29.03.2013 Aufrufe

Untitled

Untitled

Untitled

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Stoffwechselprocesse im vegetabilischen Organismus. 273<br />

organischen Sauren im Organismus der Crassulaceen (vgl. unter 131)<br />

verfahrt man am besten derartig, dass man die als Untersuchungsobjecte<br />

dienenden Blatter nach dem Wagen im Morser zerquetscht,<br />

den Brei mit der erforderlichen, aber moglichst geringen Spulwassermenge<br />

in dickwandigen Glasern 1 Stunde lang bei 80 bis hochstens<br />

90 C. im Wasserbade erhitzt, um ihn dann wieder mit etwas Spiilwasser<br />

in den Morser zuriickzubringen und nach dem Abkuhlen direct<br />

zu titriren.<br />

Zum Titriren der Safte, Extracte oder der breiartigen Massen verwendet<br />

man verdiinnte Kali- oder Natronlauge. Man lost in 1000 ccm<br />

Wasser 1 g Aetzkali oder Aetznatron auf, ftigt Barytwasser in geringem<br />

Ueberschuss hinzu und dann Natriumsulfat, um den Barytiiberschuss<br />

wieder zu beseitigen. Die klare und nun kohlensaurefreie Lauge darf<br />

mit Schwefelsaure keinen Niederschlag geben. Zum Einfullen der<br />

Lauge in die Burette wird eine ahnliche Vorrichtung verwandt, wie<br />

eine solche in Fig. 98 dargestellt ist. Die Kali- oder Natronlauge<br />

lasst man beim Titriren aus der Burette zu den saurehaltigen Saften,<br />

Extracten oder zu dem Brei fliessen und benutzt, wenn man es mit<br />

sehr klaren Saften zu thun hat, 35 Tropfen einer verdiinnten,<br />

alkoholischen Losung von Phenolphtalein als Indicator. In anderen<br />

Fallen, zumal beim Titriren von breiartigen Massen, muss man Curcumapapier<br />

verwenden. Bei vergleichenden Untersuchungen ist es gar<br />

nicht erforderlich, den Titer der Natron- oder Kalilauge festzustellen.<br />

Soil dies iibrigens geschehen, so stellt man sich eine Normallosung<br />

einer Saure her, d. h. eine Losung, die in 1000 ccm 1 Aequiv. einer<br />

einbasischen Saure in g ausgedruckt, enthalt. Bei Benutzung von<br />

Oxalsaure (C 8 H 2 4 -f- H = 2 126) miissen 63 g reiner Saure in<br />

1000 ccm Wasser aufgelost werden. Mit dieser Losung ist der Titer<br />

der Kali- oder Natronlauge<br />

leicht zu ermitteln 1<br />

)-<br />

181. Das Yerhaltcn der freien organischen Sfturen im Oriranisinus<br />

der Crassulacecn and einlser andcrer Pflanzcn.<br />

Zahlreiche Crassulaceen und andere Pflanzen, zumal succulente<br />

Gewiichse, zeigen beziiglich des Gehalts ihrer Safte an organischen<br />

Sauren (wir haben es in diesen Fallen namentlich mit Aepfelsaure zu<br />

thun) die hochst merkwiirdige Erscheinung, dass derselbe am Tage<br />

viel geringer als in der Nacht ist. Die bezuglichen, iiusserst verwickelten<br />

Verhaltnisse sind noch keineswegs nach alien Richtungen<br />

hin grundlich untersucht worden. Aber einige Thatsachen stehen doch<br />

fest, und diese sollen weiter unten experimentell constatirt werden,<br />

nachdem ich zuniichst in aller Kiirze die Anschauungen mittheilen<br />

will, welche ich mir auf Grund der vorliegenden Untersuchungen tiber<br />

das Verhalten der organischen Sauren in den Crassulaceen gebildet<br />

habe 2<br />

). Im Gewebe (zumal dem Blattgewebe) der Crassulaceen sowie<br />

1) Ueber Titrirmethoden<br />

mcthode.<br />

vergl. MOHR, Lehrbuch d. analytich-chem. Tritrir-<br />

2) Literatur: A. MAYER, Landwirthschaftliche Versuchsstationen, Bd. 18 und<br />

Bd. 21 ; DKTMER, PRINOSHEIM'S Jahrbiicher, Bd. 12, und Lehrbuch der Pflanzen-<br />

physiologie, 1883; H. DE VRIES, Verslagen en Mededeelingen der Koninkl. Akatleni.<br />

v:ni Wetenschappen, 1884; G. KRAUS, Abhandlungen der Naturforschenden Gesell-<br />

schaft zu Halle, Bd. 16; WAI:I:I i:tan. In.stitut zu<br />

Detmer, Pflanzenpliygiolo^sches Praktikum. 2 Aufl. 18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!