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434 Funfter Abschnitt.<br />

flache berechnen. Wenn z. B. bei 30-facher Vergrosserung *) das<br />

mechanische Gewebe eines Phormiumblattquerschnittes einen Flachen-<br />

raum von 900 qmm einnimmt, so ist die thatsachliche Querschnittflache<br />

des Stereoms = 1 qmm. Reisst der Phormiumriemen bei 15 kg Belastung<br />

durch, dann ware das Festigkeitsmodul von 1 qmm Phormiumstereom<br />

= 15 zu setzen. Es hat iibrigens haufig ganz bedeutende<br />

Schwierigkeiten, die wirkliche Querschnittflache des Stereoms auch<br />

nur einigermaassen genau zu ermitteln. In vielen Fallen ist man hier<br />

auf ungefahre Schatzungen angewiesen 2 ).<br />

Am besten gelangt man noch zum Ziel, wenn man zarte Schnitte<br />

aus dem Untersuchungsobject, die der schwachsten Stelle desselben za<br />

entnehmen sind, also z. B. derjenigen, an welcher das Zerreissen durch<br />

die Belastung erfolgte, bei schwacher (etwa 30-facher) Vergrosserung mit<br />

Hiilfe des Zeichenapparates skizzirt, um sodann die Querschnittflache der<br />

mechanischen Elemente mittelst des Polarplanimeters (zu beziehen nebst<br />

Gebrauchsanweisung von J. KERN in Aarau, Schweiz, fur 45 Mk.) oder<br />

mittelst Millimeterpapier (durchscheinendes Pause-Skizzirpapier ist zu<br />

beziehen von SCHLEICHEB und SCHULL in Diiren , Rheinpreussen ; Preis<br />

von 25 Bogen 12 Mk.) auf der Skizze zu messen. Wenn erforderlich, ist<br />

das Verhaltniss des Lumens zur Wanddicke zu berucksichtigen. Feste<br />

Xylemstrange werden bei der Messung mit in Rechnung gestellt.<br />

In vielen Fallen, namentlich bei Priifung der Festigkeitsverhaltnisse<br />

des Collenchyms, empfiehlt es sich, folgendes Verfahren zur Bestimmung<br />

der Querschmttflache des mechanischen Gewebes einzuhalten. Man zeichnet<br />

bei starkerer Vergrosserung das getreue Bild einer grosseren Anzahl Collenchymzellen<br />

auf gutes Schreibpapier, von dem man annehmen kann, dass<br />

es an alien Stellen nahezu die namliche Dicke besitzt. Man bestimmt<br />

nun das Gewicht des Papierstiickes, welches von der Zeichnung bedeckt<br />

wird, entfernt die Zelllumina mittelst eines Messers und wiegt das iibrig<br />

bleibende Netz wieder. Das Verhaltniss der beiden Gewichte ergiebt<br />

dann das Verhaltniss des Gesammtquerschnittes zu demjenigen der Zellwandung.<br />

Skizzirt man nun bei schwacher Vergrosserung den Gesammtumriss<br />

der Collenchymstrange eines Querschnittes des Untersuchungsobjectes<br />

und bestimmt die Querschnittflache desselben, so kann man den<br />

Gesammtquerschnitt der Waudsubstanz des mechanischen Gewebes leicht<br />

ermitteln. Gute Untersuchungsobjecte bei Versuchen fiber die Festigkeitsverhaltnisse<br />

des Collenchyms sind z. B. Streifen aus den Stengeln von<br />

Levisticum officinale und Foeniculum officinale.<br />

196. Die Anordmmg des mechanischen Gewebes in biegnngs-.<br />

/MI:- HIM I drnckfesten Pflanzentheilen.<br />

Es soil hier eine Reihe von Objecten, die ich der Mehrzahl nach<br />

selbst untersuchte, aufgefuhrt werden, welche sich fur das Studium<br />

1) Um die Vergrosserung, mit der man arbeitet, genau zu bestimmen, zeichnet<br />

man die Striche eines in 0,01 mm getheilten Objectivmikrometers unter Benutzung<br />

der Camera lucida auf das Papier des Zeichenpultes auf. Wir messen nun die<br />

Entfernung der gezeichneten Striche mittelst eines Millimetermaassstabes und gelangen<br />

so zu einem Werth, aus dem sich die Starke der Vergrosserung direct ableiten<br />

lasst.<br />

2) Weitere Literatur: AMBRONN in PRINGSHEIM'S Jahrbuchern, Bd. 12; HABER-<br />

LANDT, Physiol. Pflanzenanatomie, Leipzig 1884, S. 96 TSCHIRCH in PRINGSHEIM'S<br />

;<br />

Jahrbuchern, Bd. 16 ; LUKAS, Sitzungsoenchte d. Akad. d. Wiss. zu Wien, Bd. 85 ;<br />

SONXTAG, Landwirthschl. Jahrbucher, Bd. 21.

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