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360 Fiinfter Abschnitt.<br />

sincl nicht mehr wie in der Dunkelstellung den Seitenwandungen der<br />

Zellen angelagert, sondern sie haben sich auf die Vorder- und Hinterwande<br />

derselben begeben, und /war kehren sie deni Beobachter ihre<br />

breitere Flache (FlSchenstellung) zu. Nun setzen wir unsere Unter-<br />

suchungsobjecte auf dem Objecttrager unmittelbar deni directen Sonnenlicht<br />

aus und sorgen, um eine zu starke Erwarmung der Pflanzentheile<br />

zu verhiiten, dafiir, dass das Deckglas<br />

auf seiner Aussenseite stets<br />

reichlich rait Wasser benetzt ist. Untersuchen wir nach Verlauf<br />

einiger Minuten, so gewahren wir die Chlorophyllkorper noch an dera<br />

namlichen Platze wie bisher, aber ihre Form hat sich geandert. Die<br />

vorher polygonal erscheinenden Korner haben ihre Ecken eingezogen ;<br />

sie sind rundlich geworden, und es tritt das Bestreben der Chlorophyllkorper<br />

deutlich hervor, dem zu intensiven Licht eine moglichst<br />

geringe Oberflache darzubieten. Diese Abrundung der griinen Inhaltsbestandtheile<br />

der Zellen ist Folge einer dagegen wird ausser dieser durch recht<br />

Eigenbewegung<br />

intensives Licht<br />

derselben,<br />

auch eine<br />

Lageanderung der Chlorophyllkorper hervorgerufen, die das Proto-<br />

plasma vermittelt. Wenn wir namlich unsere Untersuchungsobjecte<br />

langere Zeit (bei meinen Versuchen mit Funariablattern 8<br />

/ 4 Stunden)<br />

dem directen Sonnenlicht exponiren, so haben sich die Chlorophyllkorner<br />

von der Vorder- und Hinterwand der Zellen nach den Seitenwandungen<br />

derselben begeben, und sie sind hier in Profilstellung<br />

angeordnet, Die Gruppirung der Chlorophyllkorper in der Flachenstellung<br />

an' der Vorder- und Hinterwand der Zellen kehrt iibrigens<br />

zuriick, wenn die Praparate einige Zeit diffusem Tageslicht ausgesetzt<br />

werden. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die hier erwahnten<br />

Stellungsanderungen der Chlorophyllkorper von biologischer Bedeutung<br />

fiir die Pflanzen sind. Im diffusen Licht nehmen die griinen Inhaltsbestandtheile<br />

der Zellen eine Lage ein, durch welche sie in den Stand<br />

gesetzt werden, die Lichtstrahlen ftir den Zweck der Assimilation in<br />

sehr vollkommener Weise auszunutzen, wahrend sie vor dera zerstorenden<br />

Einfluss zu intensiven Lichtes und zu starker Warme durch Um-<br />

lagerung auf die Seitenwandungen der Zellen geschiitzt werden 1<br />

).<br />

Die bezeichneten, durch Lichtreiz verursachten Bewegungen der<br />

Chlorophyllkorper machen sich nur geltend, wenn die Zellen normalen<br />

Lebensbedingungen ausgesetzt sind. Bei zu niederer Temperatur,<br />

Feuchtigkeits- und Sauerstoffmangel treten sie dagegen nicht hervor,<br />

wie man durch '<br />

entsprechend angeordnete Experimente leicht constatiren<br />

kann.<br />

171. Die Bewegung der Plasmodicn ron Acthaliniii septicum.<br />

Die Plasmodien der Myxomyceten sind zu wegungen befahigt; sie konnen von einem<br />

kriechen und verandern dabei fortwahrend<br />

eigenthiimlichen Be-<br />

zu einem anderen Orte<br />

ihre Umrisse. Aeussere<br />

Umstande beeinflussen diese Bewegungen in hohem Grade,<br />

ein Verhaltniss,<br />

welches fiir die Plasmodien hervorragende biologische Bedeutung<br />

besitzt. Das Aethaliurn septicum kommt zumal in der Gerberlohe vor.<br />

Die gelben Plasmodien sind im Friihjahr (z. B. im Mai, zu welcher<br />

1) Vgl. STAHI, 15..t:in. /riiui.-. issn, s. :;-_'!.

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