<br />

Aster Amellus, Genista tinctoria etc. centrischen Bau. Bei der zuletzt<br />

genannten Pflanze besteht das Blattflache<br />

Mesophyll fast nur aus senkrecht zur<br />

gestreckten Zellen. Centaurea Jacea variirt, wovon ich mich<br />

oft iiberzeugte, je nach ihrem Standort ungemein. Die der Sonne stark<br />

ausgesetzten Individuen erzeugen z. B. lange schmale Blatter, welche relativ<br />

dick sind. Die Blatter der Schattenpflanzen erscheinen diinner,

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