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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil III: Fazit und Empfehlungen zur Evaluation des Pilotprojektes „<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Handelsmittelschulen</strong>“<br />

rufliche Praxis darauf geachtet werden, dass <strong>der</strong>en För<strong>der</strong>ung einer aktiven und systematischen<br />

Schulung bedarf. Um die Teamfähigkeit <strong>der</strong> Lernenden zu verbessern, genügt bspw.<br />

das Durchführen einer Gruppenarbeit nicht. Um Sozialkompetenzen för<strong>der</strong>n zu können,<br />

benötigen die Lernenden vielfältige Möglichkeiten des Planens, Erprobens und Reflektierens<br />

des eigenen sozialen Verhaltens (vgl. hierzu auch bspw. Euler & Hahn, 2004, S. 445!463).<br />

Um die Kommunikationsfähigkeit <strong>der</strong> Lernenden im Hinblick auf Kunden verbessern zu<br />

können (vgl. Kategorie Verschiedenes), müssen die Lernenden die geplanten Mahngespräche<br />

auch tatsächlich durchführen und entsprechende Erfahrungen reflektieren können. O<strong>der</strong> um<br />

die Lernenden dabei zu unterstützen, „Ziele und Prioritäten zu setzen“, muss eine<br />

kontinuierliche Betreuung <strong>der</strong> Lernenden sichergestellt werden, wobei diese mit Instrumenten<br />

des Projektmanagements (bspw. Führen eines Arbeits- und Zeitplans o<strong>der</strong> Lernjournals,<br />

Erstellen von Dispositionen) vertraut gemacht werden sollten, um ihr prozedurales Wissen<br />

auch erweitern zu können (vgl. Metzger, 2006, S. 16!17, S. 19!41 und S. 55!58).<br />

Dabei soll an dieser Stelle keinesfalls <strong>der</strong> Anschein erweckt werden, dass Sozialkompetenzen<br />

im vollzeitschulischen Kontext einfach zu för<strong>der</strong>n seien: Aus Sicht des Evaluationsteams<br />

kann bspw. ein kundenorientiertes Verhalten, die Verbesserung <strong>der</strong> Kommunikationsfähigkeit<br />

im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Geschäftswelt o<strong>der</strong> die Umgangsformen bzw. die äussere Erscheinung<br />

<strong>der</strong> Lernenden nur begrenzt im geschützten Raum einer Schule geför<strong>der</strong>t werden, wenn<br />

sich für die Lernenden nur punktuelle bzw. zeitlich limitierte Kontakte mit <strong>der</strong> Aussenwelt ergeben.<br />

Auch darf aus unserer Sicht nicht immer vorausgesetzt werden, dass Lehrkräfte, insbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn sie in ihrem Werdegang keinen wirtschaftlichen Hintergrund haben, selbst die<br />

in <strong>der</strong> Geschäftswelt gängigen Umgangsformen kennen und sich dementsprechend als „Modell“<br />

verhalten. Zwar können mit praxisorientierten Modulen grundsätzlich Möglichkeiten<br />

des Erlebens, Bewältigens und Reflektierens lehrreicher Situationen geschaffen bzw. genutzt<br />

werden. Insgesamt betrachtet darf an dieser Stelle bezweifelt werden, dass punktuelle, kürzere<br />

Module ausreichend sind, um Ziele aus den Bereichen Methoden- und Sozialkompetenzen<br />

auch nachhaltig för<strong>der</strong>n zu können (vgl. hierzu auch bspw. Euler & Hahn, 2004, S. 450!453).<br />

Vielfach war im Rahmen <strong>der</strong> Evaluation beobachtbar, dass einschlägige Methodenkompetenzen<br />

eher eine Voraussetzung für die Bearbeitung <strong>der</strong> komplexeren Anfor<strong>der</strong>ungen des Moduls<br />

waren und nicht allein ein Ziel. Daher sollte ! und diese Empfehlung dürfte auch für die fachlichen<br />

Lernziele gültig sein ! auf eine umfassende Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Lernerfahrungen<br />

geachtet werden. Angesichts <strong>der</strong> umfassenden Anfor<strong>der</strong>ungen, die sich im Hinblick<br />

auf die För<strong>der</strong>ung von Sozial- und Methodenkompetenzen ergeben, erscheint auch hier eine<br />

Konkretisierung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Ziele ratsam. Eine Fokussierung bedeutet dann zwar, dass<br />

nicht sämtliche Sozial- und Methodenkompetenzen aus <strong>der</strong> dualen Lehre geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Sie dürfte aber sicherstellen, dass die ausgewählten Ziele auch tatsächlich erreicht werden.<br />

2.1.2 Richtlinien für berufliche Praxis<br />

Die Frage <strong>der</strong> Integration von Sozial- und Methodenkompetenzen als ein wichtiges berufspraktisches<br />

Element wurde bereits im obigen Kapitel aufgenommen. Zudem erscheinen die<br />

Authentizität <strong>der</strong> Module und das Mass an Selbständigkeit aus Sicht <strong>der</strong> beruflichen Praxis<br />

zentral. Daher werden im Folgenden Handlungsempfehlungen herausgearbeitet, um ein Praxismodul<br />

authentisch zu gestalten und ein hohes Mass an Selbständigkeit <strong>der</strong> Lernenden zu<br />

ermöglichen.<br />

Authentizität<br />

Angesichts <strong>der</strong> oben diskutierten Lernziele wird zunächst <strong>der</strong> Forschungsfrage nachgegangen,<br />

wie sehr die neuen Lehr- und Lernziele (Fach-, Sozial- und Methodenkompetenzen) den Be-<br />

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