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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Übungsfirma und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

Moduls im Vor<strong>der</strong>grund gestanden haben (z. B. „Beschaffung von Informationen“, „Offerten<br />

beurteilen“, „Einrichtung des Arbeitsplatzes“, „Stelleninserat formulieren“, „Marketing-Mix<br />

anwenden“ o<strong>der</strong> „Dokumente überprüfen“). Tendenziell fällt auf, dass ein bedeuten<strong>der</strong> Teil<br />

<strong>der</strong> Befragten die Erreichung anspruchsvollerer Ziele, die höhere Taxonomiestufen adressieren<br />

und damit relativ umfangreiche Arbeits- und Reflexionsprozesse erfor<strong>der</strong>n, als eher mittelmässig<br />

beurteilen (z. B. „Arbeitsabläufe beschreiben und analysieren“, „ökologische und<br />

energiesparende Massnahmen beurteilen“, „Kundengespräch vorbereiten“ sowie die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Transferfähigkeit). Als sehr positiv beurteilen alle Beteiligten die Möglichkeit des<br />

Moduls, die Sozialkompetenzen <strong>der</strong> Lernenden zu för<strong>der</strong>n, wenngleich nicht alle Ziele aus<br />

dem Bereich Sozialkompetenzen (z. B. „Kommunikationsfähigkeit“ sowie „Teamfähigkeit/<br />

Zusammenarbeit“) im Rahmen des Moduls vollständig erreicht werden konnten. Dabei könnten<br />

die folgenden Aspekte für die Beurteilung des Zielerreichungsgrades durch die Lernenden<br />

eine Rolle gespielt haben:<br />

! Einige <strong>der</strong> adressierten Kompetenzbereiche wurden im Rahmen des Moduls nicht geför<strong>der</strong>t:<br />

So beklagten sich die Lernenden in Bezug auf das Ziel „mit dem Kopiergerät vertraut<br />

sein“ wie bereits angedeutet darüber, dass die Lehrkräfte die Kopieraufträge für die Lernenden<br />

aus organisatorischen Gründen selbst erledigt haben.<br />

! Ein weiterer möglicher Grund könnte darin bestehen, dass die Lernziele mit Blick auf die<br />

Voraussetzungen <strong>der</strong> Lernenden bzw. den gegebenen zeitlichen Rahmen relativ anspruchsvoll<br />

gewählt wurden.<br />

! Evtl. lassen sich bestimmte Ziele, die eine stärkere Vernetzung mit <strong>der</strong> Wirklichkeit implizieren,<br />

(z. B. „Kundengespräch vorbereiten) im vollzeitschulischen Kontext aufgrund des<br />

oben diskutierten eingeschränkten Grades an Authentizität nur schwierig erreichen.<br />

! Die Lernziele sollten den Lernenden im Vorfeld mitgeteilt und näher erläutert werden.<br />

! Ferner könnten sich bei den Lernenden in Bezug auf die Erreichung <strong>der</strong> Ziele auch Motivationsprobleme<br />

ergeben haben: So beklagten sich die Lernenden <strong>der</strong> zweiten Gruppe im<br />

Hinblick auf die Ziele aus dem Bereich Rechnungswesen darüber, dass bei SIC Ticino und<br />

in <strong>der</strong> Schule unterschiedliche Buchhaltungsprogramme eingesetzt werden (konkret: Winway<br />

und Banana).<br />

! Zudem sollten die Leistungsziele im Hinblick auf die aktuelle (gewählte Beispielunternehmung)<br />

o<strong>der</strong> potenzielle Lebenswirklichkeit (mögliche zukünftige Beschäftigung) <strong>der</strong> Lernenden<br />

ausgewählt werden, wie die folgenden beiden Zitate von Lernenden verdeutlichen:<br />

„Noi siamo ad esempio una fiduciaria ma non abbiamo mai fatto la contabilità per altri.“<br />

„A me non serve saper creare il logo. Sinceramente penso che quando mi recherò in<br />

azienda il mio lavoro non sarà creare loghi.“<br />

Die z. T. mittelmässigen Zielerreichungsgrade werfen zumindest die Frage auf, ob im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Konzeption des Moduls nicht eine stärkere Auswahl <strong>der</strong> Leistungsziele und Aktivitäten<br />

<strong>der</strong> Übungsfirma getroffen werden sollte, wie eine Lehrkraft im Gruppeninterview konzedierte:<br />

„On a quatre heures. C'est beaucoup. Mais on ne peut pas faire un tas de choses. Faire<br />

peu à peu mais profondément. On a besoin d'éléments répétitifs et il faut pas trop charger<br />

le programme.“<br />

Ein drittes und letztes Element <strong>der</strong> Richtlinien für berufliche Praxis betrifft die Selbständigkeit<br />

<strong>der</strong> Lernenden. Dabei beurteilten die Lernenden die Möglichkeit, im Rahmen des Moduls,<br />

ihre Arbeiten selbständig zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren grossmehrheitlich<br />

als „sehr gut“ bzw. „gut“. Auch die Lehrkräfte schätzen den Grad <strong>der</strong> Selbständigkeit <strong>der</strong><br />

Lernenden in Bezug auf die Planungs- und Durchführungsphase als „sehr gut“ o<strong>der</strong> „gut“ ein.<br />

Lediglich in Bezug auf die Frage, wie sehr die Lernenden den Erfolg <strong>der</strong> eigenen Arbeits-<br />

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