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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Auftragsübernahme am KV Liestal<br />

„mittelmässig“. 39 Im Bereich <strong>der</strong> Fachkompetenzen konnten etwas mehr als die Hälfte (konkret<br />

9 von 17) <strong>der</strong> anspruchsvolleren Ziele aus Sicht <strong>der</strong> Lernenden „gut“ bzw. „sehr gut“ erreicht<br />

werden. Die restlichen (anspruchsvollen) Ziele aus diesem Bereich konnten aus Sicht<br />

einer signifikanten Zahl <strong>der</strong> Lernenden lediglich „mittelmässig“ erreicht werden. In ähnlicher<br />

Weise zeigen die Daten zu den Zielen aus den Bereichen <strong>der</strong> Sozial- und Methodenkompetenzen<br />

einen höheren Anteil jener Lernenden, die einen mittleren bzw. (in wenigen Fällen)<br />

schlechten Zielerreichungsgrad angeben. Zwar erscheinen die ausgewählten Leistungsziele<br />

mit Blick auf die im Rahmen des Moduls erfor<strong>der</strong>lichen bzw. för<strong>der</strong>baren Kompetenzen realitätsnah.<br />

Jedoch erscheint die Erreichung dieser Ziele in <strong>der</strong> verfügbaren Zeit nicht realistisch.<br />

Ein wichtiger Grund für diesen Befund ist nicht zuletzt darin zu sehen, dass die<br />

Leistungsziele den befragten Lehrkräften nicht bekannt waren und mit den konkretisierten<br />

Teilaufträgen (z. B. einen Werbebrief erstellen) verwechselt wurden, wie folgende Zitate<br />

verdeutlichen:<br />

„Woher haben Sie diese Leistungsziele? Die haben wir nie so gesehen. Ich bin völlig erstaunt.<br />

Wir haben uns nicht auf diese Ziele abgestützt.“<br />

„Unsere Ziele kann man nicht klar definieren. Wenn Sie einen Werbebrief schreiben,<br />

kann man sagen, was drin sein muss und wie dieser aufgebaut ist. Und wenn die Note<br />

stimmt, ist das Ziel erreicht.“<br />

Es kann zumindest angenommen werden, dass eine Kommunikation <strong>der</strong> Leistungsziele o<strong>der</strong><br />

gar eine Beteiligung <strong>der</strong> Lehrkräfte bei <strong>der</strong> Auswahl (noch) positivere Zielerreichungsgrade<br />

ergeben hätte.<br />

Ein weiteres Element <strong>der</strong> Richtlinien für berufliche Praxis stellt die Selbständigkeit <strong>der</strong> Lernenden<br />

dar. Das Modul zielte darauf ab, den Lernenden ein hohes Mass an Eigenverantwortlichkeit<br />

durch die Kommunikation mit den Praxisexperten (Stichworte: Gestaltung des<br />

Briefings an den Grafiker, Übermittlung <strong>der</strong> relevanten Daten, Umsetzen <strong>der</strong> Verbesserungsvorschläge)<br />

und das Definieren eines Gruppenleiters zukommen zu lassen. Den letzten<br />

Aspekt erläutert <strong>der</strong> Modulverantwortliche wie folgt:<br />

„Je<strong>der</strong> musste mal die Gruppenverantwortung übernehmen. Ist spannend gewesen zu<br />

sehen, wie sich je<strong>der</strong> geschlagen hat.“<br />

Auch die Lernenden hoben die Möglichkeit im Rahmen des Moduls, ihre Arbeiten selbständig<br />

zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren, als zentrales Element hervor. Jedoch betonten<br />

die Lernenden zugleich, dass die Lehrkräfte Gruppenarbeitsprozesse nicht zu stark<br />

steuern sollten, indem beispielsweise bei <strong>der</strong> Bearbeitung eines Teilauftrags von einer<br />

Gruppen- zu einer Einzelarbeit übergewechselt wird. Dieses Vorgehen begründeten die<br />

Lehrkräfte v. a. damit, neben Gruppen- auch Einzelnoten ermitteln zu können. Dennoch ist es<br />

grundsätzlich möglich, dass man Einzelnoten setzt (z. B. Eindrücke aus Beobachtungen,<br />

Vorausaufträge als Hausaufgabe), ohne die Gruppenarbeitsprozesse völlig ausser Kraft zu<br />

setzen. In diesem Zusammenhang wurde zudem deutlich, dass die Lehrkräfte nicht nur<br />

bemüht sein sollten, Gruppenarbeiten zu för<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n hier auch entsprechende<br />

Arbeitsfortschritte konsequent einzufor<strong>der</strong>n, wie folgendes Zitat einer Lehrkraft illustriert:<br />

„Da sind die Gruppen überfor<strong>der</strong>t gewesen, aus den vier bzw. fünf Briefen <strong>der</strong><br />

einzelnen Gruppenmitglie<strong>der</strong> einen gemeinsamen zu erstellen. Letztlich haben sie dann<br />

einfach einen ausgewählt.“<br />

39<br />

Dies betrifft die folgenden Leistungsziele: „Ziele festlegen und erreichen“, „Arbeitsabläufe beschreiben“,<br />

„Markt beschreiben“, „Erwartungen von Anspruchsgruppen erkennen“, „Marketing-Mix anwenden“, „Anlässe<br />

organisieren“, „Leistungsbereitschaft/mit Belastungen umgehen“, „Kommunikationsfähigkeit“ sowie<br />

„Teamfähigkeit/Zusammenarbeit“.<br />

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