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26 Erster Abschnitt.<br />

Winter Querschnitte der Blatter von Mahonia aquifolium, so ergiebt<br />

sich, dass besonders die Zellen des schon entwickelten Palissadenparenchyms<br />

rothes Pigment enthalten ').<br />

10. Die Entstehung des Chlorophyllfarbstoffes.<br />

Einige Samen von Lupinus werden in Gartenerde '*), die sich in<br />

Blumentopfen befindet, im Dunkeln, z. B. in einem Schrank, zum<br />

Keimen gebracht. Es ist gar nicht so ganz leicht, einen Raum herzustellen,<br />

in welchem nahezu absolute Dunkelheit herrscht, und wenn man<br />

Pflanzen bei moglichst vollkommenem Lichtabschlusse cultiviren will,<br />

so darf man diese Thatsache nicht aus dem Auge verlieren. Fiir<br />

unseren Zweck geniigt es iibrigens, wenn man die mit den Samen<br />

beschickten Blumentopfe in dem Schrank unter einem undurchsichtigen<br />

Papprecipienten aufstellt und das Schlusselloch des Schrankes<br />

sorgfaltig verstopft.<br />

Das hypocotyle Glied und die Cotyledonen treten bald fiber die<br />

Erdoberflache hervor, wenn die Keimungsbedingungen einigermaassen<br />

giinstige sind ; aber die Keimblatter erscheinen nicht grtin, wie die-<br />

jenigen am Licht erwachsener Lupinenkeimpflanzen,<br />

sondern sie be-<br />

sitzen eine gelbe Farbe. Untersuchen wir Querschnitte der Cotyledonen<br />

mikroskopisch, so erkennen wir die Epidermis, die Gefassbiindel,<br />

sowie das Blattparenchym deutlich. Die Zellen des letzteren, zumal<br />

die mehr peripherisch gelegenen, enthalten, abgesehen von sonstigen<br />

Inhaltsbestandtheilen , kleine, gelb gefarbte Kornchen, die Etiolinkorner.<br />

Setzt man die im Dunkeln cultivirten Keimlinge dem Licht<br />

aus, so ergrunen sie bald, und wir finden nun in den Zellen des Blattparenchyms<br />

Chlorophyllkorner. Dieselben sind unter dem Einfluss<br />

des Lichtes aus den Etiolinkornern hervorgegangen , unterscheiden<br />

sich von diesen aber nicht allein durch ihre griine Farbe, sondern<br />

ebenso durch ihre betrachtlichere Grosse. Werden Keimpflanzen von<br />

Phaseolus oder Pisum im Dunkeln zur Entwickelung gebracht, so er-<br />

zeugen dieselben lange, weiss gefarbte Stengeltheile und kleine, gelbe<br />

Blatter. Ich fand, dass die Blatter von Erbsenkeimptianzen, die im<br />

Finstern mehrere Internodien gebildet batten, und welche dann ans<br />

Licht gelangten, nicht sammtlich, sondern nur theilweise ergrunten.<br />

Die jungeren Blatter bildeten freilich am Licht Chlorophyll. Die<br />

alteren blieben aber gelb.<br />

Die meisten Pflanzen bilden allein bei Lichtzutritt normales grimes<br />

Chlorophyll; einige Gewachse vermogen aber auch im Finstern zu ergrunen.<br />

Werden z. B. Samen von Pinus silvestris in Gartenerde ausgesaet<br />

und bei Lichtabschluss zur Keimung gebracht (die Keimung<br />

geht relativ langsam vor sich), so bricht zunachst die Wurzel hervor.<br />

Dann streckt sich das hypocotyle Glied, erscheint aber zunachst knie-<br />

1) Ueber die winterliche Farbung ausdauernder Pflanzentheile vgl. H. v. MOHL,<br />

Vermischte Schriften, S. 375, und G. HABERLANDT, Sitzungsberichte d. Akademie<br />

d. Wiss. zu Wien, Bd. 72, Abtheil. I, Aprilheft.<br />

2) Es sei baer ein fur allc Mai bemerkt, dass man zu Culturversuchen gewohnlich<br />

am besten die schwarze, sehr humusreiche Erde benutzt, wie sie fur<br />

Gewachshauspflanzen gebraucht wird. Man feuchtet die Erde so weit an, dass sie<br />

sich eben noch zwiscnen den Handen zu einer feinkrumeligen Masse zerdrucken<br />

lasst, wirft sie durch ein Sieb, dessen Oeffnungeu 1,5 mm im Quadrat messen, und<br />

riittelt sie in die Culturgefasse ein.

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