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334 Vierter Abschnitt.<br />

deutend beeintrachtigt. Auch bei einer Temperatur von 15 C. wachst<br />

die Wurzel nur langsam und erreicht daher selbst in 96 Stunden noch<br />

keine erhebliche LSnge.<br />

Das Wachsthum der Pflanzenzellen beginnt bei einer gewissen nied-<br />

rigen Temperatur (dem Temperaturminimum), es nimmt bis zu einem bestimmten<br />

Temperaturgrade (dem Temperaturoptimum) an Geschwindigkeit<br />

zu, um mit noch mehr steigender Temperatur wieder langsamer zu werden.<br />

Den hochsten Temperaturgrad, bei dem iiberhaupt noch Wachsthum statt-<br />

findet, bezeichnet man als Temperaturmaximum. Die Lage der Temperaturminima,<br />

-Optima und -Maxima ist fur das Wachsthum verschiedener<br />

Pflanzentheile iibrigens nicht die gleiche, eine Thatsache, die sich z. B.<br />

mit Bezug auf das Temperaturminimum auch darin auspragt, wie unschwer<br />

festzustellen ist, dass manche Samen bei Temperaturen noch gar nicht<br />

keimen, durch welche die Evolution der Keimtheile anderer Samen bereits<br />

ermoglicht wird. Die Samen von Cucurbita keimen selbst im Verlauf<br />

langer Zeit bei 10 C. nicht, wahrend die Weizenkorner sowie die Samen<br />

von Phaseolus multiflorus bei dieser Temperatur keimen konnen 1<br />

).<br />

In der folgenden Tabelle ist die Lage der Cardinalpunkte fur die<br />

Keimungstemperatur einiger Samen angegeben:<br />

Temperaturminimum<br />

in C. optimum in C. maximum in C<br />

Triticum vulgare 5,0 2 ) 28,7 42,5<br />

Phaseolus multiflorus 9,5 33,7 46,2<br />

Pisum sativum 6,7 26,6<br />

Zea Mays 9,5 33,7 46,2<br />

Cucurbita Pepo 13,7 33,7 46,2.<br />

163. Die Jahresperiode<br />

der Pflanzen.<br />

Bei zahlreichen Gewachsen wird der allgemeine Gang ihrer Entwickelung<br />

durch Ruheperioden unterbrochen, denen ihre Organe zu<br />

bestimmten Zeiten unterliegen. Die meisten bei uns einheimisckeii<br />

Baume und Straucher werfen ja im Herbst ihre Blatter ab, und die<br />

vorgebildeten Knospen uberdauern den Winter in einem Ruhezustande,<br />

um sich erst im nachsten Fruhjahre zu entfalten. Ohne Zweifel haben<br />

wir es hier mit einem urspriinglich durch den Wechsel der Jahreszeiten<br />

inducirten Phanomen zu thun, das aber in derjenigen Form,<br />

in welcher es uns heute entgegentritt, keineswegs mehr eine unmittelbare<br />

Abhangigkeit von ausseren Factoren erkeimen lasst. Wenn namlich<br />

auf ein Pflanzenindividuum oder auf Generationen von Individuen<br />

stets dieselben ausseren Umstande in einem bestimmten Wechsel einwirken,<br />

so erlangen die Pflanzen dadurch in Folge von Nachwirkungen<br />

specifische Eigenschaften, die sogar erblich werden konnen, und diese<br />

Eigenschaften erscheinen dann oft in einem so hohen Grade n'xirt,<br />

1) Literatur: SACHS, in PRINUSHEIM'S Jahrbiichern f. wissenschaftl. Botanik,<br />

Bd. 2; FR. HABERI-ANDT in wissenschaftl. -pniktisrhen Untersuchungen nnf doin<br />

Gebiete des Pflanzenbaues, und DETMER, Vergleichende Physiologic des K(;imungsprocesses<br />

der Samen, 1880.<br />

2) Die Temperaturminima liegen im Allgemeinen nach neueren Uutersuchungen<br />

tiefer.

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