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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Auftragsübernahme und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

2.3 Selbständigkeit<br />

Die Lernenden beurteilen die Möglichkeiten, im Rahmen des Moduls Arbeiten selbständig<br />

zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren grossmehrheitlich mit „sehr gut“ o<strong>der</strong> „gut“.<br />

Jedoch bekundeten die Lernenden im Rahmen <strong>der</strong> qualitativen Befragung, dass die Lehrkräfte<br />

die Gruppenarbeitsprozesse im Verlauf des Moduls zu stark gesteuert haben und z. T. die<br />

Gruppenarbeit durch Einzelarbeit ersetzt haben. 32 Hierzu folgende Zitate von unterschiedlichen<br />

Lernenden:<br />

„Am Anfang hat es noch geheissen, die Gruppe übernimmt die Leitung bzw. Verantwortung<br />

für ihr Tun. Im ersten und zweiten Modul war das ja noch <strong>der</strong> Fall. Aber ab<br />

dem dritten Teilmodul haben die Lehrer jedoch gesagt, bis dann und dann müsst Ihr das<br />

und jenes fertig haben.“<br />

„Wenn wir mehr Eigenverantwortung gehabt hätten, dann wäre es unser Produkt gewesen<br />

und nicht jenes <strong>der</strong> Lehrer.“<br />

„Ab dem dritten Modul gab es keine Gruppenarbeit mehr, son<strong>der</strong>n nur noch Einzelarbeit.“<br />

„Z.T. schenkten uns die Lehrpersonen zu wenig Vertrauen und haben die Gruppenleitung<br />

übernommen.“<br />

Auch die Lehrkräfte konzedieren den letzten Aspekt und begründen dies mit <strong>der</strong> Notwendigkeit,<br />

nicht nur Gruppen- son<strong>der</strong>n auch Einzelnoten zu setzen.<br />

„Beim Werbebrief hatten wir sowohl eine Gruppen- und eine Einzelnote setzen müssen.<br />

Das haben wir lange diskutiert und war letztlich Vorgabe vom BBT.“<br />

Die befragten Lehrkräfte beurteilten die Frage, inwieweit die Lernenden ihre Arbeitsschritte<br />

selbständig planen können mit „gut“. Die Möglichkeiten <strong>der</strong> Lernenden, Arbeitsschritte selbständig<br />

durchzuführen und zu kontrollieren, beurteilte jeweils eine Lehrkraft mit „sehr gut“<br />

und die an<strong>der</strong>en beiden Lehrkräfte mit „gut“. Aus Sicht <strong>der</strong> Lehrkräfte mussten die Lernenden<br />

zwar z. T. etwas „angeschoben“ werden, haben aber in <strong>der</strong> Folge insgesamt ein relativ hohes<br />

Mass an Eigenverantwortlichkeit an den Tag gelegt:<br />

„Lernende mussten nachbessern, brauchte Anschub durch die Lehrer, weil die Lehrer i.<br />

d. R. nicht in <strong>der</strong> Klasse unterrichtet haben. Die Schüler mussten jeden Tag ihr Mail<br />

überprüfen, ob etwas vom Grafiker zurückkam. Das war schon spannend.“<br />

2.4 Integration in den Schulalltag<br />

Im Folgenden werden die Wahl des Zeitpunktes und <strong>der</strong> Dauer sowie die Integration des<br />

Moduls in den Stundenplan und Schulalltag (d. h. dessen Vor- und Nachbereitung im Rahmen<br />

des „normalen“ Unterrichts) analysiert. Zudem werden die zeitliche Belastung <strong>der</strong> Lernenden<br />

und zugleich die Auswirkung des Moduls auf die Erreichung <strong>der</strong> schulischen Leistungsziele<br />

näher erläutert.<br />

Beurteilung des Zeitpunktes des Marketing-Moduls:<br />

Die quantitativen Daten belegen, dass drei Viertel <strong>der</strong> Lernenden die Einbettung des Moduls<br />

in den Schulalltag (d. h. Wahl des Semesters bzw. des Wochentags, zeitlicher bzw. inhaltlicher<br />

Einbau in den Stundenplan) als „sehr gut“ o<strong>der</strong> „gut“ beurteilen. Demgegenüber beurteilt<br />

ein Viertel <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler diesen Aspekt aus folgenden Gründen als „mittelmässig“<br />

o<strong>der</strong> als „schlecht“: Zum einen fanden im gewählten Zeitraum (Semesterende) eine<br />

Vielzahl an Prüfungen statt, für die sich die Lernenden vorbereiten und für die entsprechende<br />

32<br />

Der von den Lernenden wahrgenommene Grad <strong>der</strong> Selbständigkeit wird somit zu einem Teil durch die<br />

Gestaltung des organisatorischen Rahmens beeinflusst und daher unter Kapitel 2.6 erneut aufgenommen.<br />

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