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Die Nahrstoffe der Pflanzen. 23<br />

handen '). Werden Spirogyrafaden in einem etwas Wasser enthaltenden<br />

Glase langere Zeit (bei meinen Versuchen 5 8 Tage lang, Temperatur<br />

1520 C) constanter Finsterniss ausgesetzt, so haben sich die Chlorophyllkorper<br />

wesentlich verandert, In manchen Zellen sind freilich<br />

noch grim gefarbte Spiralbander vorhanden, in anderen ist aber bereits<br />

ein mit Verfarbung des Pigments verbundener Zerfall der Chloro-<br />

phyllkorper zu unregelmassigen Ballen eingetreten.<br />

Der Chlorophyllfarbstoff in Pflanzenzellen erfahrt ferner tiefgreifende<br />

Zersetzungen, wenn er mit Sauren in Beruhrung gebracht wird.<br />

\Yir legen Spirogyra- oder Zygnemafaden (letztere benutzte ich mit<br />

besonderem Erfolg) in eine Mischung von 1 Theil concentrirter Salzsaure<br />

und 4 Theilen Wasser. Das Chlorophyllpigment erfahrt einen<br />

Farbenwechsel, und nach Verlauf langerer Zeit (zuweilen erst nach<br />

20 Stunden) treten in den Chlorophyllkorpern, zumal an deren Randern,<br />

braunlich oder rostbraun gefarbte Massen, Zersetzungsproducte, die<br />

in Folge der Wirkung der Salzsaure entstanden sind, auf (Hypochlorin-<br />

reaction) 2<br />

).<br />

Ebenso wird eine Rohchlorophylllosung (hergestellt durch Behandlung<br />

griiner Pflanzentheile mit Alkohol) wesentlich verandert,<br />

wenn man sie mit Sauren versetzt. Versetzt man eine solche Losung<br />

z. B. mit sehr wenig Salpeter- oder Salzsaure, so geht ihre schon<br />

grime Farbe sofort verloren, und sie nimmt einen braunlichen Farben-<br />

ton an.<br />

Die alkoholische Rohchlorophylllosung<br />

enthalt freilich neben dem<br />

Chlorophyllpigment noch eine ganze Reihe anderweitiger Substanzen,<br />

aber trotzdem kann man dieselbe bequem benutzen, um den Nachweis<br />

zu liefern, dass der Chlorophyllfarbstoff im hohen Grade licht-<br />

empfindlich ist. Ira Dunkeln erhalt eine alkoholische losungChlorophyll-<br />

sich lange Zeit unverandert; sie verfarbt sich nur ganz allmahlich.<br />

Diffuses Licht wirkt nicht sehr schnell, directes Sonnenlicht<br />

dagegen sehr schnell verandernd auf die Rohchlorophylllosung ein; im<br />

directen Sonnenlicht ist eine solche Losung bereits nach Verlauf einer<br />

halben Stunde sehr deutlich verfarbt, Lehrreich ist es auch, den Ein-<br />

fluss des Lichtes von verschiedener Brechbarkeit auf Rohchlorophylllosungen<br />

zu studiren. Es wird uns hier zum ersten Mai die Aufgabe<br />

gestellt, pflanzenphysiologische Experimente unter dem Einfluss des<br />

Lichts von verschiedener Brechbarkeit vorzunehmen, und es muss<br />

daher die Untersuchungsmethode, deren wir uns auch spater bei<br />

manchen anderen Versuchen zu bedienen haben, specieller beschrieben<br />

werden.<br />

Die fast concentrirte wasserige Losung des doppelt-chromsauren<br />

Kalis lasst in nicht zu dicken Schichten das Roth, Orange, Gelb und<br />

einen Theil des Grim fast ungeschwacht passiren. Die Losung des<br />

Kupferoxydammoniaks (dieselbe stellt man durch Auflosung von<br />

schwefelsaurem Kupferoxyd in Wasser und Zusatz iiberschiissigen Ammoniaks<br />

her) absorbirt im Gegenteil diejenigen Strahlen, welche das<br />

doppelt-chromsaure Kali durchlasst, verhindert aber den iibrigen<br />

Strahlen, also einem Theil des Grtin, dem Blau, Indigo und Violett,<br />

den Durchtritt nicht, Mit Hiilfe der beiden angefuhrten Losungen<br />

ist man demnach im Stande, das weisse Licht nahezu genau in die<br />

1) Vgl. SACHS, Botanische Zeitung, 1864, 8. 38.<br />

2) Vgl. PRTNGSHEIM, Jahrbiicher fur wissenschaftL Botanik, Bd. 12.

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