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428<br />

Funfter Abschnitt.<br />

man an dem iiber das Stabende hervorragenden Gipfel der Sprosse<br />

unter geeigneten Umstanden interessante Erscheinungen wahrnehmen.<br />

Als ich die Epheupflanzen, die in der soeben angegebenen Weise<br />

vorbereitet waren, im August vor das Fenster eines nach Norden<br />

gelegenen Zimmers stellte, zeigte sich, dass die Sprossenden sich als-<br />

Fig. 172. Spross<br />

von Hedera Helix,<br />

dessen Gipfel sich<br />

bei einseitiger Beleuchtung<br />

von den<br />

einfallenden LichtstraMenweggekriimmt<br />

hat.<br />

bald vom Fenster wegwandten. Die Gipfelenden<br />

wuchsen in horizontaler Richtung in das Zimmer<br />

hinein und besassen nach Verlauf von 4 Wochen<br />

das in Fig. 172 dargestellte Aussehen. Die<br />

Sprosse fuhrten negativ heliotropische und photoepinastische<br />

Krtimmungen aus (fiber den Modus<br />

der Lichteinwirkung sind iibrigens noch weitere<br />

Untersuchungen anzustellen). Die Lichtseite<br />

der Sprosse musste in Folge dessen convex<br />

werden und eine Horizontalstellung der<br />

Sprossenden herbeifiihren. War diese erreicht,<br />

so kriimmten sich die Sprossenden nicht noch<br />

weiter nach abwiirts, weil jetzt der negative<br />

Geotropismus (die geotropischen Eigenschaften<br />

der Epheusprosse sind von SACHS speciell constatirt)<br />

sein Recht energisch geltend machen<br />

konnte. Es ergiebt sich, dass die Horizontalstellung<br />

der Epheusprosse also eine Resultirende<br />

aus der richtenden Wirkung<br />

des Lichtes einer-<br />

und der Schwerkraft andererseits ist ('?). Dieselben<br />

Moraente sind auch maassgebend fur die Richtung,<br />

welche die Sprosse der in der freien<br />

Natur wachsenden Epheupflanzen einschlagen.<br />

Im Vorstehenden sind zunachst nur gewisse<br />

Eigenschaften der Blatttheile und mancher<br />

Sprosse festgestellt worden. Man hat nun versucht,<br />

die normale Stellung der Blatter und Sprosse unter Beriicksichtigung<br />

dieser Eigenschaften zu erklaren. Man fasste die normale<br />

Stellung der Organe vielfach als eine aus dem Zusammenwirken verschiedener<br />

Krafte hervorgehende auf. Die so haufig rechtwinkelige<br />

Stellung der Blattspreiten soil danach z. B. wesentlich durch das<br />

Zusammenwirken der Photoepinastie einer- und des negativ geotropischen<br />

Verhaltens der Organe andererseits zu Stande kommen.<br />

In der That ist sicher, dass die normale Stellung von Blattstielen<br />

und auch gewiss vieler Sprosse in der angedeuteten Weise erklart<br />

werden kann. Aber gerade mit Bezug auf die Blattspreiten lasst uns<br />

der bezeichnete Weg im Stich. VOCHTING, SCHWENDENER und

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