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344 Vierter Abschnitt.<br />

objecte (Cucurbita- oder Nicotiana-Exemplare) werden unter Glasglocken<br />

in einem nach Norden gelegenen Zimmer dem Wechsel von Tag und<br />

Nacht bei moglichst constanter, aber recht hoher Temperatur ausgesetzt<br />

Von Zeit zu Zeit (z. B. alle 3 oder 4 Stunden) misst man<br />

die Entfernung zwischen der Marke an der Basis der Blattspreite und<br />

der Blattspitze unter Benutzung eines Millimetermaassstabes, unter<br />

sorgfaltiger Vermeidung irgendwie erheblicher Zerrungen beim Flachlegen<br />

der Blatter. Es ergiebt sich namentlich, dass die Zuwachsbewegung<br />

in der Nacht grosser als am Tage ausfallt. Wenn am<br />

Abend die Dunkelheit eintritt, so wird das Wachsthum der Blatter<br />

nicht sofort bedeutend beschleunigt, sondern ganz allmahlich, so dass<br />

das Maximum des taglichen Zuwachses auf die Morgenstunden fallt.<br />

Ebenso drtickt der Zutritt des Lichts die Wachsthumsgeschwindigkeit<br />

der Blatter nicht sofort auf das Minimum herab; dieses fallt vielmehr<br />

erst auf die Stunden des Abends.<br />

Aehnliche Resultate erhalt man auch, wenn man neben dem<br />

Langenzuwachs der Blatter zugleich deren Breitenzuwachs bestimmt.<br />

Die erforderlichen Marken werden an den beiden Langsrandern in der<br />

Nahe des grossten Breitendurchmessers der Blatter aufgetragen, um<br />

ihre Entfernungen in 3- oder 4-stiiu.digen Zeitabschnitten festzustellen.<br />

Bei Untersuchungen iiber die tagliche Wachsthumsperiode von Internodien<br />

verwendet man sehr zweckmassig bei Lichtzutritt zur Entwickelung<br />

gelangte Triebe von Dahlia variabilis. Die Knollen werden lange vor<br />

Beginn der Versuche in Erde, die sich in recht grossen Blumentopfen<br />

befindet, eingesetzt, damit sich die Pflanzen schon bewurzeln. Mehrere<br />

Tage vor Beginn der Experimente wird die Erde in den Topfen griindlich<br />

durchfeuchtet, und man stellt dieselben dann am besten, um ein Austrocknen<br />

der Erde, die sehr storend auf den Gang der Beobachtungen<br />

einwirkt, in einen Zinkblechrecipienten mit halbirtem Deckel. Die Versuche<br />

fiihrt man unter Benutzung des Auxanometers (vgl. unter 153 aus).<br />

Der Faden kann z. B unter den Blattern des 3., 4. oder 5. Internodiums<br />

befestigt werden. Diese Blatter und auch die tiefer stehenden schneidet<br />

man alsdann zweckmassig dicht an ihrer Basis ab und bestimmt immer<br />

die Gesammtgrosse des Zuwachses der unter der Ankuppelungsstelle<br />

liegenden Stengeltheile, also z. B. des 2. und 3. oder 4. und 5. Internodiums.<br />

Die Pflanzen sind vor directem Sonnenlicht zu schiitzen; sie<br />

mussen also z. B. in einem nach Siiden gelegenen Raum in genugender<br />

Entfernung vom Fenster aufgestellt werden. Zur Verhutung des Zustandekommens<br />

heliotropischer Kriimmungen dienen Spiegel (vgl. unter 153).<br />

Die Temperatur- sowie Feuchtigkeitsverhaltnisse der Luft sind durch<br />

trocken und feucht gehaltene Thermometer, welche in unmittelbarer Nahe<br />

der Beobachtungsobjecte frei aufgehangt sein mussen, zu ermitteln (vgl.<br />

unter 76). Um die Luft im Arbeitsraum annahernd gleichmassig feucht<br />

zu erhalten, sind die Dielen desselben mehrfach am Tage mit Wasser zu<br />

besprengen. Auch auf die Bewolkungsverhaltnisse ist zu achten.<br />

Die Deutung des Zahlenmaterials, welches die Temperaturbestimmungen<br />

und die Ermittelungen iiber die stundlichen Zuwachse ergeben, ist nicht<br />

ganz leicht. Ziemlich deutlich tritt die eigenartige Abhangigkeit der<br />

Zuwachsgrosse von den Beleuchtungsverhaltnissen schon hervor, wenn<br />

man aus den stundlichen Werthen die dreistiindigen Zuwachse und Mittel-<br />

temperaturen berechnet. Am allerdeutlichsten tritt das Abhangigkeitsverhaltniss<br />

des Wachsthums von den Beleuchtungsumstanden hervor, wenn<br />

man die Resultate der Beobachtungen graphisch darstellt. Die Con-

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