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Die Stoffwechselprocesse iin vegetabilischen Organismus. 253<br />

aus dem Amylum successive verschiedene Dextrinarten bilden. Zunachst<br />

zerfallt die Amylumsubstanz in das sich auf Jodzusatz violett farbende<br />

Amylodextrin I und Zucker. Das erstere spaltet sich dann durch die<br />

Saurewirkung in Zucker und Amylodextrin II, das sich durch Jod rothbraun<br />

farbt. Ferner bilden sich aus dem Amylodextrin II neben Zucker<br />

neue Dextrinarten, die sich auf Jodzusatz gelblich farben, und schliesslich<br />

verschwindeu die Dextrine vollig. weil sie ihrer Gesammtmasse nach in<br />

Zucker ubergefiihrt worden sind '). Nach neueren Untersuchungen ist<br />

der Vorgang vielleicht ein anderer.<br />

Dass in den Zellen der Pflanzen Dextrinarten (und zwar auch solche,<br />

die sich auf Jodzusatz braunlich farben) vorkommen, kann man auf fol-<br />

Weise feststellen. Erbsensamen werden auf einer Handmuhle zu<br />

gende<br />

Pulver zermahlen. Das Pulver iibergiesst man mit nicht zu viel Wasser<br />

und leitet nach Verlauf einer Stunde reine Kohlensaure in die triibe Fliis-<br />

sigkeit ein. Dann filtrirt man, und zwar wird diese Operation durch die<br />

Gegenwart der Kohlensaure in hohem Grade erleichtert. Eine kleine<br />

Menge des klaren Filtrates bringt man mit einem Jodkrystall in Bervihrung,<br />

und man wird finden, dass sich die Fliissigkeit nach und nach<br />

braunlich farbt: sie verhalt sich ebenso wie die wasserige Losung des<br />

kauflichen Dextrins, wenn diese mit Jod in Contact gelangt. Reines<br />

Wasser nimmt in Beruhrung mit festem Jod nur einen gelblichen Farbenton<br />

an 2 ). Wird das Verhalten des wasserigen Erbsensamenextractes zu<br />

FKHLixo'scher Losung untersucht, so zeigt sich, dass keine Reduction er-<br />

folgt. Kocht man dagegen den wasserigen Extract nach Zusatz einiger<br />

Tropfen Schwefelsaure langere Zeit, so ist die Fliissigkeit nunmehr im<br />

Stande, energisch reducirend auf FEHLiNG'sche Losung einzuwirken, weil<br />

das Dextrin unter dem Einfluss der Saure in Glycose ubergefuhrt wurde.<br />

117. Die Bestiuimung und der mikrochemische Nachweis des<br />

Rohr/nckers.<br />

Der Rohrzucker ist ein Bestandtheil vieler Pflanzensafte, und besonders<br />

reich an Rohrzucker ist der Saft der Zuckerriibe. Handelt<br />

es sich darum, die Menge des in den Wurzeln vorhandenen Zuckers<br />

festzustellen, so verfahrt man nach E. v. WOLFF 3<br />

), wie folgt. Die sorgtaltig<br />

gereinigten Ruben werden in Scheiben zerschnitten. 500 1000 g<br />

dieser Scheiben hangt man an Faden im Trockenschrank bei GO 70 C.<br />

auf. Die trockene Masse wird zu einem nicht zu feinen Pulver zerstossen,<br />

und nach der Gewichtsbestiminung des Pulvers in einer kleinen<br />

Quantitat desselben (5 G g) der Trockensubstanzgehalt festgestellt.<br />

2 .' g des Riibenpulvers kocht man wiederholt mit 80 85-proc. Weingeist<br />

aus, filtrirt die Losung nach jeder Auskochung ab und wascht<br />

den Riickstand auf dem Filter schliesslich mit heisseni Alkohol aus.<br />

Die gesammte Losung versetzt man nunmehr mit viel Wasser und<br />

erwarmt so lange auf dem Wasserbade, bis der Alkohol vollig verdampft<br />

ist. Jetzt wird die Fliissigkeit auf ;5

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