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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zum Betriebspraktikum und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

3 Kritische Würdigung und Schlussfolgerungen<br />

Der Rahmen für die kritische Würdigung und die Schlussfolgerungen wird durch die forschungsleitenden<br />

Fragestellungen abgesteckt. So wird abschliessend geprüft, inwieweit die<br />

angestrebten Leistungsziele erreicht und die Richtlinien für die berufliche Praxis erfüllt<br />

werden konnten. Hieraus werden Schlussfolgerungen und Empfehlungen abgeleitet.<br />

Wie bereits in Kapitel 2.1 <strong>der</strong> Fallstudie aufgezeigt, konnte nur ein Teil <strong>der</strong> angestrebten<br />

Leistungsziele von einer Mehrheit <strong>der</strong> Lernenden erreicht werden. Dennoch erscheint die<br />

Wahl und die Anzahl <strong>der</strong> ausgewählten Leistungsziele zweckmässig. Da vor allem Leistungsziele<br />

nicht erfüllt werden konnten, die sich auf das Praktikum beziehen, sollten die Praktikumsbetriebe<br />

allerdings über die Leistungsziele informiert werden. Damit Betriebe überhaupt<br />

Praktikumsplätze anbieten, erscheint <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Befragung gemachte Hinweis, dass den<br />

Praktikumsbetrieben nicht zu viele Vorgaben gemacht werden dürfen und sie von<br />

administrativen Arbeiten entlastet werden müssen, nachvollziehbar. Dennoch muss das<br />

Anstreben <strong>der</strong> Leistungsziele stärker von den Praktikumsbetrieben eingefor<strong>der</strong>t werden. Es<br />

kann und darf nicht sein, dass Schülerinnen und Schüler während drei Wochen mehrheitlich<br />

(o<strong>der</strong> sogar ausschliesslich) zuschauen o<strong>der</strong> unqualifizierte Arbeiten, wie z. B. Kopieren o<strong>der</strong><br />

PET-Flaschen entsorgen, verrichten müssen. Die Schule sollte die Betriebe folglich besser<br />

darüber informieren, welche Standards in einem Praktikum angestrebt werden. Betriebe,<br />

welche diese minimalen Standards nicht erreichen können, kommen als Praktikumsbetriebe<br />

nicht in Frage. Sinnvoll wäre es überdies, wenn je<strong>der</strong> Praktikumsbetrieb einen o<strong>der</strong> zwei<br />

Praktikumsbetreuer nennt, so dass die Schule diese direkt über die Ziele des Praktikums und<br />

<strong>der</strong>en Pflichtenheft informieren kann. Neben einer brieflichen Kontaktaufnahme wäre auch<br />

eine Informationsveranstaltung in <strong>der</strong> Schule denkbar.<br />

Die Richtlinien für die berufliche Praxis sind mehrheitlich erfüllt. In <strong>der</strong> Folge werden sie im<br />

Einzelnen kurz angesprochen:<br />

Trotz einzelner kritischer Stimmen wurde <strong>der</strong> Praxisbezug von allen befragten Personengruppen<br />

mehrheitlich mit gut bis sehr gut beurteilt. Kritisiert wurde in erster Linie die kurze<br />

Dauer des Praktikums. Es wurde zudem nochmals auf die Problematik hingewiesen, dass <strong>der</strong><br />

Praxisbezug und die Möglichkeiten zur praktischen Anwendung des gelernten Schulwissens<br />

je nach Praktikumsbetrieb unterschiedlich gross gewesen seien, da nicht alle Lernende<br />

entsprechende Arbeiten verrichten durften.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Dauer des Praktikums und <strong>der</strong> zum Teil unqualifizierten Arbeiten darf angenommen<br />

werden, dass es sich bei den im Rahmen des Praktikums zu bearbeitenden Aufträgen<br />

vermutlich nur selten um umfassende Problemstellungen gehandelt hat. Das Ausführen isolierter,<br />

nicht zusammenhängen<strong>der</strong> Arbeiten erscheint unter diesen Voraussetzungen plausibler.<br />

Die Unternehmensanalyse und das Verfassen des Praktikumsberichts dürfen hingegen als<br />

umfassende Problemstellungen betrachtet werden (vgl. Kapitel 1.4 <strong>der</strong> Fallstudie ). Die Erledigung<br />

<strong>der</strong> beiden Arbeiten setzt Wissen aus verschiedenen Fachgebieten voraus, so dass das<br />

Modul verschiedene Schulfächer integriert. Bei den Praktika sollte noch stärker darauf geachtet<br />

werden, dass das gelernte Schulwissen angewendet werden kann.<br />

Die Lernenden konnten ihre Arbeiten mehrheitlich selbstständig und eigenverantwortlich<br />

durchführen. Einschränkungen hinsichtlich Selbständigkeit sind vor allem darauf zurückzuführen,<br />

dass die Praktikumsdauer kurz war und die Praktikumsbetreuer zu wenig genau darüber<br />

informiert worden sind, dass die Lernenden während dem Praktikum möglichst selbständig<br />

arbeiten sollten. Die Planung <strong>der</strong> Arbeiten wurde den meisten Lernenden von den<br />

Praktikumsbetreuern abgenommen. Die meisten Schülerinnen und Schüler konnten ihre Arbeiten<br />

aber selbständig kontrollieren.<br />

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