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328 Vierter Abschnitt.<br />

assimilatorische Thatigkeit der Untersuchungsobjecte nicht ausgeschlossen<br />

war, ein wesentlicher Unterschied im Wachsthum der Pflanzen<br />

geltend, und derselbe Hess sich der mehr oder minder bedeutenden<br />

Hauptsache nach nur auf<br />

Vorrath an Reservestoffen in<br />

den<br />

den<br />

Cotyledonen der Samen zuruckfiihren.<br />

159. Der Wassergehalt der Pflanzen nnd das Wachstham.<br />

Normales Wachsthum der Pflanzenzellen<br />

wenn dieselben hinreichende Wassermengen<br />

ist nur dann moglich,<br />

enthalten. Diese Thatsache<br />

ist unter Beriicksichtigung verschiedener Verhaltnisse leicht ver-<br />

standlich. Hier sei nur darauf hingewiesen, dass ein ausgiebiges<br />

Wachsthum eine energische Turgorausdehnung der Zellen zur Voraussetzung<br />

hat, welche ihrerseits nur bei reichlichem Wassergehalt der<br />

Gewebe moglich ist. Sinkt die Turgorausdehnung der Zellen, indem<br />

sie Wasser verlieren, so vermindert sich zugleich auch ihre Wachsthums-<br />

geschwindigkeit. Wir bringen Mais-, Erbsen- oder Bohnensamen in Sagespanen<br />

zur Keimung. Haben die Wurzeln einige cm Lange erreicht.<br />

so bringen wir auf ihnen 2 cm entfernt von ihrer Spitze feine Tusche-<br />

striche als Marken an und befestigen die Keimpflanzen in der wie es<br />

dern.<br />

Weise,<br />

unter 154 angegeben ist, mit Nadeln in geeigneten Glascylin-<br />

Diese letzteren fiillen wir mit verschiedenen Fliissigkeiten an ;<br />

einen mit Brunnenwasser, einen zweiten mit einer 0,5-, einen dritten<br />

mit einer 1,0-, einen vierten mit einer 2,0-proc. Kalisalpeterlosung.<br />

Die Wurzeln miissen senkrecht in die Fliissigkeiten hineinragen. Nach<br />

Verlauf von 24 oder 48 Stunden stellen wir die Zuwachse, welche die<br />

Wurzeln erfahren haben, fest. Jeder einzelne Versuch wird, um zu<br />

Mittelwerthen zu gelangen, mit 3 oder 4 Keimpflanzen durchgefiihrt.<br />

Es ergiebt sich, dass die Wurzeln in Contact mit Brunnenwasser am<br />

lebhaftesten wachsen. Mit zunehmender Concentration der Salpeterlosung<br />

wird ihr Wachsthum aber geringer, weil die Salzlosungen den<br />

Zellen Wasser zu entziehen vermogen und dadurch deren Turgorausdehnung<br />

herabsetzen. In Beriihrung mit ziemlich concentrirten Sal-<br />

peterlosungen (z. B. mit 10-proc.) wachsen die Wurzeln gar nicht,<br />

Sie verkiirzen sich vielmehr, indem sie in den plasmolytischen Zustand<br />

iibergehen J<br />

).<br />

Merkwiirdig ist, dass Pilze auch noch in Contact mit Fliissigkeiten<br />

wachsen, deren Concentration fur das Wachsthum der Zellen hoherer Gewachse<br />

viel zu bedeutend ist. Wir stellen eine Losung her, die in 100 Thl.<br />

Wasser 0,4 Thl. Ammoniumnitrat, 0,2 Thl. saures phosphorsaures Kali,<br />

0,02 Thl. schwefels. Magnesia und 0,01 Thl. Chlorcalcium enthalt. Je<br />

50 ccm dieser Losung gelangen in Glaskolbchen und werden mit 5 g<br />

(10 Proc.), 10 g (20 Proc.), 25 g (50 Proc.) Traubenzucker versetzt.<br />

Die mit Watteverschluss versehenen Kolbchen werden im Dampfapparat<br />

sterilisirt. Als Beobachtungsobject wablen wir Penicillium glaucum.<br />

Die Fliissigkeiten werden mit den Sporen dieses Pilzes inficirt und<br />

dann sammtlich den namlichen ausseren Bedingungen ausgesetzt. Es<br />

ergiebt sich, dass die Entwickelung des Pilzes selbst noch in der<br />

50-proc. Zuckerlosung erfolgt; freilich wachst er in der betrefFenden<br />

1) VgL H. DE VRIES, Untersuchungen<br />

Zellstreckung, Halle 1877, S. 56.<br />

iibcr die mechanischen Ureachen der

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