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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 127<br />

langerer Zeit (4 '24 Stunden) leicht feststellen, dass die Entfernung<br />

der Marken eine weit geringere als bei Beginn der Experimente ist.<br />

Die Salzlosungen entziehen den Zellen, ebenso wie dies Glycerin<br />

oder Zuckerlosungen thun, Wasser. Der dadurch bedingte Turgorverlust<br />

der Zellen fiihrt die Contraction der Gewebe herbei 1<br />

).<br />

Verlieren Pflanzentheile durch Welken Wasser, so verkiirzen sie<br />

sich auch hierbei in dem Maasse, in welchem der Turgor ihrer Zellen<br />

abnimmt. Wir legen in Sagespanen erwachsene Pisumkeimpflanzen,<br />

deren Wurzeln eine Lange von etwa 50 mm erreicht haben, '/ Stunde<br />

lang in Wasser, damit die Wurzelzellen zunachst vollig turgescent<br />

werden. Wir trocknen die Wurzeln nun vorsichtig mit einem Leinentuch<br />

ab und tragen eine Tuschemarke dicht hinter der Wurzelspitze,<br />

eine zweite etwa 25 mm von dieser entfernt auf die Wurzeln auf.<br />

Liisst man die Wurzeln nun 10 Minuten lang an der Luft welken,<br />

so haben sie sich, wie leicht zu constatiren ist, nicht unerheblich<br />

verkiirzt. Legt man die Keimpflanzen jetzt in Wasser, so sich ihre<br />

verlangern<br />

Wurzeln wieder, und die Entfernung der Marken wird dieselbe<br />

wie bei<br />

2<br />

Beginn der Experimente ).<br />

60. Die isotoniscken Coe'fficienten.<br />

Die Grosse der osmotischen Leistungsfahigkeit einer Zelle ist ab-<br />

hangig von der Qualitat und Quantitat der im Zellsaft vorhandenen<br />

wasseranziehenden Substanzen. Handelt es sich darum,<br />

die Bestandtheile<br />

des Zellsaftes kennen zu lernen, so werden saftreiche Pflanzentheile<br />

(z. B. Blattstiele von Heracleum Spondylium, junge Rheum-<br />

stengel, Blatter von Crassulaceen etc.) mit Hiilfe einer Handpresse,<br />

am besten nachdem sie zuvor durch Erhitzen in geschlossenen Gefassen<br />

im Wasserbade getodtet worden sind, zunachst ausgepresst.<br />

Den gewonnenen Saft erhitzt man in verschlossenen Gefassen im<br />

Wasserbade bei 100 C., um sicher alles Eiweiss zum Coaguliren zu<br />

:1<br />

bringen, und n'ltrirt ihn dann ). Werden 10 ccm des klaren Saftes<br />

eingedunstet, um den Ruckstand vorsichtig einzuaschern so kann<br />

,<br />

man in dem wasserigen Auszuge der Asche die Gegenwart von Chloriden<br />

leicht mit salpetersaurem Silberoxyd nachweisen. Die Gegenwart<br />

von Glycose ist mit Hulfe der FEHLixo'schen Losung zu constatiren.<br />

Rohrzucker lasst sich in der im dritten Abschnitt ange-<br />

auf Oxalsaure benutzt man<br />

gebenen Weise nachweisen. Als Reagens<br />

Chlorcalcium, und wenn man zu der chlorcalciumhaltigen Fliissigkeit,<br />

eventuell nach dem Abfiltriren des entstandenen Niederschlages, Alkohol<br />

im Ueberschuss hinzusetzt, so scheiden sich apfelsaure Salze<br />

ab, wenn dieselben vorhanden sind.<br />

Die saure Reaction der meisten Pflanzensafte beweist, dass die<br />

vorhandenen Basen nicht geniigen, um die Gesammtmenge der organischen<br />

Sauren zu neutralisiren. Wer quantitative Untersuchungen<br />

iiber die Zusamraensetzung der Pflanzensafte ausfiihren will, vgl. die<br />

Angaben auf S. 570 in der unten citirten werthvollen Abhandlung von<br />

H. DE VRIES.<br />

1) Vgl. H. DE VRIES, Untersuchungen iiber die mechanische Ursache der<br />

Zellstreckung, Halle 1877.<br />

2) Vgl. SACHS, Arbeiten des botan. Instituts in Wurzburg, Bd. 1, S. 396.<br />

3) Das Erhitzen der Pflanzentheile und des Saftes erfolgt in Druckflaschen,<br />

die man von DESAOA in Heidelberg beziehen kann.

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