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Die Stoffwechselprocesse im vegetabilischen Organismus. 217<br />

pflanzen, welche fort und fort kraftig weiter wachsen, enthalten hingegen<br />

zu derselben Zeit, wahrend welcher die bei Kohlensaureausschluss entwickelten<br />

Untersuchungsobjecte sehr asparaginreich sind, kein Asparagin<br />

mehr oder hochstens kleine Quantitaten desselben !<br />

).<br />

Werden Keimlinge von Lupinus bei Lichtabschluss zur Entwickelung<br />

gebracht, so sind auch noch die nach Verlauf langerer Zeit absterbenden<br />

Untersuchungsobjecte asparaginreich, weil es unter den bezeichneten<br />

Umstanden an stickstoiffreiem Material, das fur die Eiweissregeneration<br />

verwendet werden konnte, fehlt. Alles dies ist durch mikrochemische<br />

Untersuchung (vergl. unter 98) oder durch Analyse (vergl. unter 99)<br />

festzustellen.<br />

II. Der Athmungsprocess der Pflanzen.<br />

101. Experimente zur allgemeinen Orientiruns: fiber die<br />

Pflanzenathmung.<br />

Die bei genauen quantitativen Untersuchungen iiber den Athmungs-<br />

process der Pflanzen in Anwendung zu bringenden Methoden sollen<br />

erst in den folgenden Abschnitten Erwahnung finden; hier handelt<br />

es sich zunachst nur um Demonstrationsversuche, welche uns namentlich<br />

iiber die verschiedenen Formen der Pflanzenathmung orientiren werden.<br />

Wir stellen zwei weithalsige Glascylinder auf. In den einen Cylinder<br />

bringen wir grossere Mengen von Bluthen oder Keimpflanzen<br />

(Weizen, Erbsen, Bohnen) und verschliessen beide Gefasse mit Glasstopseln<br />

oder Korken. In jeden Cylinder fuhren wir nach Verlauf<br />

einiger Stunden ein an einem Draht befestigtes brennendes Licht ein.<br />

Dasselbe wird in dem mit Pflanzen beschickten Cylinder erloschen ;<br />

in dem anderen brennt es ruhig weiter. Die athmenden Pflanzen<br />

haben den Sauerstoff der Luft im Apparat verbraucht und dafur<br />

Kohlensaure erzeugt, welche den Verbrennungsprocess nicht zu unterhalten<br />

im Stand e ist.<br />

Diesen einfachen Vorlesungsversuch verbinden wir mit einem<br />

ferneren, der die Kohlensaureproduction in Folge der normalen<br />

Athmung direct nachweist. Wir stellen den in Fig. 93 abgebildeten<br />

Apparat zusammen. Die mit Wasser angefullte Flasche von etwa<br />

10 1 Inhalt dient als Aspirator. Der Kork, welcher die Miindung der<br />

Flasche verschliesst, ist doppelt durchlocht. In der einen Bohrung<br />

steckt das Rohr G, welches mit dem rait einem Glashahn versehenen<br />

Glasrohr R in Verbindung steht. Vor Beginn des Versuchs werden<br />

die Rohren G und E mit Wasser angefiillt. Das Rohr G' ist mit<br />

den Apparaten a, 6, c und d in Verbindung gesetzt Die Cylinder<br />

a und c enthalten klares Barytwasser. Man iibergiesst Barythydrat<br />

in einer grosseren Flasche mit destillirtem Wasser, schuttelt wiederholt<br />

tiichtig um, lasst absetzen und bringt eine hinreichende Menge der<br />

Fliissigkeit mit Htilfe einer gut ausgetrockneten Pipette in die vollig<br />

trockenen Cylinder a und c. In dem U-formigen Rohr b befinden<br />

1) Vgl. PFEFFER, Botan. Zeitung, 1874, S. 249.

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