Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

Auftragsübernahme am KV Liestal
2 Beurteilung des Moduls aus Sicht der involvierten Personen
Die folgende Analyse stützt sich auf die schriftliche bzw. mündliche Befragung von zwanzig
Lernenden 29 , einem betrieblichen Praxisexperten, drei Lehrkräften sowie dem Modulverantwortlichen
(zugleich Schulleiter des KV Liestal). Im Folgenden werden die quantitativen und
qualitativen Rückmeldungen der involvierten Personen wiedergegeben und interpretiert.
2.1 Erreichung der Ziele in Bezug auf Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen
Aus Sicht der Lernenden wurde die Mehrzahl (d. h. 20 von insgesamt 29) der für das Modul
definierten Ziele im Mittel entweder „gut“ oder „sehr gut“ erreicht. Dies betrifft v. a. die Ziele,
die im Rahmen der Teilaufträge (vgl. Kapitel 1.2 der Fallstudie) des Moduls im Vordergrund
gestanden haben (z. B. „Textdokumente erfassen“, „Dokumente überprüfen“,
„Produkte und Dienstleistungen“, „elektronische Datenübermittlungsgeräte bedienen“,
„Standard PC-Programme auswählen“, „Daten pflegen“, „ansprechende Dokumentationen
erstellen“, „Firmendokumentation bzw. Kurzpräsentation zusammenstellen“).
Inwieweit demgegenüber die restlichen neun Ziele 30 , die einen mittelbaren Bezug zu den oben
genannten Teilaufträgen zeigen, durch die Lernenden erreicht worden sind, kann aufgrund der
Streuung des Datenmaterials zwar nicht eindeutig beantwortet werden. Jedoch zeigen die
Daten in Bezug auf diese Ziele einen höheren Anteil jener Lernenden, die einen mittleren
bzw. (in wenigen Fällen) gar schlechten Zielerreichungsgrad angeben. In Bezug auf die Ziele
„Arbeitsabläufe beschreiben“ und „Teamfähigkeit/Zusammenarbeit“ bringen die Lernenden
mögliche Gründe selbst an, wie folgende Zitate verdeutlichen:
„Ich kann mich nicht daran erinnern, ein Flussdiagramm erstellt zu haben.“
„Zu viele unterschiedliche Meinungen. Oft Streit zwischen zwei Leuten. Jedoch nicht
wirklich gravierend. Es gelang uns trotzdem, als Team zu arbeiten.“
In Bezug auf die übrigen Ziele haben sich die Lernenden nicht weiter geäussert. Aus Sicht der
beteiligten Lehrkräfte hat die Erreichung dieser Ziele (mit Ausnahme der Ziele „Leistungsbereitschaft/mit
Belastungen umgehen“ und „Kommunikationsfähigkeit“) auch nicht im Vordergrund
gestanden. Diese Ziele werden im Folgenden zusammen mit den entsprechenden
Statements der Lehrkräfte aufgeführt:
„‚Ziele festlegen und erreichen’: Manche haben geplant, manche nicht. Das ist sehr
gruppenabhängig. Wir haben keine Ziele verbindlich festlegen lassen. Die Sechs-Stufen-
Methode haben die Lernenden auch nicht kennengelernt.“
„Das Ziel ‚Arbeitsabläufe beschreiben’ ist für uns kein Thema gewesen.“
„Das Ziel ‚Markt beschreiben’ ist etwas hoch gesteckt, aber haben sie zum Teil gemacht.“
„Das Ziel ‚Markt beschreiben’ finde ich ein bisschen hoch gestochen.“
29
30
Bei der Auswertung des Datenmaterials fällt auf, dass die Lernenden sich im Rahmen der quantitativen
Befragung i. d. R. sehr positiv zu den unterschiedlichen Items geäussert haben, während die Rückmeldungen
der Lernenden im Rahmen der offenen mündlichen Befragung teilweise auch ohne gezieltes Nachfragen
durch den Interviewer etwas kritischer lauten. Ohne mögliche Gründe für dieses Antwortverhalten der Lernenden
an dieser Stelle vertiefend behandeln zu wollen (Stichworte: zeitliche Rahmenbedingungen der Befragung,
aktuelle Stimmungen in der Klasse, positive bzw. negative Formulierung der Items usw.), zeigen
die Daten aus der unstrukturierten, qualitativen Befragung der Lernenden ein etwas differenzierteres Bild
und werden daher vertiefend in die folgende Analyse miteinbezogen.
Dies betrifft v. a. die folgenden Ziele: „Ziele festlegen und erreichen“ gemäss der Sechs-Stufenmethode,
„Arbeitsabläufe beschreiben“, „Markt beschreiben“, „Erwartungen von Anspruchsgruppen erkennen“, „Marketing-Mix
anwenden“, „Anlässe organisieren“, „Leistungsbereitschaft/mit Belastungen umgehen“, „Kommunikationsfähigkeit“
sowie „Teamfähigkeit/Zusammenarbeit“.
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