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Die Molekularkrafte der Pflanzen. 103<br />

flache mit Glycerin einen zarten Querschnitt herstellen und denselben in<br />

Glycerin legen, um ihn mikroskopisch zu untersuchen, so finden wir, dass<br />

dicht unter der Frucht- und Samenschale, die wir an anderer Stelle eingehender<br />

besprechen werden, eine Schicht rechteckiger Zellen liegt. Die<br />

Zellen enthalten keine Starkekorner, wohl aber viele kleine Aleuronkorner.<br />

Die Zellen des tiefer liegenden Gewebes fiihren reichliche Amylummengen<br />

(vgl. Fig. 42).<br />

II. Die Zerstorung der Molekularstructur organisirter<br />

pflanzlicher Gebilde.<br />

47. Die Einwirkung nicderer Temperaturen auf Pflanzen.<br />

Dem Einfluss niederer Temperaturen gegeniiber verhalten sich<br />

die Pflanzen sehr verschiedenartig. Manche Gewachse (viele Flechten,<br />

Moose und Bakterien, aber auch hohere Pflanzen, z. B. Bellis perennis<br />

und Stellaria media etc.) bleiben lebendig, wenn sie bei 6 = 8 C.<br />

gefroren sind und dann schnell aufgethaut werden. Ich brachte auch<br />

Blatter von Primula elatior im Winter in Glaser, die nach dem Verschliessen<br />

mit einer Kaltemischung, welche aus Schnee und Kochsalz<br />

in einem grossen Gefasse hergestellt worden war, umgeben wurden.<br />

Die Pflanzentheile blieben 6 Stunden lang einer Temperatur von<br />

- 5 = 8 C. ausgesetzt und wurden dann durch Eintauchen in<br />

Wasser von 6 C. aufgethaut. Die Blatter waren bei Abschluss der<br />

Experimente nicht getodtet.<br />

Wenn man Kartoffelknollen im Freien oder in Glasern, die mit<br />

einer Kaltemischung umgeben werden, einer Temperatur von 8 C.<br />

aussetzt, so gefrieren sie durch und durch und sind in diesem Zustande<br />

klingend hart. Blatter, z. B. solche von Crassulaceen, Kohl-,<br />

Raps-, Bohnenpflanzen, einer Temperatur von 8 ausgesetzt, werden<br />

in Folge des Gefrierens sprode wie Glas. Thaut man die Kartoffelknollen<br />

oder die Blatter auf, indem man sie in gefrorenem Zustande<br />

in Wasser legt, so gehen sie zu Grunde. Sie sind erfroren und zeigen<br />

nunmehr die unter 48 aufgefiihrten Merkmale.<br />

Die Kartoffelknollen sind, wovon ich mich durch zahlreiche Experimente<br />

sicher iiberzeugte, stets getodtet, wenn sie, nachdem ihr<br />

Gewebe wirklich gefroren war, nachtraglich aufgethaut werden, mag<br />

dies langsam oder schnell geschehen. Man bringe einige Kartoffelknollen<br />

in ein grosses Gefass mit Wasser und setze dieses einer<br />

Temperatur von --8 C. aus, so dass die Knollen langsam gefrieren.<br />

Das nachtragliche Aufthauen des Eises und der Knollen<br />

kann sehr langsam herbeigefiihrt werden , indem man das Gefass in<br />

einen Raum stellt, in welchem eine Temperatur von -+- 1 2 C. herrscht.<br />

Die aufgethauten Knollen - und dasselbe Resultat erhielt ich mit<br />

Escheveriablattern - - sind todt. Ich habe auch Exemplare von Zannichellia<br />

palustris, die in Wasser liegend unter dem Einfluss des Lichtes<br />

reichliche Sauerstoffmengen abschieden, mit dem Wasser gefrieren<br />

lassen. Sie erwiesen sich nach dem Aufthauen als todt und zeigten<br />

keine assimilatorische Thatigkeit mehr.

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