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236 Dritter Abschnitt.<br />

Wir stellen ferner den folgenden Versuch an, urn uns noch specieller<br />

davon zu uberzeugen, dass Samen nicht im Stickstoffoxydulgas<br />

zu keimen vermogen. Zwei retortenartige Gefasse ( und 6) werden<br />

mit ausgekochtem und in verschlossenen Gefassen vollig abgekiihltem,<br />

destillirtem Wasser angefiillt. In jedes Gefass bringen wir noch einige<br />

angequollene Weizenkorner, tauchen die Miindung der Apparate unter<br />

Quecksilber und verdrangen das Wasser in a durch Stickstoffoxydulgas,<br />

das Wasser in 6 aber durch atmospharische Luft. Im Laufe von<br />

einigen Tagen keimen die Korner in 6; diejenigen in a keimen nicht.<br />

Werden sie aber an die Luft gebracht und nonnalen Keimungsbedingungen<br />

ausgesetzt, so entwickeln sich ihre Keimtheile nachtraglich,<br />

im Falle die Untersuchungsobjecte nicht zu lange Zeit, z. B. nur<br />

2 Tage, im Stickstoffoxydulgas verweilt haben.<br />

108. Die Alkokolbildung in Pflanzen und das Yerhalteu<br />

anaerober Organismen.<br />

Wir verschaffen uns aus einer Brauerei Bierwiirze,<br />

ffillen etwa<br />

200 ccm derselben in einen Kolben und fiigen ihr eine kleine Menge<br />

recht reiner Hefe hinzu, die mit etwas Wasser zu einem Brei angeriihrt<br />

worden ist. Den Trockensubstanzgehalt der Hefemenge haben wir<br />

durch einen Controlversuch ermittelt. Nach Verlauf langerer Zeit,<br />

wenn die Gahrung, die alsbald lebhaft wird, schwacher geworden ist,<br />

sammeln wir die Hefe des Kolbens auf einem gewogenen Filter und<br />

finden bei der Trockensubstanzbestimmung, dass unter den bezeich-<br />

neten Umstanden eine bedeutende Hefeproduction stattgefunden hat.<br />

Saccharomyces cerevisiae wachst lebhaft bei reichlichem Sauerstoffzutritt.<br />

Unter diesen Umstanden vermag der Pilz aber auch in<br />

gewissen Nahrlosungen ebenso wie bei beschranktem Luftzutritt oder<br />

volligem Sauerstoffmangel recht lebhafte alkoholische Gahrung zu<br />

erregen, eine Thatsache, die man leicht constatiren kann , wenii man<br />

durch Bierwiirze, die einen reichlicheren Hefezusatz empfangen hat,<br />

Luft mit Hiilfe eines Aspirators hindurchsaugt oder gar Sauerstoff<br />

aus einem Gasometer in dieselbe einleitet.<br />

Hierbei und in vielen anderen Fallen kommt es darauf an, ein<br />

Maass fiir den Verlauf der Gahrung zu gewinnen. Dies Maass gewinnt<br />

man durch Ermittelung der bei der Gahrung zersetzten Zuckermenge<br />

oder der producirten Alkoholquantitat.<br />

Bei den Zuckerbestimmungen werden 10 ccm der PASTEUR'schen<br />

Losung, init der man z. B. experimentirte, derartig verdunnt, dass sie<br />

nur noch '/4 V-2 /o Zucker enthalten, und, wenn Rohrzucker zur<br />

Herstellung der PASTEUR'schen Losung benutzt worden war, mit<br />

Schwefelsaure langere Zeit erhitzt. (Vgl. unter Zuckerbestimmung.) Die<br />

Zuckerbestimmungen sind dann mit Hiilfe der FEHLiNG'schen Losung<br />

leicht auszufiihren. Die gegohrene Fliissigkeit ist in jedem Fall vor<br />

Ausfiihrung der Zuckerbestimmungen im verdunnten Zustande langere<br />

Zeit zu erhitzen, urn den Alkohol zu verjagen.<br />

Quantitative Alkoholbestimmungen sind in folgender Weise auszufiihren.<br />

200 ccm der vergohrenen Fliissigkeit werden, ohne sie<br />

zu filtriren, in einem 400 ccm fassenden Kolben der Destination unterworfen.<br />

Zur Vermeidung des Ueberschaumens der Fliissigkeit bringt<br />

man ein Stiickchen Paraffin in dieselbe. Der Kolben, in welchem man

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