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68<br />

Erster Abschnitt.<br />

20 ccm Wasser verdiinnt, filtrirt und mit Kalilauge versetzt (auf 20 ccm<br />

Filtrat 30 ccm Kalilauge, die auf 1 Thl. Aetzkali 2 Thl. Wasser entlialt).<br />

Man fiillt nun zwei Rohren mit dem zu untersuchenden Wasser<br />

an, versetzt die Flussigkeiten mit Natronlauge, filtrirt, wenn erforderlich,<br />

und bringt zu dem Wasser in der einen Rohre etwa 30 Tropfen des<br />

NfissLEB'schen Reagens. Ein Vergleich des Farbentons der Flussigkeiten<br />

in den beiden Rohren lehrt, ob Ammoniak vorhanden oder ob dies nicht<br />

der Fall ist, denn bei Gegenwart desselben farbt sich die mit dem<br />

Reagens versetzte Flussigkeit rothlich. Um die Anwesenheit von Salpetersaure<br />

im Wasser festzustellen, wird ein Tropfen desselben in ein weisses<br />

Porzellanschalchen gebracht und mit 2 Tropfen Brucinlosung (durch<br />

Schiitteln von Brucin mit Wasser hergestellt) versetzt. Jetzt fiigt man<br />

noch einige Tropfen concentrirter Schwefelsaure J<br />

) hinzu. Eintretende<br />

Rothung zeigt die Anwesenheit von Salpetersaure<br />

im Wasser an. Um<br />

die Gegenwart ausserst kleiner Salpetersauremengen im Wasser noch<br />

festzustellen, verdunstet man einige ccm desselben und behandelt den<br />

Riickstand nun mit Brucinlosung und Schwefelsaure 2<br />

).<br />

Sehr bequem lasst sich die Gegenwart der Salpetersaure im Wasser<br />

auch feststellen, wenn man einige ccm Wasser in einer Porzellanschale<br />

verdampft und mit Hiilfe eines Glasstabes zu dem Riickstande Diphenylamin,<br />

das in Schwefelsaure gelost ist (0,05 g Diphenylamin in 10 ccm<br />

reiner concentrirter Schwefelsaure gelost) bringt. Bei Salpetersauregegenwart<br />

tritt in Folge der Bildung von Anilinblau Blaufarbung ein.<br />

Ziemlich reich an Nitraten ist der Saft der Zuckerriibe. Wenn man<br />

Schnitte der Wurzel auf dem Objecttrager mit der erwahnten Diphenylaminlosung<br />

behandelt, so erfolgt intensive Blauung derselben 3 Einen<br />

).<br />

hiibschen Vorlesungsversuch zum Nachweis von Nitraten in der Rube<br />

kann man derartig anstellen, dass man eine Wurzel durchschneidet und<br />

die Schnittflache einfach mit Diphenylaminlosung betupft. Die Blauung<br />

tritt sofort hervor.<br />

Eiugehender ist das Vorkommen von Nitraten in den Pflanzen<br />

von BERTHELOT und ANDRE 4<br />

) sowie von ScniMPER 5 ) studirt worden.<br />

Sie fanden die Nitrate sehr verbreitet in den Gewachsen, und wenn<br />

man Schnitte aus dem Stengel von Helianthus oder z. B. den Blattern<br />

von Sambucus nigra auf dem Objecttrager etwas eintrocknen lasst,<br />

um ihnen dann einen Tropfen der erwahnten Diphenylaminlosung<br />

hinzuzufugen, so tritt die Blaufarbung momentan ein. Die meisten<br />

Blatter, z. B. diejenigen von Sambucus nigra, fuhren fast nur im<br />

Nervenparenchym Nitrate ; in einigen Fallen (Blatter<br />

von Tradescantia<br />

Selloi) ist aber auch das Mesophyll sehr reich an Nitraten. Nitrite,<br />

welche ebenfalls mit Diphenylamin und Schwefelsaure Blaufarbung<br />

geben, kommen, so viel man bis jetzt weiss, nicht in der lebenden<br />

Pflanze vor. Zu betonen ist iibrigens, dass dann, wenn die Reaction<br />

mit Diphenylamin ausbleibt, noch nicht mit absoluter Sicherheit auf<br />

1) Die Schwefelsaure muss natiirlich frei von Salpetersaure sein und nicht an<br />

und fiir sich mit Brucinlosune eine Rothung hervortreten lassen. Die Schwefelsaure<br />

kanu man aber von eventuefl vorhandener Salpetersaure befreien, indem man sic<br />

unter Zusatz von sehr wenig Schwefel zum Sieden erhitzt.<br />

2) Vgl. REIOHARDT, Grundlagen zur Beurtheilung des Trinkwassers, 1880,<br />

8. 154 und 143.<br />

3) Vgl. MOLISCH. Berichte d. Dcutschen botan. Gesellschaft, 1. Jahrg., S. 150.<br />

4) Vgl. BKRTHELOT et AxnRK, Annal. de chem. et de physique, Ser. 6, T. 8.<br />

." Vel. SCHIMPER, Botan. Zeitung, 1888, S. 120.

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