Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

Teil II: Fallstudien zum Betriebspraktikum und kategoriespezifische Empfehlungen
Schule eingeladen wird, welcher den Lernenden eine Rückmeldung zu deren Bewerbungsdossiers
gibt und ihnen zeigt, was gute Bewerbungsschreiben auszeichnet.
Ob die Lernenden im Rahmen des Moduls umfassende Problemstellungen bearbeiten, lässt
sich nicht beantworten. Dies, da sich die Tätigkeiten in den Praktikumsbetrieben unterscheiden
und damit sehr individuell sind. Das Erstellen des „Fact Sheets“ kann insofern als umfassender
Auftrag aufgefasst werden, als dass die Lernenden ihren Praktikumsbetrieb aus unterschiedlichen
Blickwinkeln betrachten und analysieren müssen. Auch das Verfassen des Praktikumsberichts
kann aufgrund der verschiedenartigen und zum Teil komplexen Teilaufgaben
als umfassende Problemstellung betrachtet werden. Das Modul setzt Wissen aus verschiedenen
Schulfächern voraus. Wahrscheinlich ist, dass die Lernenden im Modul auf Wissen aus
den Schulfächern Betriebswirtschafts- und Rechtslehre, Rechnungswesen, Deutsch und Angewandte
Wirtschaftsinformatik zurückgreifen müssen.
1.5 Integration in den Schulalltag
Das Modul ist wie folgt in den Schulalltag eingebettet:
Die Arbeit der ersten Phase beginnt anfangs Oktober und endet Ende Februar. Die Lernenden
suchen sich in diesem Zeitraum einen Praktikumsplatz. Dies, nachdem sie im Fach „Angewandte
Wirtschaftsinformatik“ in das Erstellen von Bewerbungsunterlagen eingeführt worden
sind.
Die Lernenden erstellen anschliessend in ihrer Freizeit das „Fact Sheet“. Sie haben dazu bis
anfangs Juni Zeit. Das Unterrichtsthema „Unternehmung und Umwelt“ wird bereits im ersten
Lehrjahr behandelt. Einzelne Wirtschaftslehrkräfte wiederholen die Thematik allerdings im
Zusammenhang mit diesem Auftrag nochmals.
Die dritte Phase, das dreiwöchige Berufspraktikum, findet von Mitte Juni bis anfangs Juli
statt. Die Lernenden können das Praktikum freiwillig um eine oder mehrere Wochen während
den Sommerferien verlängern.
Die Wochen zwischen Sommer- und Herbstferien werden genutzt, um das Berufspraktikum
nachzubearbeiten resp. den schriftlichen Praktikumsbericht zu erstellen. Die Schülerinnen
und Schüler verfassen den Bericht in ihrer Freizeit. Viele Lernende erhalten allerdings auch
im Praktikumsbetrieb Zeit, um am Praktikumsbericht zu arbeiten.
Die Wahl des Zeitpunkts und der Zeitdauer des Praktikums wurde durch den Modulverantwortlichen
wie folgt begründet: Das Berufspraktikum im vierten Semester vor den Sommerferien
durchzuführen, habe in erster Linie damit zu tun, dass in diesem Zeitraum nicht auch
Lernende benachbarter Handelsmittelschulen (z. B. Reinach, Liestal) einen Praktikumsplatz
benötigen. Die beiden Schulen hätten sich in Bezug auf den Zeitpunkt des Praktikums abgesprochen.
Die Zeitdauer von drei Wochen wurde deshalb gewählt, da sie vor dem Hintergrund
des Erreichens der schulischen Leistungsziele vertretbar schien; zwei Wochen wären zu kurz
gewesen, vier Wochen zu lange.
Die Lernenden werden in Bezug auf das Anfertigen von Bewerbungsunterlagen und die Unterrichtsthematik
„Unternehmung und Umwelt“ theoretisch geschult und damit auf das Erstellen
des eigenen Bewerbungsdossiers und das Verfassen des „Fact Sheets“ vorbereitet. Eine
in den Unterricht integrierte bewusste Nachbereitung der praktischen Erfahrungen findet
nicht statt. Die Lernenden konkretisieren im Rahmen des Praktikumsberichts allerdings einen
Theorieaspekt aus dem Unterricht in Betriebswirtschaftslehre anhand der Gegebenheiten im
Praktikumsbetrieb.
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