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Die Nahrstoffe der Pflanzen. 27<br />

formig gebogen, well die Cotyledonen noch im Saraen stecken. Endlich<br />

treten die Keimblatter aus dein Boden heror, das hypocotyle Glied<br />

streckt sich dann gerade, und die Keimung ist vollendet. Auffallend<br />

erscheint vor allem der Umstand, dass die Cotyledonen griin sind.<br />

Ich habe inich davon iiberzeugt, dass dies Ergriinen der Pinuskeirablatter<br />

in einem finsteren Raume erfolgt, in welchem Weizenkeimpflanzen<br />

nicht ergriinen, sondern nur eine gelb gefarbte Plumula entwickeln.<br />

Die im Finstern erwachsenen Keimlinge mono- sowie dicotyler<br />

Pflanzen (Phaseolus, Pisum, Raphanus, Triticum, Zea etc.) ergrunen<br />

nicht nur, wenn sie relativ hellem Licht ausgesetzt werden, sondern<br />

die Chlorophyllbildung erfolgt auch schon in einem sehr gedampften<br />

Licht, wovon man sich leicht iiberzeugen kann, wenn man die Untersuchungsobjecte<br />

an der hinteren Wand eines Zimmers aufstellt und<br />

sie hier noch in geeigneter Weise beschattet. Man kann Pflanzen<br />

ferner auch in kiinstlichem Licht zum Ergrunen bringen. So stellte<br />

ich im Dunkeln erwachsene Weizenkeimlinge mit 2 -3 cm langer<br />

Plumula 15 cm entfernt von der Flamme einer Petroleumlampe<br />

auf. Die Keimlinge befanden sich mit etwas Wasser in einer Krystallisirschale.<br />

Diese von dem Licht, welches von der Lampe aus-<br />

ging, beleuchteten Untersuchungsobjecte ergriinten deutlich in wenigen<br />

Stunden ; Controlpflanzen, die im Dunkeln gehalten wurden, ergrunten<br />

nicht.<br />

Lehrreich ist es ferner, den Einfluss des Lichtes von verschiedener<br />

Brechbarkeit auf die Chlorophyllbildung zu studiren. Zu dem Ende<br />

bringt man z. B. Weizenkeimlinge, deren Plumula etwa 2 cm lang<br />

ist, und die sich im Finstern entwickelt haben, mit etwas Wasser in<br />

kleine Glasschalchen. Diese, oder auch kleine mit Erde gefullte<br />

Blumentopfe, in denen die Keimlinge zur Entwickelung gelangten,<br />

werden nun unter doppeltwandige Glasglocken gestellt, von denen die<br />

eine mit einer Auflosung von doppelt-chromsaurem Kali angefiillt ist,<br />

wiihrend die zweite eine Auflosung von Kupferoxydammoniak enthalt<br />

(vgl. unter 8). Man kann sich leicht davon iiberzeugen, indem man<br />

zugleich Stucke photographischen Papiers unter die Glocken legt, dass<br />

das gemischte gelbe Licht fast vollig frei von sogen. chemischen<br />

Strahlen ist, wahrend das Licht, welches die Kupferoxydammoniaklosung<br />

passirt hat, die Zersetzung des Chlorsilbers sehr schnell bewirkt.<br />

Als ich die Apparate am Morgen eines truben Novembertages<br />

in einem nach Siiden gelegenen Zimmer bei einer Temperatur von<br />

ca. 20 C. in einer Entfernung von 5 m vom Fenster aufgestellt<br />

hatte, fand ich die Plumula der Weizenkeimlinge nach 24 Stunden<br />

unter dem Einfluss des gemischten gelben Lichtes vollig ergriint,<br />

wahrend diejenigen Keimpflanzen, welche der Einwirkung des gemischten<br />

blauen Lichtes ausgesetzt gewesen waren, eine Plumula von<br />

hellgriiner Farbe besassen. Setzt man die Apparate hingegen dem<br />

directen Sonnenlicht aus, dann erfolgt das Ergrunen im gemischten<br />

blauen Licht schneller als im gemischten gelben Licht. Dem Resultat<br />

dieses letzteren vergleichenden Experiments gegenuber lassen sich<br />

aber, wenn man nicht ganz besondere Vorsichtsmaassregeln in Anwendung<br />

bringt, Bedenken geltend machen, denn ich habe mich davon<br />

iiberzeugt, dass sich die Luft unter einer mit Kupferoxydammoniak<br />

beschickten doppeltwandigen Glocke, wenn sie dem Einfluss directen<br />

Sonnenlichtes ausgesetzt wird, viel starker erwarmt als die Luft unter

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