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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Betriebspraktikum an <strong>der</strong> Kantonsschule Trogen<br />

„Das Praktikum gibt den Lernenden die Möglichkeit mal etwas An<strong>der</strong>es zu tun ausserhalb<br />

<strong>der</strong> Schule. Sie haben mal gesehen, wie es zugeht im Berufsleben. Eigentlich ist die<br />

Schule locker. Im Berufsleben geht es härter zu.“<br />

„Das Praktikum ist eine Auflockerung. Schule und Praktikum sind doch relativ weit<br />

weg. Eigentlich ist es doch recht an<strong>der</strong>s im Berufsleben.“<br />

Authentizität kann zudem durch die Möglichkeit <strong>der</strong> Praktikanten, unternehmerische Entscheide<br />

zu treffen, geschaffen werden. Die betreuenden Lehrkräfte stellten diesen Aspekt als<br />

eine weitere Stärke des Praktikums heraus, wie folgendes Zitat illustriert:<br />

„Die Lernenden haben selber eine Funktion übernommen und die Arbeiten erledigen<br />

können. Das wird den Lernenden sonst in <strong>der</strong> Schule abgenommen.“<br />

2.3 Selbständigkeit <strong>der</strong> Lernenden<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden ist die Möglichkeit, selbständig zu arbeiten, eine klare Stärke des<br />

Betriebspraktikums. Insgesamt beurteilt eine grosse Mehrheit von ihnen die Frage, wie stark<br />

sie ihre Arbeiten selbständig planen und kontrollieren konnten, mit „gut“ bzw. „mittelmässig“.<br />

Als „sehr gut“ bzw. „gut“ hat ein sehr grosser Teil <strong>der</strong> Lernenden die ihnen im Praktikum<br />

gebotene Möglichkeit wahrgenommen, ihre Arbeiten selbständig durchzuführen. 13 Auch<br />

das Datenmaterial <strong>der</strong> Lehrkräfte spiegelt diese Einschätzungen wi<strong>der</strong>. In diesem Zusammenhang<br />

sehen die Lernenden die Rolle des betrieblichen Betreuers als einen Schlüsselfaktor:<br />

Dieser sollte den Lernenden als ein Coach beratend und nicht kontrollierend zur Seite stehen,<br />

wie folgende Zitate deutlich machen:<br />

„Nur Resultate überprüfen, nicht den ganzen Ablauf.“<br />

„Das ist Dir überlassen. Du kannst Dir selber Gedanken machen, wie man das am besten<br />

darstellen kann. Die Betreuer standen bei Fragen jedoch je<strong>der</strong>zeit zur Verfügung.“<br />

Nicht zuletzt aufgrund <strong>der</strong> oben skizzierten eingeschränkten Einsatzmöglichkeit von<br />

Kurzzeitpraktikanten beurteilte eine Mehrheit <strong>der</strong> betrieblichen Praktikumsbetreuer die<br />

Frage, wie stark die Lernenden ihre Arbeiten selbständig planen und kontrollieren konnten,<br />

als „mittel“ bzw. „schlecht“. Ein zwar besseres, jedoch ambivalentes Ergebnis ergab sich in<br />

Bezug auf die Frage, inwieweit die Lernenden die Möglichkeit haben, ihre Arbeiten<br />

selbständig durchzuführen. Diese Frage beurteilten drei betriebliche Praktikumsbetreuer mit<br />

„gut“ bzw. „sehr gut“; zwei weitere mit „mittelmässig“.<br />

2.4 Integration in den Schulalltag<br />

Im Folgenden werden die Wahl des Zeitpunktes und <strong>der</strong> Dauer sowie die Integration des<br />

Betriebspraktikums in den Stundenplan und Schulalltag (d. h. dessen Vor- und Nachbereitung<br />

im Rahmen des „normalen“ Unterrichts) analysiert. Zudem werden die zeitliche Belastung<br />

<strong>der</strong> Lernenden und zugleich die Auswirkung des Moduls auf die Erreichung <strong>der</strong> schulischen<br />

Leistungsziele näher erläutert.<br />

Beurteilung des Zeitpunktes des Betriebspraktikums: Die Lernenden absolvieren das<br />

zweite kaufmännische Praktikum an <strong>der</strong> Kantonsschule Trogen im vierten Semester, d. h.<br />

damit haben sie mehr als die Hälfte <strong>der</strong> (schulischen) Ausbildungszeit absolviert. Im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Wahl des Zeitpunktes erscheint die Frage relevant, wie die Lernenden die<br />

zeitliche Einbettung des Praktikums in den Schulalltag beurteilen. So beurteilten lediglich<br />

zwei <strong>der</strong> zehn Befragten die Einbettung als „gut“ und drei von ihnen als „mittelmässig“. Die<br />

13<br />

Lediglich eine Schülerin beklagte sich in diesem Zusammenhang wie folgt: „Ich wurde immer kontrolliert. Wenn<br />

ich eine Arbeit gemacht habe, hat immer eine Person hinter mir gestanden und zugeschaut, was ich gemacht habe.“<br />

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