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8 Erster Abschnitt.<br />

jede Keimpflanze fur sich in einem mit Nahrstofflosung angefullten<br />

Cylinder in der Weise, wie es unter 1 angegeben worden ist, befestigt.<br />

Einige Culturgefasse bringt man nun unter einem grossen Pappkasten<br />

ins Dunkle ; die anderen werden unter iibrigens gleichen Verhaltnissen<br />

an einem sehr gut beleuchteten Ort dem Wechsel von Tag und Nacht<br />

ausgesetzt. Die Blatter der Dunkelpflanzen ergrunen nicht, wie diejenigen<br />

der Lichtpflanzen, sondern sie nehmen eine gelbe Farbe an,<br />

da sich das normale grime Chlorophyllpigment nur bei Lichtzutritt in<br />

den Zellen ausbilden kann. Nach 4 5 Wochen nimmt man die Untersuchungsobjecte<br />

aus den Nahrstofflosungen heraus, trocknet sie an der<br />

Luft und ermittelt das Trockensubstanzgewicht jeder Pflanze, das nun<br />

mit dem Trockengewicht des betreffenden Samenkornes zu vergleichen<br />

ist. Das Trockensubstanzgewicht der Lichtpflanzen findet man erheblich<br />

grosser als dasjenige der benutzten Maiskorner, wahrend das<br />

Trockengewicht der Dunkelpflanzen unter Umstanden, wovon ich mich<br />

uberzeugte, um 50% geringer als dasjenige der Samen ausfallt. Bei<br />

Lichtabschluss kann keine organische Substanz neu gebildet werden,<br />

sondern es wird im Gegentheil ein grosser Theil der vorhandenen<br />

organischen Korper durch Stoffwechselprocesse (Athmung) zerstort.<br />

Bei Lichtzutritt erfolgt freilich ebenfalls Verathmung organischen<br />

Materials, aber die dadurch herbeigefiihrten Verluste werden durch<br />

den Assimilation sprocess mehr als gedeckt, so dass die im Licht<br />

vegetirenden Pflanzen fortschreitend reicher an Trockensubstanz werden<br />

konnen l<br />

).<br />

3. Die Assimilationsorgane.<br />

Wenn wir zunachst nur diejenigen Verhaltnisse berucksichtigen,<br />

die uns bei den hoheren Pflanzen entgegentreten , so ist zu bemerken,<br />

dass die meisten derselben entwickelte Laubblatter tragen. Diese<br />

sind in allererster Linie als Assimilationsorgane anzusehen. Ihre Spreite<br />

bietet der kohlensaurehaltigen Luft eine grosse Flache dar, und ihr<br />

grimes Gewebe wird durch die eigenthiimliche Anordnung der Nerven<br />

in einem ausgespannten Zustande< erhalten. Die Nerven fiihren dem<br />

auch die fiir das Leben und die Functionen der Zellen des<br />

Mesophyll<br />

chlorophyllreichen Parenchyms nothwendigen Wasser- sowie Mineralstoffquantitaten<br />

zu. Die Anordnung der Nerven im Blatt ist bei verschiedenen<br />

Gewachsen freilich eine ungemein mannigfaltige, und man<br />

kann sich z. B. in folgender Weise specieller iiber die hier in Betracht<br />

kommenden Verhaltnisse orientiren. Ein Blatt von Impatiens parviflora<br />

w r<br />

ird in Alcohol gelegt, bis der Chlorophyllfarbstoff extrahirt ist.<br />

Dann bringt man das Blatt einige Zeit in eine Auflosung von 5 Thl.<br />

Chloralhydrat in 2 Thl. Wasser. Darin wird das Untersuchungsobject<br />

in hohem Grade durchsichtig, und es konnen Stucke desselben ohne<br />

weiteres der mikroskopischen Untersuchung unterzogen werden. Im<br />

Mesophyll fallt das Vorhandensein von gestreckten Zellen auf, die Raphidenbiindel<br />

(Krystalle von Kalkoxalat) enthalten. Das Blatt wird von<br />

einem ziemlich starken Mittelnerven durchzogen, von dem aus Seitennerven<br />

erster Ordnung nach dem Blattrande zu abgehen, wo sie, im<br />

Bogen verlaufend, an die nachst hoheren Seitennerven erster Ordnung<br />

ansetzen. Die Nerven erster Ordnung geben die Nerven zweiter<br />

1) Ueber ahnliche Versuche, wie solche hier besprochen worden sind, vergl.<br />

DETMER, Vereuchsstationen, Bd. 14.

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