29.03.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

304 Vierter Abschnitt.<br />

Zone stattgefunden (so fand ich es in Uebereinstiramung mit H. DE VRIES,<br />

als ich einen jungen Bluthenschaft von Plantago, der in Partialzonen<br />

von 20 mm Lange eingetheilt worden war, /um Versuch benutzte),<br />

oder das Wachsthumsmaximum liegt nicht in der allerjungsten, wohl<br />

aber in einer der jiingsten (z. B. in der dritten) Zonen. So fand ich<br />

es bei Experimenten mit dem epicotylen Glied von Phaseoluskeimlingen,<br />

die sich im Finstern, in Sagemehl wurzelnd, entwickelten. Das<br />

Epicotyl besass eine Lange von 70 mm, und es wurden in Entfernungen<br />

von nur je 5 mm Tuschestriche aufgetragen. Im Laufe von 48 Stunden<br />

und bei 15 C. wuchs die jiingste Partialzone um 1, die zweite um 3,<br />

die dritte um 8, die vierte um 6, die funfte um 5, die sechste um 3<br />

und die siebente um 1 mm. Es ergiebt sich iiberhaupt immer, dass<br />

die Wachsthumsgeschwindigkeit der Zellen mit fortschreitendem Alter<br />

mehr und mehr abnimmt, bis ihr Wachsthum schliesslich vollig erlischt.<br />

Haben wir die Vertheilung der Wachsthumsgeschwindigkeit an<br />

unseren Untersuchungsobjecten constatirt, so versetzen wir sie in den<br />

plasmolytischen Zustand (vgl. unter 59) indem wir sie in eine 10-proc.<br />

Kochsalz- oder Salpeterlosung legen. 2 3mm dicke Stengeltheile<br />

konnen ohne weiteres in die Salzlosung gebracht werden; dickere<br />

muss man vorher halbiren. Nach kurzerer oder langerer Zeit (3 bis<br />

12 Stunden) ist vollkommene Plasmolyse eingetreten. Die Partialzonen<br />

haben sich in Folge der Aufhebung des Turgors verktirzt, und wenn<br />

man die Verkiirzung auf die Anfangslange der Zonen (also 5, 10 oder<br />

20 mm) berechnet, so ergiebt sich, dass sie in denjenigen Regionen<br />

der Stengeltheile im Allgemeinen oder genau am bedeutendsten aus-<br />

gefallen ist, in welchen das ausgiebigste Wachsthum stattfand. Es ist<br />

eine deutliche Relation zwischen der Grosse der Turgorausdehnung<br />

1<br />

der Zellen der einzelnen Partialzonen und ihrer -<br />

Wachsthumsgeschwindig<br />

keit vorhanden, ein Ergebniss, welches zu der Anschauung fiihrt, dass<br />

die Geschwindigkeit des Flachenwachsthums der Zellen von der Grosse<br />

ihrer Turgorausdehnung abhangt. Diese letztere wird nun aber bestimmt<br />

durch die Grosse der Turgorkraft und durch die Grosse des<br />

Widerstandes der gespannten Zellschichten (Protoplasrna und Zellhaut).<br />

Dieser W r<br />

iderstand hangt unter anderern von der Dehnbarkeit der<br />

gespannten Zellschichten ab, so dass es ein besonderes Interesse gewahrt,<br />

die Grosse dieser Dehnbarkeit genauer zu ermitteln.<br />

Wir benutzen z. B. ein 30 mm langes Epicotyl von Phaseolus<br />

zum Versuch, das wir in Partialzonen von je 5 mm Lange eingetheilt<br />

haben, dessen Wachsthumsgeschwindigkeit wir ermittelten und das<br />

wir dann in den plasmolytischen Zustand versetzt haben. Der schlaff'e<br />

Stengel wird vorsichtig auf eine Korkplatte gelegt, sein oberes Ende<br />

mit einer kleinen Korkplatte bedeckt, und diese letztere mittelst einer<br />

Klemmschraube gegen die erstere Platte angedruckt. An dem alteren<br />

Ende des Stengels befestigt man einen Faden mit einer Schlinge.<br />

Dieser wird angezogen, und, sobald die gewiinschte Dehnung des<br />

Untersuchungsobjectes erzielt ist, mit Hiilfe einer Nadel auf der<br />

Korkplatte festgesteckt. Die Dehnung wird nur so weit gefiihrt,<br />

bis dem Stengel jene Lange kunstlich aufgenothigt worden ist,<br />

die er vor der Plasmolyse besass. Wir stellen mit Hiilfe eines<br />

Millimetermaassstabes die Dehnungsgrosse der einzelnen Partialzonen<br />

fest und berechnen dieselbe auf gleiche Anfangslange der Zonen (5 mm).<br />

Es ergiebt sich, dass die Dehnbarkeit des Gewebes in den jungeren<br />

Regionen des Pflanzentheiles erheblich viel grosser ist, als in den

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!