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Zukunft der Handelsmittelschulen - Bbaktuell

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Stadtführungen von Jungen für Junge ! Wirtschaftsmittelschule Luzern<br />

sollte jede Schülergruppe durch eine Lehrperson begleitet werden (vgl. Kapitel 2.5 <strong>der</strong><br />

Fallstudie).<br />

Der Modulverantwortliche wies im Gespräch auf eine weitere Schwierigkeit bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Praxisexperten hin. Er erachtet es als schwierig, den Praxisexperten im<br />

Rahmen des Moduls eine eigene Position zu geben. Dies, da sich diese geschickt zwischen<br />

„Feedback geben“ und „eigene Ideen einbringen“ positionieren müssen. Gemäss den<br />

Erzählungen des Modulverantwortlichen ist einem Praxisexperten diese Positionierung<br />

überhaupt nicht gelungen. So habe dieser beispielsweise Ideen in die Schülergruppe<br />

eingebracht, welche sich nicht realisieren liessen. Der Modulverantwortliche wünschte sich<br />

deshalb, dass nur Praxisexperten mit pädagogischem Hintergrund für die Arbeit im Modul<br />

eingesetzt würden:<br />

„Praxisexperten müssen in <strong>der</strong> Lage sein, das richtige Mass zwischen For<strong>der</strong>n und<br />

För<strong>der</strong>n zu finden.“<br />

Zur Zusammenarbeit Schule ! Praxis äusserten sich auch die Praxisexperten. Sie schätzten<br />

die klaren Zielvorgaben von <strong>der</strong> Schule, anhand <strong>der</strong>er sie genau wussten, was von ihnen erwartet<br />

wird. Ein Praxisexperte wies allerdings darauf hin, dass <strong>der</strong> Zielkatalog den Rahmen<br />

des Möglichen sprengte und er deshalb nicht alle Ziele habe erreichen können. Der direkte<br />

Kontakt zwischen den Lernenden und den Praxisexperten funktionierte gemäss den Angaben<br />

<strong>der</strong> Praxisexperten nicht. Es wurde anstelle immer im Dreieck Schüler ! Lehrkraft ! Praxisexperte<br />

kommuniziert. Für zukünftige Durchführungen erscheinen den Praxisexperten die folgenden<br />

Punkte wichtig:<br />

! Frühzeitige Kommunikation<br />

Die Praxisexperten sollten frühzeitig sowohl schriftlich als auch mündlich darüber informiert<br />

werden, welchen Auftrag sie zu erfüllen und welche Ziele sie zu erreichen haben.<br />

! Mehr Plenumsveranstaltungen<br />

Dem Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen eines Miniunternehmens sollte mehr<br />

Beachtung geschenkt werden. Die Lernenden könnten dadurch eher einen Blick fürs Ganze<br />

entwickeln. Sie könnten so besser erkennen, wer beteiligt ist, wer für welche Aufgaben zuständig<br />

ist, welche Probleme bestehen etc. Die Funktion <strong>der</strong> Praxisexperten würde den<br />

Lernenden dadurch auch klarer. Sinnvoll wären beispielsweise eine Kick-Off-<br />

Veranstaltung sowie Veranstaltungen, wenn Meilensteine erreicht worden sind.<br />

! Mehr Zeit für Unvorhergesehenes, die Lösung von Problemen und die Bewältigung von<br />

sozialen Konflikten einrechnen<br />

In Bezug auf die Infrastruktur sieht die Lehrkraft noch Verbesserungspotenzial. So würde<br />

sie zukünftig darauf achten, dass den Lernenden ein eigens für die Arbeit im Modul eingerichteter<br />

Raum mit Computer und Telefon zur Verfügung stünde. Auch finanziell besteht<br />

Handlungsbedarf. Die zwei Lektionen pro Klasse decken den tatsächlichen Aufwand nicht ab.<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> Lehrkraft müsste aus Sicht des Modulverantwortlichen mit ein bis zwei zusätzlichen<br />

Lektionen entschädigt werden. Auch die Lehrkraft vergleicht die Arbeit im Modul<br />

mit vier regulären Unterrichtslektionen. Für die Betreuung <strong>der</strong> Lehrkraft und das Reporting<br />

würde überdies eine Entschädigung des Modulverantwortlichen im Umfang von einer Wochenlektion<br />

als notwendig erachtet.<br />

2.7 Auswirkungen des Moduls auf die Attraktivität <strong>der</strong> HMS<br />

Die Mehrheit <strong>der</strong> Lernenden ist <strong>der</strong> Auffassung, dass sich die Attraktivität <strong>der</strong><br />

Handelsmittelschule durch die Einführung des Moduls „Stadtführungen von Jungen für<br />

Junge“ bei potenziellen Schülerinnen und Schülern nicht verän<strong>der</strong>n wird. Sie begründeten ihr<br />

Urteil damit, dass für die Wahl einer Ausbildung resp. des Schultyps <strong>der</strong> Abschluss resp. das<br />

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