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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil I: Ausgangslage und forschungsmethodisches Vorgehen<br />

Simulation betrieblicher Praxis: Jede Übungsfirma besteht, wie ein reales Unternehmen, aus<br />

verschiedenen Abteilungen (z. B. Personalabteilung, Sekretariat, Marketing, Verkauf, Rechnungswesen<br />

etc.). Entsprechend „sind in einer Übungsfirma alle in <strong>der</strong> Praxis anfallenden<br />

branchenspezifischen Geschäftsfälle durchzuführen“ (Gramlinger, Kühböck & Leithner,<br />

2000, S. 18). Ideal ist es, wenn die Lernenden in möglichst vielen dieser Abteilungen arbeiten<br />

können, d. h. die Lernenden zwischen den verschiedenen Abteilungen rotieren.<br />

Fokus auf Entscheidungskompetenz: Da die Produkt- resp. Dienstleistungsströme und die<br />

Geldströme lediglich simuliert werden, haben Fehlentscheidungen keine wirtschaftlichen<br />

Konsequenzen. Dies wird als Vorteil, gleichzeitig aber auch als Nachteil erachtet. Letzteres,<br />

da sich die Übungsfirma dadurch „mit <strong>der</strong> Nachahmung betrieblicher Praktiken begnügt, sich<br />

also mehr auf das Einüben als auf das Entscheiden konzentriert“ (Fix, 1989, S. 23).<br />

Der Tabelle 7 können Empfehlungen im Zusammenhang mit den kritischen Erfolgsfaktoren<br />

von Übungsfirmen entnommen werden.<br />

Tabelle 7<br />

Kritische Erfolgsfaktoren von Übungsfirmen anhand <strong>der</strong> Sekundäranalyse<br />

Kritischer Erfolgsfaktor<br />

Reale Aussenkontakte<br />

Simulation betrieblicher<br />

Praxis<br />

Fokus auf Entscheidungskompetenz<br />

Empfehlungen<br />

Möglichst viele reale Aussenkontakte vorsehen<br />

! Alle branchenspezifischen Geschäftsfälle durchführen<br />

! Job rotation vorsehen<br />

Nicht nur Nachahmen betrieblicher Praktiken, son<strong>der</strong>n<br />

auch betriebliche Entscheidungskompetenz <strong>der</strong> Lernenden<br />

för<strong>der</strong>n<br />

Obwohl sich, wie einleitend skizziert, die Zielsetzung und Erfolgsfaktoren im Rahmen <strong>der</strong><br />

einzelnen Modulkategorien ähneln, werden in <strong>der</strong> Literatur auch unterschiedliche Erfolgsfaktoren<br />

und entsprechende Handlungsempfehlungen in Bezug auf die didaktische Umsetzung<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Modulkategorie referiert. Diese Unterschiede lassen sich inbeson<strong>der</strong>e dadurch<br />

erklären, dass die von uns im Rahmen <strong>der</strong> Sekundäranalyse ausgewerteten Studien jeweils für<br />

jede Modulkategorie ganz spezifische Erfolgsfaktoren fokussieren und Erfolgsfaktoren an<strong>der</strong>er<br />

Modulkategorien ausblenden. Da <strong>der</strong> Blick für generische, modulkategorieübergreifende<br />

Erfolgsfaktoren dadurch verloren gehen kann, wird in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Frage nachgegangen, inwieweit<br />

neben den einleitend in diesem Kapitel festgestellten generischen Erfolgsfaktoren !<br />

praktische Erfahrungen, Verzahnung von Theorie und Praxis, För<strong>der</strong>n einer unternehmerischen<br />

Entscheidungskompetenz, umfassen<strong>der</strong> Einblick in die betriebliche Praxis ! weitere<br />

Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Modulkategorien angenommen werden dürfen. Im<br />

Rahmen von Betriebspraktika werden Noten als wichtiger Erfolgsfaktor in <strong>der</strong> Literatur<br />

diskutiert. Für die didaktische Umsetzung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Modulkategorien finden sich keine<br />

entsprechenden Empfehlungen. Aus unserer Sicht ist die Vergabe von Noten jedoch ein<br />

wichtiges Kriterium für die Wertigkeit sämtlicher Module im Rahmen des schulischen<br />

Curriculums und für die Motivation <strong>der</strong> Lernenden. Sie nimmt damit Einfluss auf den<br />

Lernerfolg <strong>der</strong> Module. Ferner stellen einige Autoren im Rahmen von Betriebspraktika <strong>der</strong>en<br />

Zeitpunkt als kritischen Erfolgsfaktor heraus: So wird empfohlen, Praktika erst in <strong>der</strong> zweiten<br />

Hälfte <strong>der</strong> Ausbildung durchzuführen. Auch wenn die Forschung bei den an<strong>der</strong>en<br />

Modulkategorien hinsichtlich Zeitpunkt eine Antwort schuldig bleibt, ist anzunehmen, dass<br />

im Grundsatz ganz ähnliche Richtlinien gelten dürften wie bei Praktika: Auch<br />

Auftragsübernahmen sowie die Arbeit in Juniorfirmen, Lernbüros und Übungsfirmen setzen<br />

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