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Die Reizbewegungen der Pflanzen. 431<br />

Pflanzen ein mehr oder minder zusammenhangendes mechanisches<br />

System (Stereom) eigenthumlich ist, dem in vieler Hinsicht ganz<br />

ahnliche Functionen wie dem Knochengeriist der hoheren Thiere zukommt.<br />

Als Elementarorgane (Stereiden) des mechanischen Systems<br />

kommen vor allem die Sklerenchymfasern im Grundgewebe, die echten<br />

Bastfasern, die Collenchymfasern und die Libriformfasern in Betracht.<br />

Die Sklerenchymzellen und die echten Bastfasern sind lang gestreckte<br />

Elemente, deren oft verholzte Membranen stark verdickt erscheinen<br />

(vgl. Fig. 177). Ihnen in vieler Hinsicht ahnlich sind die Libriformfasern<br />

des Holzes, deren stark verdickte Wandung haufig mit spaltenformigen<br />

Tflpfeln versehen ist. Sehr reich an Libriformfasern ist*z. B.<br />

das secundSre Holz von Tilia. Als mechanisches Gewebe vieler jugendlicher,<br />

noch im Wachsthum begriffener Pflanzentheile ist endlich das<br />

Collenchym anzusehen. Die Elemente desselben sind leicht an der<br />

charakteristischen Form ihrer Wandverdickung kenntlich, denn diese<br />

letztere ist der Hauptsache nach nur auf die Kanten der Zellen beschrankt<br />

(vgl. Fig. 178).<br />

Fig. 177.<br />

Fig. 177. Sklerenchymgewefoe im Querschnitt.<br />

Fig. 178. Collenchymgewebe im Querschnitt.<br />

Fig. 178.<br />

Zur Erzielung von Biegungs-, Zug- und Druckfestigkeit der<br />

Pflanzenorgane genflgt nun aber keineswegs das Vorhandensein von<br />

Stereiden uberhaupt, sondern dieselben mussen zugleich eine ganz<br />

bestimmte Anordnung im iibrigen Gewebe besitzen.<br />

Bei Herstellung allseitig biegungsfester Constructionen (zumal<br />

der Stengel) geniigt es, wenn die mechanischen Elemente rings im<br />

Umkreis des Querschnittes, also peripherisch, angeordnet sind. Die<br />

Fiillung zwischen den Gurtungen wird von Parenchym und anderem<br />

Gewebe gebildet. Bei vielen Organen, zumal den Blattern, die keiner<br />

allseitigen Biegungsfestigkeit bedurfen, ist das mechanische Gewebe<br />

nur auf der Ober- und Unterseite vertheilt. Zugfeste Constructionen<br />

werden im Pflanzenreiche dadurch erzielt, dass die mechanischen Elemente<br />

in den betreffen.den Organen .nicht peripherisch, sondern im<br />

Gegentheil central und zu einer einzigen compacten Masse verbunden<br />

angeordnet sind (Wurzeln, Rhizome). Bei Herstellung druckfester<br />

Constructionen ist es nicht gleichgultig, ob dieselben auf einen longi-

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