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290 Dritter Abschnitt.<br />

Die Hauptmasse des Amylums verlasst das Blatt; sie wandert aus<br />

demselben in andere Organe der Pflanze, um deren Entwickelung<br />

zu ermoglichen. Das Losungsproduct der Starke ist in vielen Fallen<br />

ohne alien weifel Glycose, und diese entsteht, indem die in den<br />

Blattern vorhandenen diastatischen Fermente (vgl. unter 112) auf die<br />

Amylumkorner einwirken. Es werden Blatter von Tropaeolum, Solanuin<br />

oder Cucurbita am Abend eines warmen Sommertages abgeschnitten.<br />

Man kocht sie mit Wasser aus, behandelt sie zur Entfernung<br />

des Chlorophyllfarbstoffes mit Alkohol und legt einige, um sich von<br />

der Anwesenheit reichlicher Starkemengen in ihren Zellen zu iiberzeugen,<br />

in Jodlosung (vgl. unter 14). Die ubrigen Blatter werden<br />

nach der Behandlung mit Alkohol mit Wasser ausgewaschen und in<br />

einem frisch bereiteten Malzextracte einige Stunden lang einer Temperatur<br />

von 45 C. ausgesetzt. Legt man die Blatter nun in Jodlosung,<br />

so geben sie keine oder hochstens noch eine schwache Starke-<br />

reaction, woraus hervorgeht, dass die Diastase im Stande ist, die<br />

durch Assimilation in den Blattzellen erzeugte Starke aufzulosen.<br />

Dieser Auflosungsprocess geht haufig mit ganz merkwiirdiger Geschwindigkeit<br />

vor sich.<br />

Wir schneiden am Abend eines recht warmen Sommertages des<br />

Juni oder Juli einige Blatter von sehr kraftig im Freien wachsenden<br />

Solanum-, Nicotiana-, Atropa-, Cucurbita- oder Phaseoluspflanzen ab<br />

und untersuchen dieselben sofort nach der unter 14 angegebenen<br />

Methode makroskopisch auf Starke. Die Blatter erweisen sich als<br />

sehr starkereich. Wenn wir den genannten Pflanzen am nachsten<br />

Morgen bei Sonnenaufgang abermals einige Blatter entnehmen, um<br />

ihren Starkegehalt makroskopisch zu priifen, so finden wir, falls die<br />

Nacht warm war, kein Amylum in den Zellen; dasselbe ist wahrend<br />

der Nacht aufgelost worden und aus den Blattern in andere Organe<br />

gewandert.<br />

Sehr lehrreich ist der folgende Versuch, den ich mit in Topfen<br />

cultivirten Exemplaren von Tropaeolum majus anstellte. Man iiberzeugt<br />

sich zunachst auf makroskoj)ischem Wege, dass die Blatter der<br />

kraftig entwickelten Untersuchungsobjecte reichliche Starkemengen<br />

enthalten. Sie werden jetzt ins Dunkle gestellt, nachdem man noch<br />

einige Blatter von ihnen abgeschnitten hat, die man unter einer Glasglocke<br />

auf eine feuchte Unterlage bringt und ebenfalls verdunkelt.<br />

Nach einiger Zeit (bei meinen Versuchen, die bei einer Temperatur<br />

von nur 12 15 C. angestellt wurden, erst nach 5 Tagen) untersucht<br />

man die abgeschnittenen Blatter und ferner solche, welche nicht ab-<br />

k<br />

getrennt worden waren, makroskopisch auf Amylum.<br />

Die nicht abgetrennt gewesenen Blatter enthalten nur in den<br />

Nerven Starke, wahrend die abgeschnittenen noch mehr oder minder<br />

starkereich sind. Diese letzteren konnten sich wahrend des Verweilens<br />

im Finstern ihrer Kohlehydrate nicht entledigen, weil sie nicht mehr,<br />

wie die an der Pflanze belassenen Blatter, mit anderen Organen im<br />

Zusammenhang standen.<br />

Wenn man Blatter von Impatiens parviflora idiese Pflanze wachst<br />

oft bei uns wild oder kann leicht im Garten an einem etwas schattigen<br />

Orte aus Samen gezogen werden) makroskopisch auf Starke prtift, so<br />

findet man dieselbe in reichlicher Menge in den normalen Vegetationsverhaltnissen<br />

ausgesetzt gewesenen Untersuchungsobjecten. Es fallt<br />

aber auf, wovon ich mich iiberzeugte, dass die Nerven im Vergleich

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