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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 149<br />

einem kleinen Pfropf mit Hiilfe des Rasirmessers hergestellt worden war,<br />

luftdicht mittelst Siegellacks auf der Oeffnung des kurzeren Schenkels<br />

eines gebogenen Rohres von einigen mm Weite. Als in den langeren<br />

Schenkel des Glasrohres Quecksilber gegossen wurde, entwich selbst bei<br />

erheblichem Ueberdruck keine Luft durch die Korkscheibe, und der<br />

Stand des Quecksilbers im Glasrohre war auch nach einiger Zeit noch<br />

derselbe, wie bei Beginn des Experimentes. Ebenso sind alle iibrigen<br />

Gewebearten, die WIKSNEE priifte, nioht im Stande, unter Druck stehende<br />

Gase durchfiltriren zu lassen, wenn diese Gewebe nach aussen vollig abgeschlossen<br />

sind. In vielen Fallen ist es bei<br />

der Ausfiihrung der Untersuchungen zweckmassig,<br />

die Gewebeschichten bei den Druckversuchen,<br />

wie folgt, in dem gebogenen Glasrohr<br />

zu befestigen. Auf das 5 6 mm weite Glasrohr<br />

wird ein zerlegbarer Metallaufsatz eingekittet,<br />

in den das Untersuchungsobject luftdicht<br />

eingepasst werden kann. Um letzteres vor<br />

dem Zerquetschen zu bewahren, liegt es<br />

zwischen durchlochten Kautschukscheiben. Die<br />

Verschraubung der Theile des Apparates muss<br />

naturlich eine durchaus luftdichte sein. Geeignete<br />

Untersuchungsobjecte bilden die Fruchthaut<br />

des Apf'els, Samenschalen der Erbse und Bohne<br />

sowie Stiicke lebender oder trockener Epheu-<br />

blatter, deren Oberseite bekanntlich spaltoffnungsfrei<br />

ist.<br />

Weiter wollen wir hier, bevor wir zur Be-<br />

sprechung des negativen Druckes der Gase in<br />

den Elementen des Holzes iibergehen, einige<br />

Angaben fiber die Wegsamkeit des Lumens der<br />

Holzgefasse sowie der Membranen der Holz-<br />

elemente fiir Gase machen. Werden berindete<br />

Zweigstiicke<br />

6 cm Lange<br />

verschiedener Pflanzen von<br />

und 8 mm Dicke mit Hiilfe<br />

etwa<br />

eines<br />

Kautschukschlauches in der Oeffnung des kurzeren<br />

Schenkels eines gebogenen Glasrohres befestigt<br />

(vergl. Fig. 63), giesst man dann Quecksilber<br />

in den langeren Schenkel des Rohres und<br />

Fig. 63. Apparat zur<br />

Bestimmung der Wegsamkeit<br />

der Gefasse des Holzes<br />

fur Luft.<br />

stellt den Apparat in einen Cylinder mit Wasser, so dass der obere Querschnitt<br />

des Zweigendes sich einige cm unter dem Wasserspiegel befindet, so<br />

sieht man zahlreiche Luftblasen aus der glatten Schnittflache hervorquellen,<br />

wodurch eben die Wegsamkeit des Lumens der Gefasse fur Luft<br />

bewiesen wird. Das Quecksilber sinkt mehr und mehr im langeren<br />

Schenkel herab, wahrend es im kurzeren steigt, bis die Niveaudifferenz<br />

des Quecksilberstandes nur noch etwa einen oder einige cm betragt. Ist<br />

das Quecksilber zur Ruhe gekommen, so halt das von aussen in die<br />

Gefasse (selbst in die weitesten Gefasse) eingedrungene und in diesen<br />

capillar gebundene Wasser dem noch vorhandenen Quecksilberiiberdruck<br />

das Gleichgewicht. Es ist auch leicht verstandlich , weshalb schliesslich<br />

ein geringerer Quecksilberiiberdruck bestehen bleibt, wenn man das Ex-<br />

periment z. B. mit Vitiszweigstiicken anstellt, als wenn man Sambucus-,<br />

Prunus- oder Crataeguszweigstiicke benutzt. Die Gefasse der ersteren<br />

Pflanze sind, wovon man sich leicht durch mikroskopische Untersuchung

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