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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Teil II: Fallstudien zur Juniorfirma und kategoriespezifische Empfehlungen<br />

2.5 Betreuung <strong>der</strong> Lernenden<br />

Die Lernenden gaben den Lehrkräften mehrheitlich gute bis sehr gute Noten in Bezug auf<br />

die Betreuung:<br />

„Die Lehrpersonen haben sehr viel Rücksicht auf uns genommen und Abgabetermine<br />

nach hinten angepasst, wenn sie gemerkt haben, dass wir in Verzug sind. Sie sind uns<br />

beispielsweise auch entgegen gekommen, wenn wir in an<strong>der</strong>en Fächern viele Prüfungen<br />

hatten.“<br />

„Die Lehrer standen uns bei Fragen immer zur Verfügung.“<br />

Einzelne Lernende erwähnten im Rahmen des Klasseninterviews allerdings auch Kritikpunkte:<br />

„Die Kommunikation lief nicht immer reibungslos ab. So wurden uns Termine beispielsweise<br />

immer sehr kurzfristig bekannt gegeben.“<br />

„Die Lehrer wussten nicht immer ganz genau, was wir machen müssen. Da sie uns<br />

kaum Vorgaben machten, handelten wir nach unserem Gutdünken. Sie haben uns dann<br />

im Nachhinein gesagt, wie sie es eigentlich gerne hätten.“<br />

„Die Lehrkräfte sollten vermehrt in den Gruppen anwesend sein und mehr in die<br />

Gruppen ‚reinhören’ ! insbeson<strong>der</strong>e auch für die Beurteilung und Bewertung unserer<br />

Leistungen.“<br />

„Die Unterstützung durch Lehrpersonen klappte nicht immer einwandfrei. Oft wurden<br />

wir zu wenig zur Einhaltung von Terminen ermahnt. Auch wertvolle Tipps erhielten wir<br />

nur sporadisch.“<br />

Die Kritik in Bezug auf die Kommunikationsprobleme schwächte eine Schülerin ab, indem<br />

sie darauf hinwies, dass Kommunikationsprobleme immer zweiseitig seien:<br />

„Man kann nicht immer erwarten, dass die Lehrer auf uns zukommen. Wir hätten ja<br />

auch aktiv mit Fragen auf die Lehrer zugehen können.“<br />

Die Beurteilung <strong>der</strong> Betreuung durch die Praxisexperten fiel mehrheitlich mittelmässig bis<br />

gut aus. Einzig eine Miniunternehmung gab ihrem Praxisexperten sehr schlechte Noten. Im<br />

Gespräch mit den Lehrkräften stellte sich heraus, dass es bei diesem Miniunternehmen zu<br />

(Kommunikations-)Problemen gekommen ist. Der Praxisexperte machte den Lernenden auf<br />

<strong>der</strong> einen Seite relativ rigide Vorgaben, die Schülerinnen und Schüler hielten sich auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite nicht an Termine. Es kam deshalb relativ rasch zur Trennung. Die Lernenden<br />

einer an<strong>der</strong>en Miniunternehmung erwähnten im Klasseninterview, dass ihnen ihr Praxisexperte<br />

sehr gute Tipps gegeben hätte.<br />

Die Lehrkräfte sind mit ihren Möglichkeiten zur Betreuung <strong>der</strong> Lernenden gut zufrieden.<br />

Die Betreuung durch die Praxisexperten war aus Sicht <strong>der</strong> Lehrkräfte teilweise schwierig.<br />

Dies aus verschiedenen Gründen: Erstens sei es nicht für alle Praxisexperten gleich einfach<br />

gewesen, den Zugang zu den Lernenden zu finden. Zweitens hätten die Praxisexperten zu<br />

wenig genau gewusst, ob die Lernenden bei Fragen auf sie zukommen würden resp. wie stark<br />

sie von sich aus auf die Lernenden zugehen sollten. Drittens sei es für die Praxisexperten<br />

schwierig gewesen, das richtige Mass an „Selbständigkeit“ auf <strong>der</strong> einen Seite und „Vorgaben<br />

machen“ auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite zu finden. Viertens hätten die Schülerinnen und Schüler oft<br />

nicht gewusst, was sie die Praxisexperten fragen könnten:<br />

„Die Berater wurden viel zu wenig beansprucht. Ich glaube, die Lernenden haben gar<br />

nicht gemerkt, wenn sie einen Input hätten brauchen können. Bei konkreten Problemen<br />

(z. B. Buchhaltung) haben sie schneller um Hilfe gebeten. Ansonsten haben sie gar nicht<br />

gemerkt, wenn ihnen Informationen fehlten.“<br />

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