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30 Erster Abschnitt.<br />

schieden und kann, wenn man geeignete Untersuchungsobjecte benutzt,<br />

leicht als solcher nachgewiesen werden.<br />

Wir bringen in ein Glas etwa 200 ccm Brunnenwasser, in das wir<br />

nicht zu viel reine Kohlensaure einleiten. Die Kohlensaure wird aus<br />

Marmor durch Uebergiessen desselben mit verdiinnter Salzsaure entwickelt,<br />

und sie muss zur Befreiung von etwa mitgerissener Salzsaure,<br />

bevor sie in das Brunnenwasser eintritt, eine Auflosung von doppeltkohlensaurem<br />

Natron passiren. Als Untersuchungsobject wahlen wir<br />

zunachst ein ziemlich langes Sprossende von Hippuris vulgaris, das,<br />

wie es Fig. 12 zeigt, unter dem Wasserspiegel mit seiner Basis in<br />

ein mit Wasser angefiilltes Probirglas hineinragt. Die Vorrichtung<br />

wird nunmehr einige Zeit dem directen Sonnenlicht ausgesetzt. Es<br />

zeigt sich, dass von der Schnittflache des Untersuchungsobjectes Gasblasen<br />

in dem Wasser emporsteigen, und in dem Probirglas sammelt<br />

sich nach und nach eine erhebliche Gasmenge an. Wenn wir die<br />

Mundung des Reagensrohres schliesslich unter Wasser mit dem Finger<br />

verschliessen, dasselbe umkehren und einen glimmenden Span einfiihren,<br />

so brennt derselbe sofort mit lebhaft leuchtender Flamme.<br />

Unsere Pflanze hat also Sauerstoff producirt.<br />

Dies ungemein lehrreiche Experiment zur Nachweisung der Sauerstoffabscheidung<br />

assimilirender Pflanzen kann auch in etwas modificirter<br />

Weise angestellt werden (vgl. Fig. 13). Eine ganze Anzahl<br />

Zweigstucke von Elodea oder Ceratophyllum wird unter einen Trichter<br />

in ein mit kohlensaurehaltigem Wasser angefiilltes Glas gebracht.<br />

Ueber die sich noch unter dem Wasserspiegel befindende Mundung<br />

des Trichterrohres wird ein mit Wasser angefiilltes Probirglas gestiilpt<br />

und der Apparat dem directen Sonnenlicht ausgesetzt. Der<br />

Sauerstoff oder, besser gesagt, die sauerstoffreiche Luft sammelt sich,<br />

wie bei der Ausfuhrung des vorigen Experimentes, in dem Reagensglase<br />

an. Das Pflanzenmaterial zu diesen Versuchen steht auch lange<br />

Zeit im Winter zur Verfiigung, wenn man kraftige Elodea-Exemplare<br />

im Herbst in ein grosses, mit Brunnenwasser gefiilltes Gefass bringt,<br />

das Gefass im warmen Zimmer am Fenster aufstellt und das Wasser<br />

haufig erneuert.<br />

Ein Glascylinder wird mit Brunnenwasser, in das wir, wenn dasselbe<br />

arm an freier Kohlensaure 1st, eine kleine Menge dieses Gases<br />

eingeleitet haben, angefullt. Wir bringen nun ein Zweigstuck von<br />

Elodea oder Hippuris, das wir zweckmassig an einen Glasstab angebunden<br />

haben, in die Fliissigkeit (vgl. Fig. 14) und werden beobachten,<br />

dass aus der Schnittflache am oberen Ende der Pflanzentheile<br />

bei Lichtzutritt Gasblasen entweichen. Die Anzahl der aus sauerstoffreicher<br />

Luft bestehenden Gasblasen lasst ohne Weiteres auf die<br />

Energie schliessen, mit der die griinen Pflanzentheile assimiliren. Im<br />

directen Sonnenlicht z. B. scheiden Elodeazweige haufig einen so lebliaften<br />

Strom feiner Blasen ab, dass man die Zahl der in bestimmter<br />

Zeit entweichenden Blasen nicht oder nur miihsam bestimmen kann.<br />

Andere Zweige der namlichen Pflanze assimiliren unter denselben<br />

Umstanden weniger energisch. Die aus den Schnittflachen von Hippuriszweigen<br />

entweichenden Gasblasen sind ziemlich gross und treten<br />

nicht in so iibermassiger Anzahl hervor.<br />

Ohne naher auf die Beziehungen zwischen der Intensitat des<br />

Lichtes einer- und der Energie der Assimilation andererseits einzugehen,<br />

ist es doch leicht, sich davon zu iiberzeugen, dass die Sauer-

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