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160 Zweiter Abschnitt.<br />

wie eine Erodiumfrucht gebracht wird (vgl. oben), so bewirkt die Wasseraufnahme<br />

unter Zuriickwinden des schraubigen Theils der Granne ein<br />

Einbohren der Frucht in den Boden. Die Ursachen der hier besprochenen<br />

Bewegungserscheinungen sind in gewissen Structurverhaltnissen bestimmter<br />

Zellen der schraubenforraig gewundenen Theile der Erodium- und Stipafriichte<br />

zu suchen.<br />

72. Die Wasscrauftiabnie der Friichtc und Samcn.<br />

Es kommt haufig vor , dass saftreiche Friichte (Steinfruchte,<br />

Beeren), die sich noch in Verbindung mit ihrer Mutterpflanze befinden.<br />

bei regnerischem Wetter aufreissen. Diese Erscheinung ist insbesondere<br />

Folge der unter den bezeichneten Verhaltnissen fast vollig aufhorenden<br />

Transpiration der Pflanzen. Die Zellen des Parenchyms der<br />

Friichte turgesciren sehr stark, es kommen Spannungsverhaltnisse im<br />

Fruchtgewebe zur Geltung (namentlich wird die Epidermis einer<br />

energischen Dehnung ausgesetzt), und schliesslich erfolgt das Aufreissen<br />

der Friichte. Bei dem Zustandekommen dieser Erscheinung<br />

kann nebeusachlich auch ein anderes Moment mitwirken, namlich die<br />

Aufnahme von Wasser seitens der Fruchte, wodurch der Turgor der<br />

Parenchymzellen noch mehr gesteigert wird. Zur Constatirung der.<br />

Thatsachlichkeit dieser Wasseraufnahme werden unversehrte Kirschen<br />

oder Weinbeeren genau gewogen, derartig in Wasser gelegt, dass der<br />

Fruchtstiel aus der Flussigkeit hervorragt, und nach 4 8-stundigem<br />

Verweilen in derselben sorgfaltig abgetrocknet. Abermalige Wagung<br />

ergiebt gewohnlich eine nicht unwesentliche Gewichtszunahme der<br />

Untersuchungsobjecte.<br />

W T<br />

ir legen einige Weizenkorner in Wasser. Nach etwa 12 Stunden<br />

ist der Quellungsprocess bereits sehr weit fortgeschritten , und die<br />

Korner sind weich geworden. Die diinne das Weizenkorn umgebende<br />

Schale lasst das Wasser leicht in das Innere desselben eindringen.<br />

W T<br />

ollen wir .uns iiber den anatomischen Bau der Frucht- sowie Samenschale<br />

des Weizens orientiren, so stellen wir die erforderlichen Querschnitte<br />

nicht aus einem Korn her, das bereits vollig aufgequollen ist,<br />

denn ein solches lasst sich sehr schlecht schneiden. Wir benutzen<br />

vielmehr Korner, die nicht zu lange mit Wasser in Contact gewesen<br />

sind, und behandeln die moglichst diinnen Schnitte vor der Beobachtung<br />

mit Kalilauge. Diese ruft eine starke Quellung der Gewebe hervor,<br />

wodurch die Structurverhaltnisse der Frucht- und Samenschale ziemlich<br />

deutlich werden (vgl. Fig. 71). Die Fruchtschale besteht aus der<br />

cuticularisirten Epidermis ep, einer Parenchymschicht e und einer<br />

weiteren sich an diese anschliessenden Zellschicht, deren Elemente<br />

tangential gestreckt erscheinen , chl. Die Samenschale besteht aus<br />

inehreren Zellschichten, aber die zellige Structur der ausseren Lagen //<br />

ist auf dem Querschnitt nicht gehorig zu erkennen, und dieselben<br />

prasentiren sich der Hauptsache nach nur als braun gefarbter Streifen.<br />

Die innerste Schicht n der Samenschale, welche direct unter dem erwahnten<br />

braunen Streifen liegt, besteht aus wasserhellen Zellen. Die<br />

Samenschale umschliesst das Endosperm und den Embryo. Auf diese<br />

Theile des W T<br />

eizenkornes kommen wir spater zuriick. Es sei hier nur<br />

erwahnt, dass die unmittelbar unter der Samenschale liegende Endo-<br />

.spermschicht (Kleberzellschicht) aus einer einfachen Lage fast

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