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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zum Betriebspraktikum und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

„Ich hatte keine Ahnung, ob Praktikanten eine Entlöhnung bekommen. Die Schule sollte<br />

klar kommunizieren, was <strong>der</strong> erwartete bzw. akzeptierte finanzielle Rahmen ist.“<br />

„Wenn sie einen Monat gearbeitet haben, so sollen sie auch etwas kriegen.“<br />

Den Aspekt <strong>der</strong> Klarheit <strong>der</strong> Informationsversorgung durch die Schule bemängeln die Betriebe<br />

ganz allgemein im Rahmen <strong>der</strong> Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Praktika: So wünschten sie<br />

sich im Vorfeld eine grössere Klarheit in Bezug auf die Gestaltung <strong>der</strong> Leistungsziele, auf die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Lernenden im Rahmen <strong>der</strong> Betriebsanalyse sowie auf den gefor<strong>der</strong>ten Umfang<br />

des Betriebspraktikums. Im Nachgang an das Praktikum wünschen sich die Betriebe einen<br />

Einblick in den Praktikumsbericht, welchen die Lernenden erstellen müssen.<br />

Die meisten dieser Aspekte können relativ problemlos im Rahmen <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Informationsflüsse<br />

umgesetzt werden: So schlugen die Befragten beispielsweise selbst vor, dass<br />

die entsprechenden Unterlagen <strong>der</strong> Schule zur Vor- und Nachbereitung auch die jeweiligen<br />

Praktikumsbetreuer in den Betrieben erreichen, indem diesen die Unterlagen persönlich vor<br />

dem Praktikum zugestellt werden o<strong>der</strong> dass die Schule einen finanziellen Rahmen für die Entlöhnung<br />

<strong>der</strong> Praktikanten vorgibt. Ausnahmen bilden hier jedoch die Gestaltung <strong>der</strong> Lernziele<br />

sowie <strong>der</strong> jeweilige organisatorische Fokus des Praktikums: Die Daten deuten darauf hin, dass<br />

die Praktikumsbetriebe bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Ziele, die im Rahmen des Kurzzeitpraktikums erreicht<br />

werden sollen, stärker beteiligt werden möchten. So können die tatsächlichen Aufgaben,<br />

die typischerweise im Betrieb anfallen, stärker mit einbezogen und jene Ziele ausgewählt<br />

werden, die auch im Rahmen eines Kurzzeitpraktikums erreicht werden können. Auch im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Prozesseinheit wünschen sich die Betriebe einen grösseren Spielraum, den Gegenstand<br />

des Praktikums mit Blick auf die Möglichkeiten im Betrieb einerseits und den kurzen<br />

zeitlichen Rahmen für das Praktikum an<strong>der</strong>erseits flexibel auswählen zu können.<br />

In jenen Fällen, wo Rahmenbedingungen (z. B. in Bezug auf die Wahl des Zeitpunktes des<br />

Praktikums) nicht einfach angepasst werden können, kann eine verbesserte Kommunikation<br />

die Akzeptanz dieser Rahmenbedingungen zusätzlich unterstützen. 19<br />

Infrastruktur: Um das Praktikum durchführen zu können, wurden an <strong>der</strong> Kantonsschule<br />

Trogen, wie oben erwähnt, keine beson<strong>der</strong>en infrastrukturellen Ressourcen benötigt.<br />

2.7 Auswirkungen des Betriebspraktikums auf Attraktivität <strong>der</strong> Handelsmittelschule<br />

Für die Mehrzahl <strong>der</strong> Lernenden wirkt sich das Betriebspraktikum positiv auf die Attraktivität<br />

<strong>der</strong> Handelsmittelschule aus.<br />

Die betrieblichen Betreuer sind demgegenüber jedoch mehrheitlich <strong>der</strong> Meinung, dass sich<br />

das Kurzzeitpraktikum aufgrund <strong>der</strong> geringen Ergiebigkeit (kurze Dauer, Schwierigkeit <strong>der</strong><br />

Betreuung) des Praktikums sogar negativ auf die Attraktivität <strong>der</strong> Handelsmittelschule auswirke.<br />

Aus ihrer Sicht würde erst ein Langzeitpraktikum mit <strong>der</strong> Dauer von einem Jahr die<br />

Attraktivität <strong>der</strong> Handelsmittelschule „sehr positiv“ beeinflussen. Dies verdeutlicht das folgende<br />

Zitat:<br />

„Es ist für uns als Betrieb besser, auf ein einjähriges Praktikum umzusteigen. Man soll<br />

ja mit <strong>der</strong> Wirtschaftsmittelschule auch einen KV-Abschluss haben. Dann sollte man<br />

aber auf ein einjähriges Praktikum umsteigen mit Arbeitslernsituationen, Prozesseinhei-<br />

19<br />

Zum einen könnte es ein solches Vorgehen ermöglichen, dass die Betreuungspersonen den Anfor<strong>der</strong>ungen (noch)<br />

besser entsprechen können. Zum an<strong>der</strong>en wäre es denkbar, dass die Lernenden aufgrund einer klareren Kommunikation<br />

<strong>der</strong> Aufgaben eines schulischen Betreuers die Betreuung <strong>der</strong> Lehrkräfte auch entsprechend besser beurteilen<br />

(vgl. Kapitel 2.5).<br />

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