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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Executive Summary<br />

Empfehlungen im Hinblick auf die Leistungsziele<br />

Anzahl und Anspruchsniveau <strong>der</strong> fachlichen Ziele sind vor dem Hintergrund <strong>der</strong> konkreten<br />

Erfahrungspotenziale, die ein Modul den Lernenden tatsächlich bieten kann, (evtl. sogar für<br />

einzelne Lernende) festzulegen. Anspruchsvollere Leistungsziele aus den Bereichen Fach-,<br />

Methoden- und Sozialkompetenzen können nur dann erreicht werden, wenn Lernende umfassend<br />

betreut werden und ihnen Möglichkeiten des Erprobens, Erlebens und Reflektierens <strong>der</strong><br />

eigenen Aktivitäten gegeben werden. Schliesslich sollten Ziele im Hinblick auf die Rahmenbedingungen<br />

(konkret: Dauer <strong>der</strong> Module, Möglichkeiten <strong>der</strong> Kontaktaufnahme mit Kunden<br />

o<strong>der</strong> Lieferanten, Lernvoraussetzungen) formuliert und den Lernenden, den Lehrkräften und<br />

den externen Betreuern (z. B. Praktikumsbetreuer, Praxisexperten) kommuniziert werden.<br />

Empfehlungen im Hinblick auf die Richtlinien für berufliche Praxis<br />

Ziele zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sozial- und Methodenkompetenzen <strong>der</strong> Lernenden können grundsätzlich<br />

bei allen Modulkategorien ! egal ob es sich um konkrete betriebliche Arbeiten o<strong>der</strong><br />

um eine Praxissimulation handelt ! integriert und auch geför<strong>der</strong>t werden. Dabei sollte darauf<br />

geachtet werden, dass <strong>der</strong>en För<strong>der</strong>ung einer aktiven und systematischen Schulung bedarf.<br />

Welche Empfehlungen ergeben sich im Hinblick auf die Authentizität? Die Analysen bestätigen<br />

grundsätzlich die im Rahmen des im August 2006 vorgelegten Feinkonzepts referierte<br />

Annahme, wonach Juniorfirmen in Bezug auf den Praxisbezug als authentischer beurteilt werden<br />

als Übungsfirmen und letztere wie<strong>der</strong>um als realitätsnäher als Lernbüros. Dabei scheinen<br />

reale Aussenkontakte zu an<strong>der</strong>en Übungsfirmen, zu Praxisexperten o<strong>der</strong> Marktpartnern eine<br />

grosse Bedeutung zu haben: Jedoch kann bspw. <strong>der</strong> Einbezug von Praktikern zwar die von<br />

den Beteiligten wahrgenommene Authentizität des jeweiligen Moduls positiv beeinflussen,<br />

wenn dieser neben den fachlichen auch über entsprechende pädagogisch-didaktische Kompetenzen<br />

verfügt und für die Lernenden erreichbar ist. Das in <strong>der</strong> Literatur vielfach herausgestellte<br />

Erfor<strong>der</strong>nis, Lernenden im Rahmen von Übungs- bzw. Juniorfirmen o<strong>der</strong> Auftragsübernahmen<br />

die Gelegenheit zu geben, unternehmerische Entscheide treffen zu können, muss aus<br />

folgenden Gründen relativiert werden: Mit Blick auf die finanziellen Grenzen, die sich für<br />

Vollzeitschulen ergeben, kann es nicht darum gehen, bei den Lernenden ein umfassendes<br />

Marktgespür bzw. ein umfassendes Kostenbewusstsein herzustellen und sie zu diesem Zweck<br />

einem ökonomischen Erfolgsdruck auszusetzen. Vielmehr sollte es darum gehen, die Lebenswirklichkeit<br />

<strong>der</strong> Lernenden (konkret: <strong>der</strong>en Vorwissen bzw. Interessen) mit einem (mit den<br />

gegebenen Beschränkungen im finanziellen Bereich) hohen Mass an betrieblicher Wirklichkeit<br />

zu verknüpfen.<br />

Im Hinblick auf die Eigenverantwortung <strong>der</strong> Lernenden konnte grundsätzlich bei den meisten<br />

untersuchten Kategorien ein gutes Ergebnis erzielt werden. Die Lernenden konnten zwar ihre<br />

Arbeiten offenbar meist selbständig durchführen, jedoch ihre Aktivitäten nicht immer auch<br />

eigenverantwortlich planen bzw. kontrollieren. Um dies erreichen zu können, müssen zum<br />

einen zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen für die Betreuung bereit gestellt werden<br />

und zum an<strong>der</strong>en die Lehrkraft nicht wie gewohnt in die Rolle des Wissensvermittlers,<br />

son<strong>der</strong>n eines Coachs schlüpfen, <strong>der</strong> die Selbständigkeit <strong>der</strong> Lernenden för<strong>der</strong>t und for<strong>der</strong>t.<br />

Betreuung <strong>der</strong> Lernenden<br />

Da eine einzelne Lehrkraft häufig bei <strong>der</strong> Betreuung praxisorientierter Module an fachliche<br />

und/o<strong>der</strong> zeitliche Grenzen stossen kann und reale Aussenkontakte wie oben skizziert so bedeutsam<br />

sind, empfiehlt sich ein Tandem aus einer externen und internen Lehrperson. Dies ermöglicht<br />

eine intensive Betreuung <strong>der</strong> einzelnen Arbeitsgruppen sowie das Realisieren von<br />

Synergiepotenzialen, weil sich die Kompetenzen von Berufspraktikern und Pädagogen sinnvoll<br />

miteinan<strong>der</strong> kombinieren lassen. Dabei sollte eine Lehrkraft ! egal ob extern o<strong>der</strong> intern<br />

! sowohl über pädagogisch-didaktische (wie Beurteilung von Methoden- und Sozialkompe-<br />

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